zurück

Appell von Bau- und Fuhrgewerbe: Blaue Plakette nicht überstürzen

22.02.2017

Regionale Wirtschaft spricht sich für sinnvolle Lösungen und einheitliche Regelungen in Berlin und Brandenburg aus

Die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg und die Fuhrgewerbeinnung Berlin-Brandenburg e.V. fordern sinnvolle Übergangsfristen und die Einbeziehung der Wirtschaft bei der Einführung einer Blauen Plakette in Berlin. Dies teilten die Verbände angesichts der erneuten Debatte um Fahrverbote von Dieselfahrzeugen in den Innenstädten mit. An Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther plädierten die Wirtschaftsverbände, nicht nur im Bundesrat nach Verbündeten zu suchen, sondern auch mit der Wirtschaft über tatsächlich zumutbare Einführungshorizonte zu sprechen.

Reinhold Dellmann, Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau, erklärt: „Die radikale Einführung einer Blauen Plakette würde gerade die kleinteilig und mittelständisch geprägte Bauwirtschaft unserer Region überfordern: Rund 91% der Bau-Fahrzeuge werden mit Diesel angetrieben. Die allermeisten davon erfüllen die Voraussetzungen der Blauen Plakette nicht. Viele der aktuell eingesetzten LKW wurden zudem erst vor weniger als fünf Jahren angeschafft. Diese jetzt alle zu ersetzen oder teuer umzurüsten erzeugt immense Kosten. Daher sprechen wir uns dafür aus, sinnvolle Lösungen zu finden, die unter anderem für alle Beteiligten abbildbare Einführungshorizonte umfassen müssen.“

Gert Bretschneider, Geschäftsführer der Fuhrgewerbe-Innung, ergänzt: „Die letzte Verschärfung der Umweltzone liegt noch nicht lange zurück, und bereits die hat unsere Betriebe stark gefordert. Eine überstürzte Einführung weiterer Anforderungen sowie das öffentliche Nachdenken über Fahrverbote verunsichern nur und helfen auch in der Sache nicht weiter. Wir brauchen langfristig planbare, verlässliche Regelungen, die bundesweit einheitlich gestaltet sein müssen!“ Die Fuhrgewerbe-Innung wie auch die Fachgemeinschaft Bau stünden jederzeit zu Gesprächen bereit, um über sinnvolle Lösungen und Einführungshorizonte einer Blauen Plakette zu sprechen.

Hintergrund:
In deutschen Innenstädten wird regelmäßig der gesetzlich festgelegte Grenzwert für Stickoxide in der Atemluft überschritten. Eine neue Schadstoffnorm soll Stickoxide in der Luft vermindern. Die sogenannte „Blaue Plakette“ betrifft vor allem Dieselfahrzeuge, die ihr zugrundeliegenden Kriterien sowie die in Frage kommende Umsetzung werden noch diskutiert.

  Quelle: www.fg-bau.de


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare