BVMB fordert stärkere Förderung von Recyclingbaustoffen und kritisiert Ersatzbaustoffverordnung
Die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB) fordert von der Bundespolitik eine stärkere Förderung von Recyclingbaustoffen. Die aktuelle Novellierung der Ersatzbaustoffverordnung, die zum 1. August in Kraft treten soll, wird von der BVMB kritisiert. Denn nach Überzeugung der BVMB fehlt nach wie vor eine Regelung, die klarstellt, wann die Abfalleigenschaft von Stoffen endet. Recyclingbaustoffe würden damit im Rechtssinne zum Teil noch als „Abfall“ gelten, was zu Verunsicherung bei Bauherren führt.
Fehlende Klarheit in der Verordnung
BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka betont, dass die Überarbeitung der Ersatzbaustoffverordnung zwar neue Klarstellungen für den Vollzug der bestehenden Vorschriften bringe, aber immer noch klare Regelungen fehlen, wann die Abfalleigenschaft von Materialien endet. Dies führt dazu, dass Bodenaushub auf der Baustelle zur Verfüllung wiederverwendet werden darf, aber dasselbe Aushubmaterial zum „Abfall“ wird, wenn es abtransportiert werden muss. Bauherren, die Recyclingbaustoffe verwenden, bauen somit unter Umständen offiziell Abfall in ihren Neubau ein.
Verunsicherung von Bauherren
Laut Gilka ist dieses Problem nicht nur ein rein bürokratisches, sondern auch in der Praxis relevant. Es sei ein Hemmschuh für Bauherren, Recyclingbaustoffe zu verwenden, und besonders öffentliche Auftraggeber hätten hier massive Probleme. Der BVMB sieht in der Verwendung von Recyclingbaustoffen eine sinnvolle und wichtige Vorgehensweise, um Abfall zu vermeiden und CO2 zu sparen. Die Politik wünsche sich zwar die Verwendung solcher Ersatzbaustoffe, schaffe aber nicht das erforderliche Regelwerk.
BVMB fordert ganzheitliche Lösungen
BVMB-Vertreter Gilka beanstandet, dass eine Regelung „leider nicht bis zum Ende durchdacht“ sei und fordert eine ganzheitliche Lösung für dieses Problem. Der Verband betont, dass ein einseitiges Setzen auf eine reine Holzbauweise zu kurz gesprungen sei und stattdessen ganzheitliche Lösungen für dieses Problem benötigt werden. |
