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Fachkundenachweis für schonende Gewässerunterhaltung

27.08.2014

5jähriges Jubiläum

2014 findet im fünften Jahr der Kurs: „Schonende Gewässerunterhaltung und naturnaher Gewässerausbau für ausführende Firmen“ mit Fachkundenachweis für die Teilnehmer statt

Der BWK Schleswig-Holstein und Hamburg e.V.sowie das BALI/JAW der Hansestadt Lübeck (2010 bis 2013) und seit dem Jahr 2014 BQL GmbH führen jährlich eine jeweils neuntägige Fortbildung für ausführende Firmen im Bereich der schonenden Gewässerunterhaltung und des naturnahem Gewässerausbaus durch. In diesem Weiterbildungsangebot werden theoretische und praktische Grundlagen der schonenden Gewässerunterhaltung, der Ökologie in und am Gewässer sowie Inhalte des Wasser- und Naturschutzrechtes an drei mal drei Tagen vermittelt. Der Kurs ist so angelegt, dass ein hoher praktischer Anteil vorgehalten wird, in dem nicht nur Exkursionen zu Wasserrahmenrichtlinien-Maßnahmen sondern auch Übungen mit dem Bagger für die Gewässerunterhaltung und den Einbau von Initialmaßnahmen angeboten werden.

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Baggerfahrer bei der Schulung sowie bei der praktischen Übung zum Bau von Initialmaßnahmen.

Exkursion an die Schwartau mit Probenahme und Kennenlernen des Makrozoobenthon sowie Driftnetzprobe während der Gewässerunterhaltung als Demonstration.

Neben den Vorträgen werden in Exkursionen an naturnah umgestaltete Abschnitten von Bächen die vorgestellten Möglichkeiten von Gewässerentwicklungsmaßnahmen besichtigt. An diesen praktischen Beispielen bietet sich für die Teilnehmer die Möglichkeit das Strömungsverhalten selbst zu beurteilen, zu diskutieren und Rückschlüsse für eine schonende Gewässerunterhaltung zu erkennen. Dabei werden Vergleiche zwischen schonenden Gewässerunterhaltungsmaßnahmen und natürlichen Strömungsbedingungen am Bach angestellt. In den vergangen Jahren konnten für diese praktische Demonstration Maßnahmen an der Steinau/Büchen bei Fuhlenhagen, bei Büchen und Müssen, an der Gethsbek bei Wotersen sowie an der Linau bei Lütau und Witzeeze genutzt werden. Teilbereiche dieser Gewässerentwicklungsmaßnahmen gestalteten die Kurs-Teilnehmer aktiv durch den Einbau von Initialmaßnahmen mit. Begleitend wurde auch die Wirbellosenfauna im Bach untersucht, es wurde dazu gekeschert und in weißen Wannen das Tiermaterial aus dem Bach kennengelernt. Hinzu kamen die Messung von Strömungen und die Aufnahme von Breiten- und Tiefenvarianzen in den Gewässerabschnitten.

Am Hornbeker Mühlenbach bei Roseburg und an der Grönau bei Klempau wurden Arbeitsmethoden zur schonenden Gewässerunterhaltung geübt. Es wurden mit Bagger und Mähkorb sowie handgeführter Sense unterschiedliche Arten der Gewässerunterhaltung vorgestellt und anschließend auf ihre Wirksamkeit bezüglich des Abflusses und den Einfluss auf die Biologie am und im Bach beurteilt.

In den letzten fünf Jahren konnten so ca. 60 Kursteilnehmer aus Lohnunternehmen und Betriebshöfen von Wasser- und Bodenverbänden geschult werden. Die so ausgebildeten Baggerfahrer und Firmen sind heute Projektpartner der Wasser- und Bodenverbände in Schleswig-Holstein und können in Ausschreibungen ihre besondere Eignung durch die BWK-Fachkundeprüfung nachweisen. Dieses erfordert die Teilnahme an allen Seminarblöcken und einen bestandenen Test am Ende des Seminars. Die Fachkunde nach dem bestandenen Seminar wird durch den BWK Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. für fünf Jahre bescheinigt.

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Abschluss des ersten Seminars in 2010 mit Teilnehmern und Referenten.

Fotos: www.bq-luebeck.de

Die so mit BWK-Fachkundenachweis zertifizierten Unterhaltungsfirmen stehen den Verbänden mit verbesserter Kenntnis insbesondere zur schonenden Gewässerunterhaltung zur Verfügung. Diese Schulung ist für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie mindestens ebenso von Bedeutung, wie die Kenntnisse bei der naturnahen Umgestaltung von Fließgewässern.

Das Seminar findet in den Räumen der BQL GmbH der Hansestadt Lübeck und auf dem Stadtgut in Roggenhorst statt. Die BQL GmbH hat auch die Organisation und Trägerschaft dieses Schulungsangebotes übernommen und sorgt damit für komfortable Räumlichkeiten, Verpflegung und die komplette Organisation der Verwaltungsangelegenheiten.Durch weitere, i.d.R. eintägige Schulungsangebote in Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern, welche besonders für die Wasser- und Bodenverbände und deren ehrenamtliche Gremien konzipiert sind, steigert sich die Qualität bei der Gewässerunterhaltung an den Bächen merklich. Diese verbesserte Ausgangssituation ist auch in der Fortbildung der BQL GmbH und des BWK Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. zu erkennen. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, wird das Weiterbildungsangebot nach fünf Jahren erfolgreicher Ausbildung ab dem Jahr 2015 auf zwei Blöcke -im Februar und Mai- mit drei Tagen verändert. Aufeinander aufbauend werden Fachkenntnisse zur schonenden Gewässerunterhaltung und dem naturnahen Gewässerausbau vermittelt. Der Kurs wird wieder vorrangig für Praktiker konzipiert sein und somit einen hohen Anteil an Übungen und Exkursionen an Gewässern anbieten. Die BWK-Fachkundeprüfung soll weiterhin erhalten bleiben und für die Sicherstellung der Qualität dieses Weiterbildungsangebotes sorgen.

Die Referenten sind in erster Linie vom BWK Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. gestellt. Sie haben langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet der Gewässerunterhaltung, vor allem aber auch im Umgang mit den tätigen Menschen vor Ort. Herr Dipl.-Ing. Henning Giese ist Verbandsingenieur im Gewässer- und Landschaftsverband Herzogtum Lauenburg und betreut hier die zehn Gewässerunterhaltungsverbände bei ihrer Aufgabenerfüllung. Herr Giese geht u.a. nachhaltig auf das Thema Wasserabfluss ein. Herr Dipl.-Ing. Christian Foth ist in der unteren Wasserbehörde des Kreises Herzogtum Lauenburg tätig und damit die Aufsichtsbehörde für alle Unterhaltungs- und Entwicklungsverbände. Durch ihn werden die notwendigen rechtlichen Hintergründe verständlich aufgezeigt und deren praktischen Nutzen für die Arbeit vor Ort erklärt. Herr Dipl. Biol. Greuner-Pönicke ist für Biologie und Naturschutz zuständig und leitet ein Büro in Kiel, das diese Themen in Planungsvorhaben und Gutachten bearbeitet. Durch seine Kompetenz wird die Sensibilisierung für den Lebensraum Gewässer gestärkt. Weiterhin werden die Kurse durch bereits geschulte Teilnehmer mit langjähriger Erfahrung und anderen Praktikern mit dem Bezug zur Gewässerunterhaltung und/oder Gewässerentwicklung unterstützt.

  Quelle: www.bq-luebeck.de


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