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Aushub-Abfall vermeiden mit Flüssigboden

25.01.2022

Ein großer Teil des Abfallaufkommens in Deutschland besteht aus Aushub. Seine Wiederverwendung als „zeitweise fließfähigen selbstverdichtenden Verfüllbaustoff“ (ZFSV) hilft, Transportkosten zu vermeiden, Deponien zu reduzieren und die Umwelt zu schonen.

Laut Abfallbilanz 2019 des Statistischen Bundesamtes sind 55 % aller in Deutschland anfallenden Abfälle Baureststoffe, also Bau- und Abbruchabfälle. 58 % davon kommen nur in Form von Erde, Gestein und Aushub vor. Diese Zahlen zeigen, was Planer in Sachen Abfallvermeidung erreichen können, wenn nicht der gesamte Boden oder Aushub auf einer Deponie landet.

Nachhaltiger durch Abfallvermeidung

Eine Möglichkeit, um sicherzustellen, dass Boden nicht erst zu Abfall, sondern wiederverwendet werden kann, ist der Einsatz von fließfähiger, selbstverdichtender Verfüllbaustoffe (ZFSV). Denn Verfüllbaustoff, umgangssprachlich auch „Flüssigboden“ genannt, bietet eine Reihe von Vorteilen und die Möglichkeit der Abfallvermeidung, da es die Wiederverwendung eröffnet.

Beispielsweise erfolgt beim Einbettung von Ver- und Entsorgungsleitungen auf konventionelle Weise Bodenaushub an. „Dieser Aushub ist nach der im Paragraf 6 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes von 2012 (KrWG) geforderten Abfallhierarchie je nach Bedarf, Eignung und Verträglichkeit wiederzuverwenden“, betont Dr.-Ing. Jana Simon von den Geoingenieuren SOS aus Bochum. Üblicherweise wird der Bodenaushub jedoch vor dem Befüllen aufwendig abgetragen und durch Schüttgüter ersetzt, sofern der Boden nicht kompakt genug ist, die Korngrößenverteilung nicht geeignet ist oder das Material gar Verunreinigungen enthält.

Wiederverwendung des Aushubs durch Um- und Zwischenlagerung

Aushubmaterialien aus dem Baugrund können aufbereitet nach “Technischen Lieferbedingungen für Böden und Baustoffe im Erdbau des Straßenbaus“ als Gesteinskörnung im ZFSV dem Baustoffkreislauf zurückgeführt werden.

„Die Umlagerung und Zwischenlagerung des Bodens sowie eine Aufbereitung auf anderen Grundstücken ist dabei möglich, soweit das Material der Baumaßnahme jederzeit eindeutig zugeordnet werden kann“, erläutert Simon. „Dieses Vorgehen schließt die Wiederverwendung als Gesteinskörnung für Flüssigböden mit ein, soweit dadurch keine schädigenden Bodenveränderungen zu erwarten sind.“

Eingesparter Transport verbessert die CO2-Bilanz

Dies führt zu einer weiteren Verbesserung der CO2-Bilanz des jeweiligen Bauvorhabens. Die Verwendung von Flüssigboden fördert daher eine ressourcenschonende Befüllung im geschlossenen Baustoffkreislauf, sofern die Baustoffqualität langfristig konstant bleibt oder sogar steigt.

  Quelle: www.ingenieur.de


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