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Auftragsschwund im Wohnungsbau

18.09.2023

Die Baubranche in Mecklenburg-Vorpommern kämpft mit steigenden Baukosten und einer drohenden Flaute im Wohnungsbau.

 

Außenfassade Wohngebäude

Bild: Adobe.

 

Die Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet weiterhin steigende Umsätze, doch die zunehmenden Baukosten könnten die Zukunft der Unternehmen gefährden. Insbesondere der Wohnungsbau erlebt eine anhaltende Flaute, bedingt durch höhere Zinsen und teurere Baustoffe.


Rückgang der Baugenehmigungen alarmierend


Im Zeitraum von Januar bis Juni ging die Anzahl der Baugenehmigungen um beeindruckende 28,9 Prozent zurück, ein deutliches Zeichen für die Bausituation, wie Jörn-Christoph Jansen, der Hauptgeschäftsführer des Landesbauverbandes in Schwerin, betonte.


Umsatzrückgang im Wohnungsbau


Die Halbjahres-Statistik, die Jansen präsentierte, zeigt, dass der Umsatz im Wohnungsbau in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um knapp 3 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag. Diese sinkende Nachfrage deutet darauf hin, dass der Abwärtstrend sich weiter verstärken könnte. Die Aufträge für den Bau neuer Wohnungen verzeichneten von Januar bis Juni einen Rückgang von fast 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Jansen warnte vor einer drohenden Wohnungsnot in Mecklenburg-Vorpommern.


Einfluss der gestiegenen Baukosten


Die teilweise drastisch gestiegenen Baukosten verzerrten die Vergleiche mit dem Vorjahr. Der Gesamtumsatz in der Bauwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns lag laut Jansen um 10,5 Prozent über dem Wert des ersten Halbjahres 2022, ohne Berücksichtigung der Preissteigerungen. Preisbereinigt ergab sich jedoch ein Minus von 1,3 Prozent im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahr. Bei den Auftragseingängen ergab sich nominal zwar ein Plus von 2,2 Prozent über alle Bereiche hinweg, real jedoch ein Minus von 9,8 Prozent. "Steigende Zinsen, teure Baustoffe, fallende Immobilienpreise und der Fachkräftemangel führen dazu, dass die Schlüsselbranche in eine Krise gerät", so Jansen.


Stabilität im öffentlichen und Wirtschaftsbau


Der öffentliche Bau, finanziert von Bund, Land und Kommunen, sowie der Wirtschaftsbau blieben weitgehend stabil. Allerdings lösten Unternehmen laut Statistik im Juni nur noch verhalten neue Aufträge aus, mit einem Plus von 3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Öffentliche Auftraggeber verzeichneten im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Wachstum von 15,5 Prozent. "Die zusätzlichen Mittel für die Bahn haben offensichtlich Auswirkungen auf die Bauunternehmen. Dadurch ist die Entwicklung im Branchendurchschnitt nicht ganz so negativ wie im Wohnungsbau", erklärte Jansen.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/auftragsschwund-im-wohnungsbau-verbandschef-prophezeit-wohnungsnot-52048


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