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Aus dem Fels gehauen

30.05.2018

Hotel Navis/Opatija von Arhitektonski biro Turato

"Zimmer ohne Meerblick? Haben wir leider nicht!“, kokettiert das Hotel Navis mit seiner besonderen Lage auf einem wassernahen kleinen Felsvorsprung mit dem Rücken zur steilen Karstklippe. Was anderswo ein Problem wäre, ist hier ein Vorteil: Alle vierzig Zimmer und die vier Suiten des Hotels gehen auf die landschaftlich bezaubernde Kvarner Bucht. Und so schwärmen die Besucher von der Aussicht, der Ruhe – und auch von den designten Innenräumen.

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Mit dem Rücken zur Klippe: Im Hotel Navis entsteht ein besonderes Gefühl von Privatheit.

Fast unglaublich, dass auf diesem steilen Stückchen Fels in Opatija, eingeklemmt zwischen Wald, Straße und Wasser, Architektur entstehen konnte, doch liegt hier seit Langem ein veritabler „Ort“: Ehemals Steinbruch, befand sich hier später eine Disco. Auf deren Grundmauern entstand 2014 das Hotel Navis. Um sich im Wettbewerb hochklassiger Hotels in Opatija – die meisten aus der Zeit der Stadt als mondänem k. u. k.-Badeort – zu behaupten, setzten die Eigentümer auf moderne Gestaltung. Gestapelte, gegeneinander verdrehte Betonkuben greifen einerseits abstrahiert das charakteristische Motiv der zerklüfteten Küste auf, andererseits bieten sie exklusive Privatheit auf den Balkonen und Ausblicke in verschiedene Himmelsrichtungen auf das Wasser. Der Bezug zum Meer ist allgegenwärtig.

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Die gestapelten und gegeneinander verdrehten Betonkuben greifen das Motiv der steilen, geschichteten Felsen der Kvarner Bucht auf.

Den Name „Navis“ verbildlicht eine Windrose, jedes Zimmer trägt seine Nummer in der Schreibweise geografischer Koordinaten, die schmalen Flure erinnern an die Gänge in Ozeanriesen und tragen auf dunkelblauem Hintergrund maritime Motive – Taue, Haken, Wellen. In den Zimmern dominieren kühler, polierter Sichtbeton sowie die Farben Grau und Weiß, kombiniert mit Akzentfarben wie Rot und Grün – sowie dem Blau und Silber des Meeres, das durch raumhohe, zimmerbreite Fensterfronten und transparente Balkongeländer ganz nah scheint. Die bewegten Betonkuben der Etagen, in denen sich die Zimmer befinden, liegen über der zurückgenommenen Ebene der Speisesäle und des Spas. Auch hier sind moderne, leuchtende Farben vor dunklen Hintergrund gesetzt. Aus der Lobby geht es direkt zur kleinen Badeterrasse – und von dort über eine schmale Betontreppe in die Fluten der Adria.

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Der nautische Bezug wird in den öffentlichen Bereichen nicht überstrapaziert – zwar dominiert das blaue Farbspektrum ...

Insbesondere jüngere Menschen fühlen sich von diesem Ambiente angesprochen. Denen möchten die Betreiber bald noch mehr bieten: Geplant ist eine Anlegestelle für Jetski und kleine Boote, die auch als Sonnendeck dient. Das Gefühl der Privatheit ergibt sich insbesondere aus der konsequenten Orientierung weg von der Straße, hin zum Meer. Der gesamte Bau liegt unterhalb des Straßenniveaus, nur ein Pavillon markiert die Zufahrt. Den Bewertungen auf diversen Portalen vertrauend, ist die Ruhe wohl bemerkenswert.

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... doch Motive wie die Windrose an der Rezeption und die Hängeleuchten im Restaurant halten sich dezent im Hintergrund.

Fotos: Christian Schellander, Villach / Sto SE & Co. KGaA

  Quelle: www.pr-nord.de


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