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Das Baugewerbe blickt mit Optimismus ins Jahr 2022

12.01.2022

Der Zentralverband der Deutschen Bauindustrie (ZDB) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) ziehen Bilanz des Jahres 2021 und sind optimistisch für 2022. Die Bauwirtschaft erwartet im Kernbereich Bau einen Umsatzanstieg auf 143,5 Milliarden Euro im Jahr 2021 nach 143 Milliarden Euro im Jahr 2020 (nominal 0,5%).

Der hohe Auftragseingang führte bis 2022 zu einer Umsatzsteigerung auf 151 Mrd. €, was einer nominalen Steigerung von 5,5 % entspricht. Unter Berücksichtigung der geschätzten Preisänderung für Gebäude von durchschnittlich 4 % im Jahr entspricht dies einem tatsächlichen Anstieg von 1,5 %. Bei den Beschäftigten soll die Branche von 10.000 auf 915.000 Beschäftigte wachsen.

Wohnungsbau bleibt stabil
Reinhard Quast, Präsident des ZDB: „Der Wohnungsbau bleibt auch in den ‚Corona-Jahren‘ Stützpfeiler der Baukonjunktur. Ende September 2021 lagen die Auftragsbestände bei fast 13 Milliarden Euro, eine Steigerung zum Vorjahreswert um fast 20 Prozent. Die Nachfrage nach Wohnraum lässt nicht nach. Bis September wurden gut 282.000 Wohnungen genehmigt, etwa fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.“

Insgesamt gehen die Verbände davon aus, dass der Umsatz im Wohnungsbau in 2021 etwa 55,4 Milliarden Euro erreichen wird, eine Steigerung gegenüber 2020 um nominal zwei Prozent. Für 2022 rechnen sie mit einem weiteren Wachstum auf 59,3 Milliarden Euro, eine Steigerung um nominal sieben Prozent. „Wir halten die Zielvorgabe für ambitioniert, bedeutet sie doch eine schlagartige Erhöhung der jährlichen Baufertigstellungen um etwa 30 Prozent,“ sagt Quast.

Der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauwirtschaft, Peter Hübner, erklärt: „Es muss daher klar sein, dass neben zusätzlichen, personellen Kapazitäten auch neue, etablierte Konzepte und Methoden, wie das serielle und modulare Bauen, notwendig sein werden.“ Auch Hübner erkannte den Handlungsbedarf bei der Einstellung der KfW55-Förderung, da die Vorhaben der Regelung bereits auf diese Förderung warteten. Auch der von der Politik angestrebte KfW 40-Standard ist noch nicht zum Standard im Mietwohnungsbau geworden.

Stabiler E-Commerce
Die Nachfrage im Wirtschaftssektor im Jahr 2021 war sehr volatil und relativ flach in Bezug auf die Frühindikatoren Baubewilligungen und Auftragseingänge geblieben. „Von Januar bis September sind unsere Aufträge stark gestiegen (13%), vor allem im Bereich Hochbau (18%), aber je nach Gebäudeart können Baugenehmigungen ein ganz anderes Bild zeigen, geprägt von Corona.“ , lautet das Fazit der Spitzenverbände.

Das Genehmigungsvolumen (bezogen auf die Baukosten) für Gewerbebauten ist erwartungsgemäß gering, 14 % mehr als im Vorjahr, während der Anstieg des E-Commerce die Nachfrage nach Lagerflächen stützt, also das Lizenzvolumen des Vorjahres ist gedeckt.

Corona hält sich weiter zurück
Investitionsbereitschaft der Branche in neue Fabriken erreichte im September nicht den Jahresendtiefststand. Auch die Hotellerie zeigte einen Trend von weniger Investitionen aufgrund von Corona-Beschränkungen (8 %).

„Daher rechnen wir für 2021 im Wirtschaftsbau mit einem Umsatz von 50,3 Milliarden Euro (+1 Prozent nominal). Für 2022 erwarten wir im Wirtschaftsbau einen Umsatz von 53,3 Milliarden Euro (+6 Prozent nominal),“ so der ZDB-Präsident.

Peter Hübner (HDB) ergänzt: „Wir brauchen eine starke Schiene. Wir unterstützen die im Koalitionsvertrag vorgesehene Bevorzugung der Schiene und gehen davon aus, dass die neue Bundesregierung die bisherigen Planungen zu den steigenden Investitionen bei der Bahn beibehalten wird. Steigende Investitionen bei der Bahn stützen den Wirtschaftstiefbau.“

Sanierung stärken für die Bauwirtschaft
Hübner fordert das Bündnis auf, den Straßenbau durch den Ausbau der Bahn nicht zu vernachlässigen. „Auch E-Autos benötigen Straßen, und sie brauchen vor allem eine vernünftige Ladeinfrastruktur.“

Der Anstieg der Human- und Sozialausgaben hat die Investitionen der Städte in Baumaßnahmen begrenzt. Das Anlagebuch ist mit 150 Milliarden Euro stabil. Auch die städtischen Dachverbände prognostizieren bis 2022 einen Rückgang der städtischen Bauinvestitionen um knapp neun Prozent. „Wir sind nicht Teil des Problems, wir sind Teil der Lösung.“ Er fordert einen echten „Sanierungsbooster“ und nannte Smart Home, serielle Sanierungen, integrierte Sanierungsfahrpläne und Einzelmaßnahmen aber auch eine Lebenszyklusbetrachtung sowie weitere Digitalisierungsschritte als mögliche Lösungsbausteine.

„Die Bauwirtschaft ist vielfältig, innovativ und schafft Generationen überdauernde Projekte. Diese Faszination des Bauens zu vermitteln, ist eine gemeinsame große Zukunftsaufgabe, um im Kampf um Fachkräfte bestehen zu können,“ sind sich die Präsidenten Hübner und Quast einig.

  Quelle: www.enbausa.de


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