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Digitale Leuchtreklame oder versteckter Schaukasten?

23.10.2013

Webseiten konzipieren:

von Bernhard Kuntz

Bernhard Kuntz -Die PRofilBerater.jpg

Für die Webseiten der meisten überregional tätigen Unternehmen gilt: Ihre Webseite soll primär Neukunden anlocken – ähnlich wie die Leuchtreklame einer Imbissbude. Das berücksichtigen viele Unternehmen beim Planen ihrer Webseiten nicht.

Welche Funktion hat eine Leuchtreklame? Sie sollte von möglichst vielen potenziellen Kunden wahrgenommen werden – und zwar egal aus welcher Himmelsrichtung sie sich beispielsweise einer Imbissbude nähern. Entsprechend sollte sie an deren Front platziert sein.

Dasselbe gilt für Webseiten. Damit sie ihre Funktion erfüllen, müssen sie „gesehen“, also im World-wide-web gefunden werden. Denn die schönste Webseite nutzt einem Unternehmen wenig, wenn dessen potenzielle Kunden bei Suchabfragen mit Google & Co. nicht auf sie stoßen.

Eine Leuchtreklame sollte Passanten zudem schnell vermitteln, was das Geschäftsfeld des Unternehmens ist. So sollte zum Beispiel die Leuchtreklame einer Imbissbude den Vorbeieilenden auf einen Blick verdeutlichen, dass dies ein Schnell-Imbiss und keine Spielhalle ist – beispielsweise, weil auf dem Schild dick und fett „Imbiss“ steht.

Dasselbe gilt für Webseiten. Auch sie sollten „Passanten“ – also Personen, die auf der Suche nach einer Leistung durchs Netz streifen – möglichst auf einen Blick vermitteln, worauf das Unternehmen spezialisiert ist. Sonst fühlen sich die potenziellen Kunden nicht angesprochen und ziehen zur nächsten Webseite weiter, die ihnen von Google & Co. angezeigt wird.

Eine Webseite muss Kaufinteresse wecken
Eine Leuchtreklame sollte Passanten zudem dazu animieren, sich dem jeweiligen Geschäft zu nähern und dessen Auslagen zu studieren. Denn letztendlich möchte dieses ihnen etwas verkaufen. Dasselbe gilt für Webseiten. Auch sie sollten ihre Besucher motivieren, sich intensiver mit dem Unternehmen und seinen Leistungen zu befassen – zum Beispiel, weil ein erster Blick auf die Webseite bei ihnen das Gefühl erzeugt: Dieser Anbieter kann mir vermutlich einen Nutzen bieten.

Viele Unternehmen machen sich nicht ausreichend bewusst, dass ihre Webseite primär Neukunden anlocken soll. Deshalb zäumen bei deren Konzeption oft das Pferd von hinten auf. Das heißt: Sie überlegen sich zunächst, wie die Webseite grafisch gestaltet sein soll. Dann texten sie die Seite. Und erst ganz zum Schluss, oft wenn die Webseite bereits im Netz steht, fragen sie sich: Wie sorgen wir dafür, dass unsere Zielkunden im Netz häufig auf unsere Seite stoßen? Entsprechend mager sind häufig die Besucherzahlen.

Wenn Unternehmen dies feststellen, fragen sie oft (Online-)Marketingexperten: Wie können wir den Traffic auf unserer Webseite erhöhen? Deren häufige Antwort: „Sie sollten in Ihre Webseite einen Blog und Videos integrieren.“ Oder: „Sie sollten in Facebook aktiv werden und twittern, um potenzielle Kunden auf Ihre Webseite zu locken.“

„Lahme“ Webseiten brauchen „Krücken“
All dies können zielführende Maßnahmen sein. Doch welchen Charakter haben solche Maßnahmen? Denselben wie wenn ein Imbissbuden-Besitzer Handzettel verteilen würde, auf denen steht: „Schaut auf meine Leuchtreklame“. Oder wenn er Anzeigen mit diesem Text schalten würde.

Einen Imbissbuden-Besitzer, der dies tut, würde man fragen: „Warum haben Sie Ihre Leuchtreklame nicht gleich so gestaltet und platziert, dass sie jeder sieht? Dann könnten Sie sich das Schalten von Anzeigen und das Verteilen von Handzetteln sparen.“ Im Online-Marketing-Bereich sind solche Maßnahmen aber gang und gäbe – nur dass auf den elektronischen Handzetteln und Anzeigen nicht der Appell „Schaut auf meine Leuchtreklame“, sondern „Besucht unsere Webseite“ steht.

  Quelle: www.die-profilberater.de


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