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2021 verzeichnet einen erhöhten Bauüberhang

03.06.2022

Mehr Baugenehmigungen für Wohnungen mit gleichzeitigem Rückgang fertiggestellter neuer Wohnungen


Ende 2021 hatte sich die Bundesregierung im „Koalitionsvertrag 2021- 2025“ das Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen in Deutschland gesetzt. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland allerdings nur 293.393 Wohnungen fertiggestellt. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, waren das 4,2% oder 12.983 Baufertigstellungen weniger als 2020. Nachdem im Vorjahr erstmals mehr als 300.000 neue Wohnungen entstanden waren, fiel die Zahl im Jahr 2021 wieder auf das Niveau des Jahres 2019 (2020: 306.376 neue Wohnungen; 2019: 293 002). Der 2011 begonnene jährliche Anstieg der Zahl fertiggestellter Wohnungen setzte sich damit 2021 nicht weiter fort. In den Zahlen sind sowohl die Baufertigstellungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten.


Bauüberhang steigt an


Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen stieg im Jahr 2021 mit 38.736 um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr und war damit weiter deutlich höher als die Zahl der Baufertigstellungen. Dieser Zuwachs führte nunmehr zu einem Überhang von genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen von insgesamt 846.467 Wohnungen (+67.035 gegenüber 2020). Der seit 2008 anhaltende Anstieg des Bauüberhangs beschleunigte sich somit im Jahr 2021 und erreichte den höchsten Stand seit 1996 (922.343).

Gründe für den Bauüberhang


Der Rückgang der Baufertigstellungen bei gleichzeitiger starker Zunahme des Bauüberhangs deuten auf angebotsseitige Störungen hin, die Unternehmen und Bauherren daran hindern, ihre Vorhaben zeitnah zu realisieren. Hier dürften Lieferengpässe und Rohstoffknappheit, deutliche Preissteigerungen als Folge einer erhöhten Nachfrage nach Baustoffen wie Holz und Stahl im In- und Ausland sowie die hohe Auslastung beziehungsweise Personalknappheit im Baugewerbe eine maßgebliche Rolle spielen.


Mehr Wohnungen in Nichtwohngebäuden


Von den insgesamt 293.393 im Jahr 2021 fertiggestellten Wohnungen waren 256.352 Neubauwohnungen in Wohngebäuden- das waren 4,6% weniger als im Jahr 2020. Diese Zahl verteilt sich auf 78.209 Wohnungen in neuen Einfamilienhäusern, was einem Rückgang um 10,4% entspricht, 147.925 neuen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (-3,6%), 20.118 Wohnungen In Zweifamilienhäusern (-1,7%) und 10.100 Wohnungen in neu gebauten Wohnheimen (+32,0%).


Die Zahl fertiggestellter Wohnungen in neuen Nichtwohngebäuden stieg gegenüber dem Vorjahr um 6,4% auf 5.317. Durch Baumaßnahmen an bereits bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden entstanden 31.724 Wohnungen, das waren 2,7% weniger als im Jahr 2021.
Bei den im Jahr 2021 fertiggestellten Nichtwohngebäuden erhöhte sich der umbaute Raum gegenüber dem Jahr 2020 um 2,8% auf 190,2 Mio. m³. Diese Zunahme ist auf einen Anstieg bei den nichtöffentlichen Bauherren (+3,9%) zurückzuführen.

  Quelle: www.baulinks.de


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