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Alarmierende Asbest-Todesfälle in Deutschland

13.11.2023

Asbest bleibt eine bedrohliche Gefahr mit jährlich 1.600 offiziellen Todesfällen in Deutschland und einer höheren Dunkelziffer.

 

 Asbest Wohngebäude Fenster Schutzkleidung

Bild: Adobe.


Die offiziellen Statistiken zeichnen ein alarmierendes Bild: In Deutschland sterben jährlich 1.600 Menschen an den Folgen von Asbest. Experten sind jedoch der Ansicht, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Trotz des Verbots von Asbest in Deutschland bleibt die Gefahr bestehen, insbesondere aufgrund von Sanierungsarbeiten. Die Bauwirtschaft ist daher aufgerufen, Schutzmaßnahmen für ihre Beschäftigten zu verstärken.

Asbest: Einst beliebter Baustoff, heute tödliches Risiko

Asbest, einst ein beliebter Baustoff, ist heute ein Synonym für tödliche Berufskrankheiten. Obwohl Asbestose, eine schwere Lungenerkrankung, und das erhöhte Krebsrisiko durch Asbest bereits seit 1937 als Berufskrankheit anerkannt sind, wurde die Verwendung von Asbest in Deutschland erst 1993 vollständig verboten. Die offiziellen Todesfälle aufgrund von Asbest belaufen sich auf jährlich etwa 1.600, doch Schätzungen zufolge liegt die Dunkelziffer bei etwa 15.000.

Ungleichgewicht in der Risikoprävention

Martin Kessel, stellvertretender Vorsitzender im Fachbereich Bautechnik des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), kritisiert das Ungleichgewicht in der Risikoprävention. Er weist darauf hin, dass die Fallzahlen trotz des Verbots weiter steigen, da drei Viertel der Bauarbeiten in bestehenden, potenziell belasteten Gebäuden stattfinden.

Asbest: Ein unsichtbares Risiko in vielen Gebäuden

Das Problem liegt darin, dass Asbest in vielen Gebäuden in Wänden, Böden und Isolierungen verborgen ist und nur schwer erkennbar ist. Es wurde seit 1880 in etwa 3.000 verschiedenen Bauprodukten verwendet. Eine fachgerechte Probenentnahme und Analyse sind notwendig, um Asbestbelastungen zu identifizieren, wobei darauf geachtet werden muss, keine Asbestfasern freizusetzen.

Bewusstsein und Schutzmaßnahmen in der Bauwirtschaft

Für Bauunternehmen und Handwerker ist Aufklärung und Bewusstsein entscheidend. Die Gefahren von Asbest müssen ernst genommen und in allen Gewerken angemessen behandelt werden. Eine umfassende Information, gründliche Untersuchung und sachgemäßer Umgang mit asbesthaltigen Materialien sind unerlässlich. Die Bauwirtschaft hat die Verantwortung, ihre Fachkräfte zu schützen und sicherzustellen, dass die richtigen Verfahren zur Erkennung und Handhabung von Asbest angewendet werden. Dies erfordert Bildung, sorgfältige Untersuchung und professionelles Risikomanagement, um die Gesundheit der Arbeitskräfte zu schützen.

  Quelle: https://www.meistertipp.de/aktuelles/news/steigende-gefahr-am-bau-durch-asbest-1-600-tote-pro-jahr/


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