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Abwasserkonzept für "Stuttgart 21":

03.05.2016

Flowtite-Vortriebsrohre mit Schlüsselrolle beim Leitungsneubau

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Beengte Verhältnisse: Aufgrund der begrenzten Rohrlagerflächen wurden die Flowtite GFK-Vortriebsrohre überwiegend "just-in-time" auf der Baustelle angeliefert.

Das Infrastruktur-Bauprojekt "S 21 Stuttgart-Ulm" ist die größte Bahn-Baumaßnahme in Baden-Württemberg seit über 100 Jahren und derzeit eine der größten Verkehrsbaustellen deutschlandweit. Da beim Komplettumbau des Hauptbahnhofs Stuttgart tief und großflächig in den technischen Untergrund der Innenstadt eingegriffen wird, muss im Rahmen von Stuttgart 21 auch das Abwasser-Kanalisationsnetz der Stuttgarter City in wesentlichen Teilen neu strukturiert werden. Das geschieht, wo immer es möglich ist, mit grabenlosen Bautechniken wie der Leitungs-Neuverlegung im Schildvortrieb-Verfahren. In diesem Rahmen erhielt AMIANTIT Germany GmbH 2015 den Auftrag zur Fertigung und Lieferung von 113 Metern GFK-Vortriebsrohren des Systems Flowtite sowie der zugehörigen Tangentialschächte.
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert werden im Werkstandort Döbeln der Amiantit Germany GmbH leistungsstarke Rohre aus Glasfaserverstärktem Kunststoff, kurz GFK, in der patentierten Wickelrohr-Technologie hergestellt. In dieser Zeit haben GFK-Rohre des Systems Flowtite nicht nur erhebliche Anteile des Marktes für Neubau und Sanierung von Abwassernetzen erobert; die bewährte Technologie hat auch wichtige und Richtung weisende Neuerungen und Weiterentwicklungen erfahren. Zu den Schlüsselinnovationen der letzten Jahre gehört die Expansion der GFK-Wickelrohrtechnologie in den Markt des grabenlosen Neubaus in Rohrvortriebs-Technik.
Inzwischen werden Flowtite-Vortriebsrohre in Außendurchmessern von 427 bis 2453 Millimetern und in Wandstärken bis 85 Millimeter gefertigt. Aus solchen Parametern resultieren bemerkenswerte Ringsteifigkeiten von SN 32.000 bis zu SN 1.000.000. Derartige Rohre nehmen praktisch jede eingetragene statische und dynamische Last schadlos auf, die im Untergrund einer Großstadt realistischerweise zu erwarten ist. Zugleich halten die Rohre auch den Kräften stand, die während des grabenlosen Einbaus verfahrensbedingt einwirken.

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Einbau eines GFK-Vortriebsrohrs im offenen Schildvortrieb.

Im Rahmen der Neustrukturierung des Stuttgarter Abwassernetzes wurde unter anderem der unterirdische Neubau eines 113 Meter langen Abschnitts eines Mischwassersammlers im Bereich des an der Bundesstraße 14 gelegenen Baden-Württembergischen Innenministeriums notwendig. Aufgrund der langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit von Amiantit Germany mit dem Eigenbetrieb Stadtentwässerung Stuttgart, dem Generalunternehmen Züblin AG und deren Subunternehmen Bramm Bau GmbH, kamen hier nach den statischen und hydraulischen Vorgaben dieses Projektes gefertigte Flowtite-Vortriebsrohre zum Einsatz. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachabteilung von Amiantit Germany wurden Rohre Od 1720 mm mit 52,5 Millimetern Wandstärke in Längen bis zu 3 Metern gefertigt, geliefert und letztlich im Verfahren des "offenen Schildvortriebs" durch den ZÜBLIN- Subunternehmer Bramm Bau GmbH eingebaut. Der Vortrieb fand über drei Teilstrecken von jeweils über 30 Metern Länge statt.

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Zum Liefer- und Bauprogramm gehörten neben den Vortriebsrohren OD 1720 auch die passenden Segmentbögen und Tangentialschächte aus GFK.

In die beiden Startbaugruben des Vortriebs wurden zwischenzeitlich auch noch monolithische Tangentialschachtbauwerke aus GFK gesetzt und an die unterirdisch verlegten Rohrstränge angeschlossen. Punktuell, und da bei diesem Projekt kein durchgehend geradliniger Trassenverlauf vorlag, war zudem im Schachtbereich der Einbau von Segmentbögen erforderlich, die werkseitig aus den Vortriebsrohren maßgefertigt worden waren.

Eine besondere Randbedingung dieses Projektes war die Tatsache, dass die Vortriebsrohre jeweils "just in time" auf der Baustelle angeliefert werden mussten, weil es vor Ort an Flächen für ein Rohrlager in ausreichender Dimension fehlte. Zudem musste eine der Teilstrecken mitten im Vortriebsvorgang über Wochen hinweg in "Winterruhe" versetzt werden, was dem letztendlichen Bau-Erfolg jedoch keinen Abbruch tat. Das gesamte Projekt wurde zur uneingeschränkten Zufriedenheit aller Beteiligten fristgemäß realisiert.

  Quelle: www.amiantit.eu


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