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Zusätzlicher Aufwand für Betriebe nur mit mehr Unterstützung zu schultern

05.03.2014

Landtagsanhörung Mobilität von Fachkräften und Auszubildenden in Europa

Das Förderprogramm "MobiPro-EU" wirbt um Lehrlinge aus anderen EU-Ländern, vor allem aus Südeuropa. Im Handwerk, das in vielen Berufen unter Bewerbermangel leidet, halten sich die Fallzahlen allerdings in engen Grenzen. „Der Bedarf ist groß, aber die Mittel reichen nicht, um den zusätzlichen Aufwand der Betriebe zu decken“, erklärte am 20.02.Stefan Baron, Bildungsexperte beim Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT), in einer Landtagsanhörung. Das Handwerk erwarte eine stärkere Beteiligung von der Landesregierung, die sich zum Ziel gesetzt habe, die Mobilität nach Baden-Württemberg voranzutreiben.

Mit dem Programm sollen gleich zwei Probleme bekämpft werden: Der Nachwuchsmangel in baden-württembergischen Betrieben und die hohe Jugendarbeitslosigkeit in südeuropäischen Ländern. Baron berichtete von einer Reihe von Maßnahmen im Bereich des Handwerks, die aus Mitteln des Förderprogramms unterstützt werden. Neue Initiativen seien zudem in Planung. „Die Zahl ausländischer Fachkräfte im Land wird unter den derzeitigen Bedingungen jedoch eher überschaubar bleiben“, befürchtet Baron. Denn bisherige Erfahrungen hätten deutlich gemacht: „Der Betreuungsaufwand ist groß und Sprachprobleme sind nicht zu unterschätzen.“ Andere Faktoren, wie kulturelle Unterschiede, falsche Vorstellungen über den Ausbildungsberuf, ungeklärte Wohnsituation oder auch Probleme bei der Organisation des Berufsschulunterrichts kämen hinzu und führten zu teils hohen Abbruchquoten. Baron: „Ohne intensiven und kontinuierlichen Sprachunterricht, verbessertes Auswahlverfahren im Heimatland und intensive Betreuung durch Kümmerer in Deutschland kommen wir nicht auf die Erfolgsspur.“ Bedingung hierfür sei eine bessere und längerfristige Finanzierung der Projektbegleitung.
Ein völlig ungeeigneter Ansatzpunkt sei der Plan der Europäischen Kommission, bestehende Berufsreglementierungen zu reduzieren. Der Meisterbrief, so Baron, sei eine wohlbegründete Zugangsbeschränkung, die wichtigen wirtschafts-, sozial- und gesellschaftspolitischen Zielsetzungen Rechnung trage. Nicht umsonst hätten sich sowohl die Landesregierung als auch die Bundesregierung und der Bundesrat hinter den Erhalt des Meisterbriefs gestellt.


  Quelle: www.handwerk-bw.de


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