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Ameisen: So beugen Sie einem Befall vor

16.07.2020

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Der Sommer steht in den Startlöchern und zahlreiche Gastrobetriebe öffnen wieder ihre Außenbereiche. Aber auch viele andere Unternehmen sowie Privathaushalte müssen mit den milderen Temperaturen wieder mit einem altbekannten, ungebetenen Gast rechnen: der Ameise. Auf der Suche nach zuckerhaltiger oder eiweißreicher Kost dringen Ameisen in Gebäude ein und befallen mit Vorliebe Lebensmittel. Grundsätzlich stellen Ameisen in der freien Natur ein sehr wichtiges Element des Ökosystems dar. Doch einige Ameisenarten sind Material- und Gesundheitsschädlinge, von denen ein nicht zu unterschätzendes Risiko ausgeht: Von lockeren Terrassenplatten im Außenbereich, kontaminierten Lebensmitteln in der Küche und auf Tischen bis hin zu zerstörten Holzbauteilen – die kleinen Tierchen können große Schäden anrichten. Schädlingsexperte und wissenschaftlicher Leiter Academy & Science von Rentokil Initial, Dr. Christian Klockhaus, erklärt, wie Sie einem Befall nachhaltig vorbeugen und diesen bekämpfen.

Große Artenvielfalt
In Europa existieren etwa 200 verschiedene Ameisenarten, wovon auch die in Deutschland beheimateten etwa 100 Arten ausschließlich in organisierten, großen Ameisenstaaten leben. Zu den am häufigsten vorkommenden Ameisen zählen unter anderem die Rotrückige Hausameise, die Schwarzgraue Wegameise und die Gemeine Gartenameise. Die Ameisenarten ähneln sich für den Laien sehr und können in der Regel nur von Fachleuten unterschieden werden. Einmal im Jahr schlüpfen in einem Nest viele – bei den meisten Arten geflügelte – Ameisenköniginnen und männliche Ameisen, die zur Verpaarung zum Hochzeitsflug ausschwärmen. Sie können leicht ins Haus gelangen und unter günstigen Bedingungen eine neue Familie gründen, mit hunderten und tausenden Insekten. Rotrückige Hausameisen nisten in der Regel an versteckten, wenig zugänglichen Orten – zum Beispiel in Zwischenbodenüberdeckungen, hinter Fliesenverkleidungen und Sockelleisten, unter dem Parkett und in Putzrissen.

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Ameisenbefall in Gebäuden vorbeugen
Insekten jeder Art befallen Gebäude, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Oftmals sind sie auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf, um ein Nest aufzubauen oder aus reinen Nahrungsgründen. Schmutziges Geschirr, Nahrungsmittelreste, ein überfüllter Mülleimer – all das wird von ihnen als Einladung zum Essen wahrgenommen.

Eine nachhaltige Vorbeugung eines Befalls setzt daher zunächst bei einfachen Verhaltensregeln und der Beseitigung von baulichen Schwachstellen an:
1. Das Anlocken von Ameisen muss verhindert werden: Schalen mit Früchten oder anderen Lebensmitteln sollten regelmäßig geleert werden. Gebrauchtes Geschirr sollte abgespült, in die Spülmaschine geräumt und diese geschlossen werden.

2. Nahrungsmittel sollten in luftdichten Behältern gelagert werden. Selbst Kühlschrankdichtungen stellen für Ameisen kein Problem dar.

3. Abdichtung: Der Verschluss von Fugen und Mauerwerksöffnungen mittels Abdichtungsmittel ist ein probates Mittel gegen Ameisen und verhindert den weiteren Zulauf. Fenster- und Türdichtungen sollten von Zeit zu Zeit auf Dichtigkeit überprüft werden.

4. Müll und Abfälle sollten ausschließlich in verschlossenen Mülleimern gesammelt und täglich entsorgt werden.

5. Ameisenstraßen sollten verfolgt und die Nahrungsquelle im Gebäude identifiziert und beseitigt werden.

6. Kompostbehälter und „braune Tonnen“ im Außenbereich sollten verschlussfähig sein. Dies hilft nicht nur gegen Ameisen, sondern auch gegen andere fliegende und stechende Insekten.

7. Nestbau: Gegen Ameisen und deren Nester unter den Wegplatten im Außenbereich hilft es, Kies statt Sand zu verwenden.

Hausmittel vs. Profi – wirkungsvolle Bekämpfung
Es gibt verschiedene Hausmittel, die helfen sollen, Ameisen zu vertreiben: Köder mit Borsäure, Hefe und Zucker sowie Knoblauch, Pfefferminze oder Kampfer, da sie scharfe Gerüche verbreiten. Auch das Fortlocken mit Kaffeesatz oder Klebebandfallen zählen zu den Tipps, die man zuhauf im Internet findet. Diese Vorschläge können zu einem Erfolg führen. Jedoch ist dies nicht garantiert und künftiger Befall nicht ausgeschlossen. Auch kann man hier schnell in Rechtskonflikte kommen. Denn nicht alle online angeboten Mittel und Verfahren sind in Deutschland auch erlaubt, wie z. B. der Einsatz von Borsäureköder.

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Fotos: www.rentokil-initial.de

Eine professionelle Bekämpfung ist bedeutend effektiver. Der Experte geht dabei Schritt für Schritt vor. Zuerst erfolgt die Identifizierung der Ameisenart – insbesondere, ob es sich um zucker- oder eiweißliebende Ameisen handelt – um die geeignete Bekämpfungsmethode auszuwählen. Als Nächstes sichert er (oder der Kunde selbst) alle Zugänge, dichtet Einschlupfmöglichkeiten ab und entfernt Geruchsquellen. Schließlich erfolgt der Einsatz professioneller Insektizide zur Ameisenbekämpfung und Befallsminderung. Um einen nachhaltigen Erfolg sicherzustellen, sollten regelmäßige Befallskontrollen durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer stattfinden.

  Quelle: www.rentokil-initial.de


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