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Architektenwettbewerb für das Rinker-Areal startet

19.07.2017

Die H2R GmbH & Co. KG, eine gemeinsame Gesellschaft der beiden Ravensburger Unternehmen Reisch Projektentwicklung GmbH & Co. KG und Rhomberg Bau GmbH, hat einen Architektenwettbewerb für das 30 000 m² große Rinker-Areal im Osten der Stadt Ravensburg gestartet. Zum Wettbewerb eingeladen sind insgesamt 14 Architektenteams. Bis zum Oktober 2017 möchte die H2R gemeinsam mit den Vertretern von Politik und Verwaltung den oder die Sieger finden.

Das Rinker-Areal hat seinen Namen von dem früheren Bauunternehmen Rinker. Nach Aufgabe der Bautätigkeit wurde das Gelände an den Pharmadienstleister Vetter vermietet. Die Firma Vetter wird Ende 2017 das Betriebsgelände verlassen und die Produktion an anderer Stelle fortsetzen.

Bereits im Juli 2016 haben die beiden Ravensburger Unternehmen Reisch und Rhomberg das Gelände von der Karl Rinker GmbH & Co. KG erworben. In intensiven Gesprächen mit Gemeinderat und Stadtverwaltung wurde seitdem daran gearbeitet, die Neuordnung des zentrumsnah gelegenen Areals voran zu bringen. Gemeinsam erklärtes Ziel ist die Umnutzung der bisher gewerblich geprägten Flächen in ein stadtnahes Wohnquartier mit rund 300 Wohnungen. Damit ist es das größte Konversionsprojekt in der Geschichte Ravensburgs.

„Aufgabe des Planungswettbewerbs ist es, eine an der Topographie der Hanglage, den umgebenden Grünelementen und der vorhandenen Umgebungsbebauung orientierte städtebauliche Struktur zu finden, die die Voraussetzungen zur Entwicklung eines verdichteten, qualitätsvollen Wohnstandorts schafft“, erklärt Joachim Nägele, Geschäftsführer der Rhomberg Bau GmbH in Ravensburg. Dabei werden erstmalig vom Projektbetreiber die kürzlich vom Gemeinderat der Stadt Ravensburg beschlossenen Ziele des „Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum“ berücksichtigt. Hierzu zählen insbesondere die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum und eine soziale Mischung des Quartiers. 20 Prozent der Gesamtwohnfläche werden für einen Zeitraum von 15 Jahren nach den Vorgaben des LWoFG (Landeswohnraumförderungsgesetz BW) für einkommensschwache Haushalte vorgehalten. „Unser Ziel ist die Schaffung eines ausgewogenen Angebots an Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen“, erläutert Ingo Traub, Geschäftsführer der Reisch Projektentwicklung GmbH & Co. KG „Mit intelligenten Planungskonzepten, abgestimmten Bautypologien und verschiedenen Wohnungsgrößen können ein gutes Nebeneinander von Jung und Alt und eine langfristig gut funktionierende soziale Durchmischung sichergestellt werden“, ist Traub überzeugt. Neben der Entwicklung von innovativen Wohnkonzepten wie Mehrgenerationenwohnen, inklusives Wohnen, Mikroappartements oder sogenannte „Variowohnungen“ für Studenten, Lehrlinge oder Rentner ist auf dem Plangebiet auch eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen vorgesehen.

Das Preisgericht, dem neben Vertretern der beiden Unternehmen Reisch und Rhomberg, auch Vertreter von Politik, Verwaltung und des Beirats für Städtebau der Stadt Ravensburg angehören, wird im Oktober die eingereichten Wettbewerbsarbeiten bewerten. Auf Basis der Wettbewerbsergebnisse soll anschließend das offizielle Bebauungsplanverfahren unter Einbindung der Öffentlichkeit durchgeführt werden. Vom 23. Oktober bis zum 6. November werden alle Arbeiten im Technischen Rathaus ausgestellt. Betreut wird das Verfahren vom Friedrichshafener Stadtplanungsbüro HIRTHE Architekt BDA Stadtplaner in Zusammenarbeit mit Baldauf Architekten und Stadtplaner GmbH aus Stuttgart.

Neben einem bewussten Umgang mit bestehenden Grünstrukturen und der Topographie wird dem Wettbewerb insbesondere die Entwicklung von städtebaulich konzeptionellen Ansätzen zur Minimierung von Belastungen durch den motorisierten Individualverkehr als wichtiges Entwicklungsziel zu Grunde gelegt. Die Entlastung der Einfallsstraßen ist auch für die Stadt entscheidend: „Derzeit kommen an jedem Werktag rund 30.000 Berufspendler nach Ravensburg“, erklärt Baubürgermeister Dirk Bastin. „Für die von uns angestrebte ‚Stadt der kurzen Wege‘ ist ein solches Projekt daher Gold wert.“ Oberbürgermeister Daniel Rapp führt aus: „Seit sieben Jahren entstehen in Ravensburg jährlich 1000 neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, aktuell will beispielsweise allein die Firma Vetter in den nächsten Jahren 1 500 neue Leute einstellen. Wir brauchen daher stadtnahe, kompakte und dabei moderne und hochwertig strukturierte Wohnungsangebote in allen Preisklassen und für jede Lebenssituation und jedes Lebensalter.“

  Quelle: www.wikopreventk.com


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