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Architekturstudierende und Tischlerlehrlinge entwerfen ihren Arbeitsplatz der Zukunft

16.10.2017

Flexibel, modular und aus Holz – so stellen sich Architekturstudierende und Tischlerlehrlinge einen Ort für ihre gemeinsame Arbeit vor. 24 von ihnen hatten in einem Projekt von TH Köln und Handwerkskammer zu Köln (HWK) mit computergestützten Entwurfs- und Fertigungsmethoden experimentiert. Das Ergebnis ist der Prototyp „Randomize Box/Co-Working Space“: Ein mobiles Raumkonzept, dessen Größe und Innenausstattung an den Verwendungszweck angepasst werden kann.

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Der Prototyp „Randomize Box/Co-Working Space“ im Bildungszentrum Butzweiler Hof der Handwerkskammer zu Köln.

Zwei Ziele habe man mit dem Projekt verfolgt, sagt Prof. Marco Hemmerling von der Fakultät für Architektur der TH Köln: „Tischler und Architekten arbeiten in der Praxis oft eng zusammen, darum sollten sie schon früh die Techniken und Prozesse der jeweils anderen Profession verstehen. Und sie müssen die Vorteile der Computertechnik für Entwurf, Planung und Produktion kennenlernen und nutzen. Denn die Digitalisierung wird ihre Lebens- und Arbeitswelt nachhaltig beeinflussen“, so der Professor, der das Projekt gemeinsam mit dem Fachbereich Tischler der HWK umsetzte.

Zwölf Teams mit je einem Bachelorstudierenden und einem Auszubildenden des ersten oder zweiten Lehrjahres entwickelten ideale Arbeitsplätze für die Kooperation von Tischlern und Architekten im Zeitalter der Digitalisierung. „In mehreren Runden haben wir dann die Projekte bewertet. Die jeweils besten wurden weiter ausgearbeitet. Am Ende setzen sich zwei Konzepte durch, die dann in einem gemeinsamen Prototyp verwirklicht wurden“, sagt Projektmitinitiator Max Salzberger, der als Dozent für die HWK arbeitet und an der TH Köln studiert.

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Die Hocker und Tische lassen sich beliebig gruppieren und können zusammengeklappt in den Wandpaneelen verstaut werden.

Im Laufe der Planungsphase trafen sich die Teams einmal die Woche. Während der zweiwöchigen Fertigung arbeiteten Studierende und Lehrlinge täglich in den Werkstätten der Kammer. Timo Stürmer und André Luft haben mit „Randomize Box“ den Körper des Prototyps beigesteuert. „Wir wollten ein wandlungsfähiges Konzept schaffen, das beliebig erweiterbar ist. Dazu haben wir ein System entwickelt, das in der Hauptsache aus zwei Komponenten besteht: Knotenpunkte und Balken, die sehr unkompliziert an den Knoten befestigt werden können“, sagt Tischlerlehrling Luft. Auf dieser Basis könnten nun beliebig große Räume gebaut werden, die entweder offen und transparent sind oder mit Wand und Deckenpanelen zu geschlossenen Körpern werden, so Architekturstudent Stürmer.

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Ein Teil des Projektteams aus Architekturstudierenden, Tischlerlehrlingen, Dozenten und Ausbildern.

Fotos: Heike Fischer/TH Köln

Die Inneneinrichtung basiert auf dem Konzept „Co-Working Space“ von Klara Keller und Julian Knauf. Ihnen ging es vor allem um die flexible Gestaltung verschiedener Arbeitssituationen. „Die moderne Arbeitswelt ist geprägt von Teamarbeit in unterschiedlich großen Gruppen. Darum haben wir ein System aus faltbaren Tischen und Hockern sowie Regale entwickelt, die perfekt in die Randomize Box eingepasst sind. Diese können je nach Bedarf zu Lagerräumen, Einzel- oder Gruppenarbeitsplätzen umgebaut werden“, so Architekturstudentin Keller.

  Quelle: www.th-koeln.de


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