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BVMB hofft auf mehr Fachkräfte und stärkere Unterstützung bei CO2-Einsparungen

20.06.2022

„Der Fachkräftemangel ist eines der drängendsten Probleme in der Bauwirtschaft“, fasst Martin Steinbrecher, Präsident der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB) zusammen.

Beim Tag der mittelständischen Bauwirtschaft in Bonn wies er darauf hin, dass man längst einen Punkt erreicht habe, an dem man inländische Arbeitnehmer „nicht mehr in ausreichendem Maß mit Geld und guten Worten überzeugen“ könne, ihr Glück in der Bau-wirtschaft zu machen. Es brauche daher dringend neue Mechanismen der Fachkräfteeinwanderung. Steinbrecher betonte darüber hinaus das Engagement der Bauwirtschaft auch im Bereich des Klimaschutzes. Er appellierte allerdings an den Gesetzgeber, „die Relationen nicht aus den Augen zu verlieren.“


Baubranche setzt auf Unterstützung von der Politik

Die dringend benötigten Fachkräfte für Baustellen zu finden, bezeichnete BVMB-Präsident Martin Steinbrecher als ein Kernproblem der mittelständischen Bauwirtschaft in Deutschland, das nicht ohne die Unterstützung der Politik zu lösen sei. Er betonte die Erkenntnis, dass nur mit ausländischen Arbeitnehmern überhaupt eine Chance bestehe, Baustellen auch künftig zumindest einigermaßen adäquat besetzen zu können. Das scheitere aber vielfach daran, dass die Einwanderung zu kompliziert geregelt sei.

„Es bedarf konkreter Anreize und einer Aufwertung des Images des gewerblichen Bereichs und des Handwerks durch die Politik, damit sich mehr Menschen dafür entscheiden, in diese wichtigen Berufe einzusteigen“, unterstrich Steinbrecher seine Forderung. Die Erleichterung der Zuwanderungsregelungen dürften sich nicht nur auf Akademiker beschränken. Der BVMB-Präsident betonte zugleich auch das Engagement der Bauwirtschaft im Bereich des Klimaschutzes: „Selbstverständlich nimmt die Bauwirtschaft auch diese Herausforderung an und ist bereit, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“

Baugewerbe verursacht weniger CO2-Emissionen als behauptet

„Lassen Sie uns dabei jedoch die Relationen nicht aus den Augen verlieren!“ Auf die Unternehmen des Baugewerbes entfielen lediglich 1,7 % des gesamten inländischen Energieverbrauchs und nur ein Anteil von 1,2 % an den gesamten CO2-Emissionen. Er wehrte sich dagegen, den gesamten Bausektor für einen erheblichen Teil der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich zu machen. Ein größerer Anteil davon entfalle auf die Grund- und Baustoffindustrie und der Löwenanteil auf Emissionen aus der Nutzung und dem Betrieb von Bauwerken nach deren Fertigstellung. Das könne man allerdings nicht der Bauwirtschaft ankreiden.

Dennoch sei die Bauwirtschaft „fest entschlossen“, sich für eine Senkung der CO2-Emissionen während der gesamten Bauphase und damit für den Klimaschutz einzusetzen. Die BVMB könnte sich beispielsweise ein System zur Verpreisung von CO2-Einsparungen während der Baumaßnahme vorstellen, so Steinbrecher. Hier könne ein entsprechender Anreizmechanismus zu einem fruchtbaren Innovationswettbewerb führen.

Im Zusammenhang mit dem nachhaltigen Bauen stünden aktuell emissionsreduzierte Baustoffe wie beispielsweise „grüner“ Zement im Fokus. Dabei gebe es „viel naheliegendere Ansätze“, die nicht ausreichend berücksichtigt würden. So würden beispielsweise im Straßenbau Anstrengungen zur Verkürzung der Bauzeit, etwa durch bautechnische Innovationen, zu einer deutlichen Verringerung von Staus und damit erheblichen CO2-Emissionen beitragen. Auch die bauliche Beseitigung von Engstellen und Nadelöhren im Bereich von Bundesfernstraßen und Landesstraßen sei ein vielversprechender Ansatz. Steinbrecher sicherte hierfür der Politik die Unterstützung der Bauwirtschaft zu: „Wir stehen gerne bereit, diese Ansätze mit Ihnen gemeinsam weiterzuentwickeln und damit einen aktiven Beitrag für den Klimaschutz zu leisten.“

  Quelle: www.bvmb.de


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