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Bachelorarbeit, Serienproduktion, Innovationspreis

04.01.2019

Timo Middendorf hat an der FH Münster studiert und einen prämierten Schneidfilter entwickelt

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Auf der EuroTier erhielt Timo Middendorf den Preis „Neuheit des Jahres 2019“ für den Schneidfilter von Stallkamp, den er in seinem Bachelorprojekt konstruiert hat.

Wenn das mal keine Bestätigung für eine hervorragende Abschlussarbeit ist: Was mit einer Bachelorarbeit begann, endet – vorläufig – mit dem Innovationspreis „Neuheit des Jahres 2019“ in der Kategorie Regenerative Energien. Den hat Timo Middendorf jetzt auf der EuroTier, der weltweit größten und internationalen Messe für Tierhaltung und -management, erhalten, für den Schneidfilter des Unternehmens Stallkamp aus Dinklage. Er hatte ihn in seinem Bachelorprojekt an der FH Münster konstruiert.

„Natürlich habe ich mich sehr darüber gefreut. Viele Bachelorarbeiten sind nach Abgabe nie wieder Thema, und meine ging Anfang des Jahres in die Produktion. Da ist man schon ein bisschen stolz“, erzählt Middendorf. Der 28-Jährige hat Maschinenbau studiert, und alles begann mit seinem Praxissemester im April 2016 beim Unternehmen Stallkamp, das Anlagen und Antriebstechnik für die Agrar- und Biogaswirtschaft, für die Industrie und die Abwasserwirtschaft entwickelt und verkauft. Middendorf bekam eine Idee aus dem Vertrieb auf den Tisch: Kunden wünschten sich eine Maschine, mit der sich Störstoffe wie Steine oder Holzstücke aus Gülle herausfiltern lassen. Das schont Pumpen und Separatoren bei der Weiterverarbeitung der Gülle. „Das war spannend, weil es um ein komplett neues Produkt ging“, sagt der Steinfelder.

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Der Schneidfilter von Stallkamp filtert störende Fremdkörper wie Steine oder Holzstücke aus Gülle und zerkleinert gleichzeitig lange Fasern oder Stroh zur Weiterverarbeitung.

Er machte sich also an die Konstruktion, fertigte Zeichnungen an, startete den Bau eines Prototyps und mit ihm einige Tests. Der Schneidfilter siebt mit einem Kamm aus Messern auf einer rotierenden Welle alle Fremdkörper aus der Gülle und sammelt sie in einem Auffangbehälter. Gleichzeitig zerkleinert er lange Fasern oder Stroh, damit diese zur Weiterverarbeitung in der Gülle bleiben. „Mit Gülle und den dazu gehörenden Maschinen habe ich vorher nichts zu tun gehabt, das Wissen habe ich mir hier in der Firma angeeignet. Und natürlich auch auf dem Bauernhof, wenn wir das Produkt getestet haben. Da hat man direkt gesehen, wo es noch hakt.“

Er nahm während der Bachelorarbeit, die Prof. Dr. Klaus Baalmann betreut hat, schon erste Änderungen vor – und konnte auch danach an seinem Projekt weiterarbeiten, denn Stallkamp übernahm ihn als Maschinenbauingenieur. Und so zog Middendorf aus dem Münsterland zurück in den Landkreis Vechta.Er verbesserte das Produkt und entwickelte es weiter, baute einen zweiten Prototyp. Der Vertrieb gab die Anforderungen der Kunden weiter: lieber eine Maschine aus Edelstahl, keine verzinkte; die Schneiden mussten härter werden, und eine elektrische Sicherheitseinrichtung her.

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So sieht der Schneidfilter im Konstruktionsprogramm aus.

Fotos: Stallkamp

Anfang des Jahres ging der Schneidfilter dann in die Serienproduktion, jetzt kam auf der EuroTier noch der Innovationspreis obendrauf. Und Middendorf bleibt seinem Projekt nach wie vor treu. „Der jetzige Schneidfilter hat einen elektrischen Motor. Wir wollen noch einen mit hydraulischem Antrieb konstruieren, damit man ihn auch für Güllefässer einsetzen kann.“

  Quelle: www.fh-muenster.de


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