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Asphaltblüten

13.03.2014

Guter Grund
Gefärbter Asphalt auf Fahrrad- oder Fußwegen ist jedem geläufig. Hier trägt die Farbgebung zur Erhöhung der Aufmerksamkeit in Verkehrssituationen bei. Unübersichtliche Kreuzungsbereiche können durch farbigen Asphalt deutlich gekennzeichnet und Funktionsbereiche voneinander getrennt werden, so dass die Straßenführung für Verkehrsteilnehmer schneller erkennbar ist. Dies kommt insbesondere Radfahrern, Fußgängern sowie Kindern zugute. Und auch vor dem Hintergrund der Barrierefreiheit gewinnen kontrastreiche und farbige Gestaltungen immer mehr an Bedeutung. Hier leisten farbige Asphalte einen ästhetischen und nützlichen Beitrag. „Darüber hinaus sind auch gestalterische Wünsche problemlos mit der Verwendung farbigen Asphalts realisierbar“, sagt Ludwig. „Wege, Plätze, Spielflächen und Ruhezonen können eingefärbt werden, ihnen so Funktionen und bestimmte Attribute zugewiesen werden. Und sogar in der Gestaltung privater Außenflächen kommt bunter Asphalt immer mehr zum Einsatz.“

Weites Farbfeld
Mit unterschiedlichen farbigen Mineralstoffen oder Farbpigmenten kann fast jeder gewünschte Farbton erstellt werden. Farbbeläge lassen sich als Asphaltbeton und Splittmastixasphalt als Guss- oder Walzasphalt herstellen – bevorzugt mit Gesteinskörnungen in der Korngröße fünf, acht und elf Millimeter. „In der Regel werden Asphalte mit anorganischen Pigmenten eingefärbt wie Eisenoxid, Chromoxid, Titandioxid und Kobaltblau“, sagt Ludwig. „Helle Gesteine, aus denen Asphalt gemischt wird, haben den Vorteil, dass sich der gewünschte Farbeffekt schon mit geringen Mengen Pigment dauerhaft erreichen lässt. Das Fahrradweg-Rot kann mit einem gewöhnlichen schwarzen Bitumen verwendet werden. Alle anderen Farben verlangen nach farblosem Bindemittel.“ Hier gilt es, je nachdem, ob das Gestein heller oder dunkler ist, den gewünschten Farbton auszuprobieren und auf UV-Beständigkeit zu testen. Die Pigmente haben unterschiedliche Qualitäten, Farbintensitäten und -beständigkeiten. „Im Labor kann ein Teststück angefertigt werden, dass man ruhig zwei Tage in die Sonne legen sollte, um das Material auf mögliche Reaktionen zu testen“, so der Rat des Fachmanns. „Der endgültige Farbton stellt sich in der Regel übrigens erst nach einer gewissen Liegezeit ein.“

Alles andere als alltäglich
Jeder Straßenbelag könnte so auch farbig erstellt werden – nach den technischen Straßenbau-Regelwerken TL, VOB und ZTV bestehen hier natürlich Vorschriften. Im privaten Bereich können Oberflächen nach individuellen Wünschen und örtlichen Gegebenheiten harmonisch an ihre Umgebung angepasst werden. „Allerdings ist eine rechtzeitige Bestellung und Disposition des farbigen Mischguts erforderlich, denn die einfärbbaren Bindemittel sind nicht immer sofort in jeder Menge verfügbar“, so Ludwig. Auch eine Preisanfrage sollte rechtzeitig an ein Mischwerk gerichtet und dabei detaillierte Farb- und Mengenangaben gemacht werden – denn, so der Fachmann: „Farbiger Asphalt, das geht nicht mal eben so zwischendurch. Dafür ist diese Art der Bodengestaltung alles andere als alltäglich.“ Darüber hinaus sind oft Mindestmengen abzunehmen, was ebenfalls bei der Planung und Dimensionierung der Fläche berücksichtigt werden sollte.

 

  Quelle: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.


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