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Bau des Kramertunnel auf Eis

08.09.2023

Der Bau des lang erwarteten Kramertunnels bei Garmisch-Partenkirchen ist vorerst gestoppt, da die Arbeitsgemeinschaft Kramertunnel ihren Werkvertrag gekündigt hat.

 

Tunnelbau

 

In einer unerwarteten Entwicklung wurde der lang ersehnte Kramertunnel bei Garmisch-Partenkirchen vorläufig gestoppt. Die Arbeitsgemeinschaft Kramertunnel, die für den Bau des Tunnels verantwortlich war, hat ihren Werkvertrag gekündigt. Dies wurde vom Sprecher des Bauamtes Weilheim, Michael Meister, bestätigt.

Verzögerung aufgrund von Vertragskündigung

Verschiedene Medien haben bereits über diese Neuigkeit berichtet. Der Kramertunnel sollte dazu dienen, das verkehrsgeplagte Garmisch-Partenkirchen an der Zugspitze von Durchgangsverkehr zu entlasten. Ursprünglich war geplant, den Tunnel Ende 2025 für den Verkehr freizugeben. Ein neues Fertigstellungsdatum wurde bisher jedoch nicht bekanntgegeben.

Man hofft darauf, die Bauarbeiten so bald wie möglich mit den bisherigen Firmen der Arbeitsgemeinschaft Kramertunnel fortzusetzen, wie Meister betonte. "Unser vorrangiges Ziel ist es, den Bau nahtlos fortzusetzen. Wir sind offen für Gespräche."

Hintergrund der Vertragskündigung und finanzielle Auswirkungen

Der Baufortschritt wurde bereits seit etwa drei Wochen durch eine Auseinandersetzung über Abschlagszahlungen unterbrochen. In der zweiten Augustwoche zogen die Baufirmen rund 150 Arbeiter von der Baustelle ab. Die geschätzten Kosten für den Tunnel wurden kürzlich vom Bauamt auf 365 Millionen Euro festgelegt, was etwa 100 Millionen Euro mehr sind als vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Allerdings besteht nun die Möglichkeit, dass die Kosten noch weiter steigen könnten.

Die Arbeitsgemeinschaft hatte Abschlagszahlungen in zweistelliger Millionenhöhe gefordert, unter anderem aufgrund von Erschwernissen durch Schlamm, Geröll und die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Das Bauamt war jedoch nicht bereit, den geforderten Betrag in vollem Umfang zu zahlen. Einen Tag vor der geplanten mündlichen Verhandlung vor dem Landgericht München I hat die Arbeitsgemeinschaft den Bauvertrag aus dem Jahr 2019 gekündigt.

Umweltbedenken und rechtliche Herausforderungen

Das Projekt Kramertunnel wurde vom Bund Naturschutz (BN) kritisiert, der im Oktober 2022 vor Gericht erfolgreich war. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof verpflichtete damals den Freistaat Bayern dazu, die durch die Bauarbeiten stark ausgetrockneten Moore zu sanieren. Dieses Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/bau-des-kramertunnel-auf-eis-baufirma-kuendigt-werkvertrag-51927


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