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BVMB: Fachkräftezuwanderung wird unnötig erschwert!

04.10.2023

Der deutsche Bauwirtschaft steht ein drängendes Problem bevor: Der Fachkräftemangel wird durch bürokratische Hürden bei der Anwerbung ausländischer Fachkräfte verstärkt.

 

Akkubohrer Handwerker

 

Die Bauwirtschaft in Deutschland leidet unter einem anhaltenden Fachkräftemangel, der die Rekrutierung qualifizierten Personals für Bauunternehmen und Baustellen immer schwieriger gestaltet. Obwohl die Politik auf ausländische Fachkräfte als mögliche Lösung für dieses Problem hinweist, gestaltet sich die Einwanderung in die Praxis als langwierig und komplex.

Verzögerte Bearbeitung von Einwanderungsanträgen

Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB), kritisiert insbesondere die lange Bearbeitungsdauer von Einwanderungsanträgen durch die Ausländerbehörden. In vielen Fällen dauert es ein Jahr oder sogar länger, bis ausländische Facharbeiter tatsächlich nach Deutschland einreisen und ihre Arbeit aufnehmen können. Gilka warnt, dass ohne eine erhebliche Beschleunigung der Verfahren die Zuwanderung von Fachkräften zum Scheitern verurteilt ist und drängt auf eine entschlossene politische Reaktion.

Enttäuschung nach Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Im Juni 2023 hat der Deutsche Bundestag eine Novelle des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes verabschiedet, die den Zugang ausländischer Fachkräfte nach Deutschland erleichtern sollte. Dennoch herrscht drei Monate später Enttäuschung. Die Bauwirtschaft, die dringend auf ausländische Fachkräfte angewiesen ist, sieht wenig Fortschritte in der Praxis.

Verzögerungen durch Ausländerbehörden und Botschaften

Die Mitgliedsbetriebe der BVMB berichten von erheblichen Verzögerungen, die durch die Ausländerbehörden und die deutschen Botschaften im Ausland verursacht werden. Termine für Einreisewillige werden oft erst nach Monaten gewährt, und die Ausländerbehörden in Deutschland sind häufig langsam in ihren Reaktionen auf Anfragen. Diese Verzögerungen führen dazu, dass erforderliche Dokumente wie Sprachzeugnisse ablaufen, bevor die Einreisebewilligung erfolgt.

Behördliche Verzögerungen und deren Folgen

Ein drastisches Beispiel ist der Fall eines marokkanischen Facharbeiters, der als Gleisbauer in Deutschland arbeiten wollte. Trotz intensiver Begleitung des Prozesses durch das deutsche Bauunternehmen und drei Monaten Verzögerung seitens der Zentralstelle für Fachkräfteeinwanderung, entschied sich der Marokkaner aufgrund der wiederholten Verzögerungen, seine Zusage zurückzuziehen und von der Auswanderung abzusehen.

Appell an die Bundesregierung

Der BVMB-Hauptgeschäftsführer appelliert dringend an die Bundesregierung, die notwendige Infrastruktur für eine effiziente Umsetzung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes bereitzustellen. Er betont, dass das beste Gesetz wirkungslos ist, wenn es aufgrund von Behördenschwächen nicht umsetzbar ist. Gilka fordert daher eine rasche Lösung, da das Gesetz andernfalls wirkungslos bleibt, solange die erforderlichen Behördenressourcen nicht ausreichend zur Verfügung stehen.

  Quelle: https://www.lifepr.de/inaktiv/bundesvereinigung-mittelstaendischer-bauunternehmen-ev-bvmb/bvmb-fachkraeftezuwanderung-wird-unnoe


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