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Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern empfiehlt die Gründung eines Vereins für Baukultur M-V

02.07.2021

Mit breitem Konsens schloss die fünfte Diskussionsrunde zum Thema „Baukulturförderung“ in M-V, die von der Architektenkammer M-V am 26. Mai innerhalb ihrer Online-Gesprächsreihe „Politische Positionen“ als Livestream durchgeführt wurde.

Die Runde wurde moderiert von Hans-Hermann Bode, Kreisbaurat a.D., der zunächst in das Thema einführte: In den vergangenen zwanzig Jahren hat die Baukultur bundesweit sehr viel Aufmerksamkeit gewonnen. Allerdings ist hierfür in Mecklenburg-Vorpommern mit überwiegend eher kleinen Städten und vielen ländlich geprägten Siedlungen schwerer eine Aufmerksamkeit zu erreichen. Davon ausgehend wurde in der digitalen Gesprächsrunde diskutiert, warum Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern Unterstützung benötige, wo die Defizite liegen, welche „guten Beispiele“ es bereits in benachbarten Bundesländern gibt und welche konkreten Vorschläge zur Weiterentwicklung des Netzwerks Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern bestehen.

Christoph Meyn, Präsident der Architektenkammer M-V, freute sich über den konstruktiven Austausch mit den Gesprächspartnern Frau Inga Glander von der Bundesstiftung Baukultur, Herrn Christian Keller, Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer, und Herrn Michael Sack, Landrat von Vorpommern-Greifswald und CDU-Landesvorsitzender, gemeinsam mit den Zuschauer*innen, welche mit zahlreichen Fragen im Chat rege am fünften Online-Gespräch teilgenommen haben: „Baukultur ist ein komplexer und konkreter Begriff zugleich, denn darunter lassen sich aktuelle, greifbare Themen wie Klimaschutz, Ästhetik und Gestaltung öffentlicher Räume zuordnen.“ Weiter führt er aus: „Zu diesen aktuellen Themen sollen Fachleute mit Bürgerinnen und Bürgern diskutieren, aber auch Erfahrungen und Wissen austauschen können – der Förderverein Baukultur M-V soll dafür künftig die Plattform bilden und als verlässlicher Ansprechpartner dienen.“

Inga Glander von der Bundesstiftung Baukultur unterstützt die Gründung eines Fördervereins Baukultur M-V mit den Worten: „Auch die bereits bestehenden Partner und ihre baukulturellen Anliegen im Land sollten künftig weiter in ihren Vorhaben gestärkt werden, um neue Formate und Impulse für den Austausch zu Themen der Baukultur vor Ort in den Regionen zu entwickeln und Aktivitäten zu initiieren.“ Denkbar wäre beispielsweise eine Mikro-Förderung für kleine Kommunen oder lokale Initiativen, mit der Formate wie Baukultur-Abende für interessierte Bürger*innen zur Baukulturvermittlung oder zur Vorstellung regionaler Vorhaben umgesetzt werden könnten.

Der Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer, Christian Keller, erläuterte die Voraussetzungen für die Gründung einer Institution für baukulturelle Belange am Beispiel des 2020 neu gegründeten Fördervereins Baukultur Brandenburg e. V. und benannte die Vorteile: „Hohe Baukultur und der Diskurs dazu ist besonders in Welterbestädten wie Wismar und Stralsund im öffentlichen Bewusstsein präsent, jedoch nicht im gleichen Maße im ländlichen Raum. Neben der Fachkunde ist der öffentliche Austausch zu Fragen wie ‚Wie wollen wir leben?‘ und ‚Warum dafür mehr Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern benötigt wird?‘ absolut notwendig. Ein Förderverein ist eine wichtige Kontaktfläche zwischen Fachleuten und der Zivilgesellschaft, aber wir benötigen unabhängig finanzierte Einrichtungen, die den Diskurs ergebnisoffen und verlässlich befördern!“

Michael Sack, Landrat von Vorpommern-Greifswald, betont, das Baukultur in einem besonderen Maße identitätsstiftend für einen Ort und eine ganze Region sein kann und sagt: „Wir finden hohe Baukultur in unserem Erbe, aber auch in unserer Zukunft, wenn es um den Baubestand und die Innenentwicklung von kleinen Städten wie beispielsweise Anklam geht. Anklams bauliche Verdichtung der Innenstadt für Wohnen und Gewerbe ist ein positives Beispiel, das auf große Akzeptanz bei der Bevölkerung gestoßen ist und neue Perspektiven eröffnet.“

Christoph Meyn schloss die Gesprächsrunde mit dem Fazit: „In erster Linie ist die Gründung eines Fördervereins noch in diesem Jahr ein sinnvoller Schritt, den sich die Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit weiteren Baukultur-Akteuren zur Aufgabe machen wird. Damit soll den beteiligten Akteuren, die sich ehrenamtlich für die Baukultur in unserem Land einsetzen, eine verlässliche und planbare Grundlage geboten werden. Ziel ist die kontinuierliche Vernetzung und Vermittlung von Baukultur mit der Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft auf Landesebene.“

Das Gespräch ist ab sofort auf dem YouTube-Kanal der Architektenkammer M-V online und kann eingesehen werden unter: https://www.youtube.com/watch?v=8UE1pjk62Fs&t=153s

  Quelle: www.ak-mv.de


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