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26 Kilometer FLOWTITE unter der A 8

05.08.2014

GFK-Rohr für umweltverträgliche Entwässerung von Autobahn- und ICE-Trasse

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Lager mit 12 Meter langen GFK-Rohren am Rande der Autobahnbaustelle im aktuellen Bauabschnitt bei Dornstadt.

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Verdichten der Rohrbettung.

Beim sechsspurigen Ausbau der A8 auf der Albhochfläche bei Ulm haben GFK-Wickelrohre der Amiantit-Gruppe eine zentrale Bedeutung für die schnelle und umweltverträgliche Projektdurchführung. Im ersten Bauabschnitt der Ausbaustrecke zwischen Ulm und Hohenstadt wurden 26 Kilometer GFK-Rohre des FLOWTITE-Systems der Amitech Germany GmbH in Nennweiten von DN 300 bis DN 1200 verlegt - und das sehr erfolgreich: In den bislang der obligatorischen Dichtheitsprüfung unterzogenen 20 Rohr-Kilometern wurde nicht eine einzige Undichtigkeit entdeckt.

Der sechsspurige Ausbau der Autobahn A8 zwischen Stuttgart und Ulm gehört seit Jahren zu den wichtigsten Infrastruktur-Projekten Süddeutschlands. Rund 90.000 Fahrzeuge täglich machten die vierspurige Autobahn bislang zeitweilig zum „größten Parkplatz“ Süddeutschlands. Zu den planerisch und baulich schwierigsten Vorhaben gehört die A 8 ohnehin, und das nicht etwa nur, weil unmittelbar parallel zur Autobahn zeitgleich auch die neue ICE-Trasse Stuttgart-Ulm gebaut wird. Lange Abschnitte dieses Infrastruktur-Korridors sind baugeologisch anspruchsvoll und ökologisch sensibel zugleich. Die im aktuellen Bauabschnitt zwischen Ulm und Hohenstadt durchquerte Jurakalk-Hochebene ist ausgewiesenes EU-Biosphärenreservat und für die regionale Wasserwirtschaft sehr bedeutsam. In der felsig-zerklüfteten Geologie versickern Niederschläge schnell, um anderswo in Quellen wieder zutage zu treten – auch der spektakuläre, weltberühmte „Blautopf“ ein paar Kilometer weiter südlich wird teils durch Niederschläge gespeist, die im Bereich der Verkehrs-Großbaustelle fallen. Entsprechend scharf sind die Umwelt-Vorgaben, die das Regierungspräsidium Tübingen als Auftraggeber den Planern und Bau ausführenden Unternehmen gemacht hat. Ganz pauschal wurde für den im Biosphären-Reservat gelegenen Bauabschnitt die Anwendung des ATV-DVWK-Arbeitsblattes A 142 „Abwasserkanäle und Leitungen in Wassergewinnungsgebieten“ sowie die Einstufung des gesamten Baugebietes als „Schutzzone II“ vorgeschrieben.

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Hoch belastbares Leichtgewicht: Auch in 12 Meter-Längen lassen sich FLOWTITE-Rohre schnell und sicher verlegen.

Eine unmittelbare Folge dieser Rahmenbedingung betraf die Werkstoff-Auswahl für den Bau der Niederschlagsentwässerung der Autobahn- und ICE-Trasse: Es wurden Rohre aus Glasfaser-verstärktem Kunststoff (GFK) ausgeschrieben, wobei sich letzlich das GFK-Rohrsystem FLOWTITE der Amiantit-Gruppe im Rahmen des erfolgreichen Gebotes der Xaver Lutzenberger GmbH (Pfaffenhofen) durchsetzte, die nach Baubeginn 2013 den aktuellen Bauabschnitt bis Ende 2015 realisieren wird. Zum Einsatz kamen FLOWTITE-Wickelrohre in Nennweiten von DN 300 bis DN 1200 der Druckstufe PN 1 mit Ringsteifigkeiten von SN 10.000 (< DN 600) bzw. SN 5.000 (> DN 600). Als Verbindungselement wurden Druckkupplungen der Stufe PN 6 festgelegt, die einem Prüfdruck von wenigstens 9 bar standhalten. Damit ist ein Gesamtsystem aus Rohr und Kupplung geschaffen, das den Anforderungen von ATV-DVWK A 142 für die Schutzzone II bzw. III ausgelegt und den speziellen Rahmenbedingungen auf der Baustelle gerecht wird.

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Auch die Zuläufe in eines der riesiges Rückhaltebecken am Rande der neuen A 8 wurden in GFK-Rohr ausgeführt.

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Kompromisslos dicht sind nicht nur die FLOWTITE-Rohre, sondern auch die zugehörigen Steckkupplungen.

Maßgeblich mit entscheidend „pro GFK“ war, dass sich mit diesem statisch hoch belastbaren, aber vergleichsweise leichten Werkstoff Einzelrohre von 12 Metern Länge fertigen und auf der Baustelle problemlos mit konventionellem Baugerät handhaben lassen - und zwar bei praktisch allen Nennweiten, bis in den begehbaren Bereich hinein: Selbst ein FLOWTITE-Rohr DN 1000 von 12 Metern Länge wiegt nur knapp 1300 kg und ist von jedem durchschnittlichen Baustellenbagger zu bewegen. Solche Rohrlängen, die in Beton nicht einmal näherungsweise praktikabel sind, reduzieren die Menge der Rohrmuffen im Verlauf der Leitung drastisch. Das wiederum senkt die Zahl der einzelnen Montage-Vorgänge und beschleunigt den Bauablauf, zumal die FLOWTITE-Kupplungen einfach und sicher zu handhaben sind. Vor allem sind Muffen den Planern als potentielle Schwachstelle im Rohrstrang stets suspekt; es gilt hier die Devise: Je weniger Muffen, desto besser. Wobei die Rohrverbindungen, die seit Baubeginn an der A8 zum Einsatz kommen, solche Befürchtungen eigentlich nachhaltig entkräften. Im November 2013 wurden die ersten 20 Kilometer FLOWTITE-Rohre nach dem scharfen Standard von ATV-DVWK A 142 auf Wasserdichtheit geprüft. Es wurden Dichtheitsprüfungen ganzer Abschnitte von Schacht zu Schacht mit 250 bar Prüfdruck durchgeführt. Von den weit mehr als 1600 eingebauten Rohren samt Rohrverbindungen erwies sich nicht eines als undicht! Dieses brillante Ergebnis spricht nach Ansicht des zuständigen Amitech-Gebietsleiters Martin Lang nicht nur für die exzellente Qualität des FLOWTITE-Rohrsystems, sondern „natürlich auch für die solide handwerkliche Arbeit der Xaver Lutzenberger GmbH als Bau ausführendes Unternehmen“.

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GFK-Monolith: 10 Meter hoher Schacht mit 2400 mm Durchmesser zwischen Autobahn und neuer ICE-Trasse.

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Einschütten von Bettungsmaterial.

Fotos: Amitech Germany GmbH

 Der Einsatzbereich von GFK blieb an der A 8 übrigens nicht auf die Rohre beschränkt. Wenngleich für die Schachtbauwerke im Regelfall Beton ausgeschrieben war, kamen vereinzelt durchaus GFK-Schächte zum Einbau . Nämlich dort, wo besonders große bzw. tiefe Schacht-Bauwerke unter räumlich beengten Verhältnissen eingebaut werden mussten. Hier spielte die geringere Wandstärke von GFK und die dadurch reduzierten Gesamtabmessungen der Schächte ebenso eine Rolle wie das geringere Gewicht der GFK-Schächte gegenüber Beton. Hinzu kommt, daß GFK-Schachtbauwerke beliebiger Größe nicht aus Einzelteilen zusammengesetzt sind, sondern als monolithische Baukörper dauerhaft kompromisslose Dichtheit bieten.

Letztlich haben GFK bzw. FLOWTITE als Rohrwerkstoff im Baustelleneinsatz an der A 8 bislang rundum überzeugt. Für die Amiantit-Gruppe und ihren Gebietsleiter Martin Lang von der Amitech Germany GmbH hatte dies im April 2014 eine erfreuliche Konsequenz: Auch beim nächstfolgenden Bauabschnitt mit bis zu 20 Kilometern zu verlegenden Entwässerungsrohren werden unter anderem wieder GFK FLOWTITE Rohrsysteme zum Einsatz kommen.

 

  Quelle: Amitech Germany GmbH


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