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Architektenkammer M-V empfiehlt praxisorientierte Ausbildung

14.07.2021

Zur Frage „Wo bleibt der Nachwuchs?“ diskutierte die Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit Expert*innen über die Nachwuchsförderung bei den planenden Berufen.

Der Austausch zur Nachwuchsförderung junger Absolvent*innen der Studiengänge Architektur und Innenarchitektur an der Hochschule Wismar, moderiert von Professor Joachim Andreas Joedicke, hat gezeigt, dass Studierende eine Vielzahl an guten Unterstützungsangeboten für die Gründung der eigenen Freiberuflichkeit, aber auch auf Programme für eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst in Mecklenburg-Vorpommern wahrnehmen können. Der Rostocker Architekt, Aram Awetisian, äußerte sich sehr zufrieden mit seiner Ausbildung im Bereich Architektur an der Hochschule Wismar. Die meisten seiner ehemaligen Kommilitonen seien heute im angestellten Verhältnis sowie im In- als auch im Ausland tätig.

Kooperationen zur Verbesserung bereits bestehender Programme werden bereits intensiviert, so auch die Initiative der Architektenkammer M-V für die Gründung eines „praxisorientierten Masterstudienganges“ im Bereich Architektur an der Hochschule Wismar. Katrin Patynowski, Geschäftsführerin der Architektenkammer M-V, erläuterte im Gespräch das Anliegen zu diesem Studienmodell: „Von Architektinnen und Architekten, die mittlere und größere Büros in Mecklenburg-Vorpommern führen, haben wir verstärkt die Rückmeldung erhalten, dass Absolventen oftmals über noch mehr Praxiserfahrung verfügen sollten, um in laufende Projektvorhaben einbezogen zu werden.“ Dabei biete das Modell des „praxisorientierten Masterstudienganges“ viele Vorteile für beide Seiten, für Studierende wie auch für Planungsbüros: „Studierende könnten bereits während ihres Masterstudiums elementare Erfahrungen in der Praxis sammeln und konkrete Abläufe des Büroalltages kennenlernen. Damit wären Absolventen noch besser auf die Aufgaben im Beruf vorbereitet.“ An der konkreten Umsetzung des praxisorientierten Masterstudienganges werde derzeit noch gearbeitet und durch die Fakultät für Gestaltung der Hochschule Wismar hinsichtlich der Zertifikate und europaweiten Anerkennung der Credit-Points geprüft, sagte Professor Dr.-Ing. Marcus Hackel, Studiendekan der Fakultät Gestaltung an der Hochschule Wismar.

Der langjährig freiberuflich tätige Architekt, Markus Gericke, ergänzt die Vorteile von Seiten der Büroinhaber um den Aspekt, dass Architekten im Land ihren Nachwuchs mit diesem praxisorientierten Masterstudiengang mitausbilden könnten. Eine Zusammenarbeit im Anschluss zum Studium könne so nahtlos fortgeführt werden. Dies spare Zeit, vermittle ein Verständnis für Zeit- und Projektmanagement und biete tiefe Einblicke in die praktische Umsetzung von Planungsaufgaben.

Ob angestellt oder freischaffend tätig – auf die Frage, warum sich ein ausgebildeter Planer bei der Kammer als „Architekt“ eintragen lassen sollte, antwortete die Geschäftsführerin der Architektenkammer M-V, Katrin Patynowski, wie folgt: „Der gesellschaftliche Wandel hat mit sich gebracht, dass die Anzahl der angestellten Architekten steigt und die der freischaffend tätigen Architekten im Land zurückgeht. Es gilt aber auch im angestellten Verhältnis, Verantwortung für Themen zur Wahrung der Baukultur, Qualität in der Gestaltung von Bauwerken und dem Verbraucherschutz zu übernehmen. Viele der angestellten Architektinnen und Architekten treffen in ihren Positionen wichtige Entscheidungen, die Auswirkungen auf unsere bauliche Umwelt haben. Zumal angestellte Architekten mit einer Eintragung bei der Architektenkammer M-V den Vorteil haben, verantwortlich Planungsaufgaben übernehmen zu dürfen und bauvorlageberechtigt sind“, betont Katrin Patynowski.

Ferner bietet die Architektenkammer M-V, wie viele anderen Architektenkammern in Deutschland auch, die Möglichkeit der „Juniormitgliedschaft“ für Absolventen an, die ihr zweijähriges Praxisjahr in einem Planungsbüro in Mecklenburg-Vorpommern beginnen wollen. Absolvent*innen können über die Juniormitgliedschaft viele Vorteile genießen, wie beispielsweise die Teilnahme an kostenlosen Fortbildungen der Kammer, die Mitgliedschaft im Versorgungswerk für eine frühzeitige Altersvorsorge oder auch der kostenlose Bezug des Fachmagazins das „Deutsche Architektenblatt“.

Alina-Carmen Botezatu, Baudirektorin des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes M-V (SBL) in Rostock, berichtete über die vielfältigen Aktivitäten der Nachwuchsförderung in ihrer Verwaltung. Dazu gehören Programme für Trainees und Mentoren, um sich innerhalb des SBL weiterentwickeln zu können und es werden seit einigen Jahren erfolgreich Referendare ausgebildet. Darüber hinaus zeigte Alina-Carmen Botezatu anhand von Bauprojekten unterschiedlicher Größenordnungen die enge Zusammenarbeit des SBL mit großen sowie kleinen Architekturbüros in Mecklenburg-Vorpommern auf.

  Quelle: www.ak-mv.de


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