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Baubranche warnt vor Preisanstiegen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg

14.03.2022

Was kann die Politik jetzt für die Baubranche tun?


Der Angriff russischer Truppen auf die Ukraine liegt bereits fast zwei Wochen zurück. Nach dem anfänglichen Schock wächst nun die Sorge, welche Auswirkungen dieser Krieg mit sich bringen wird – auch für de Baubranche. Besonders groß ist die Sorge bezüglich der Bau- und Energiepreise, die auch mit den Sanktionen gegen Russland zu tun haben.


Preisanstiege besonders bei Stahl und Bitumen


Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) erwartet aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine und der weltweiten Sanktionen gegen Russland weitere Lieferengpässe und noch deutlichere Preissteigerungen bei vielen Baustoffen, als sie sich in den vergangenen Monaten ohnehin schon eingestellt hatten. Bereits jetzt sei ein signifikanter Anstieg der Preise bei Stahl sowie bei dem vor allem im Straßenbau notwendigen Bitumen erkennbar. Durch die Abhängigkeit zentraler Raffinerien von Lieferungen aus Russland drohe ein Ausfall von bis zu einem Drittel der hiesigen Bitumenversorgung, mit entsprechenden Auswirkungen auf den deutschen Straßenbau.


Darüber hinaus berichten Bauunternehmen über deutliche Preissteigerungen bei Stahl bzw. bei Stahlerzeugnissen. Denn rund 30% des Baustahls kamen zuletzt aus Russland, der Ukraine und Weißrussland. Hinzu kommt der hohe Anteil von Roheisen (40% aus diesen Ländern) und diverser weiterer Rohstoffe, die für die Stahllegierung notwendig sind (Nickel 25% und Titan 75%).


ZDB-Hauptgeschäftsführer appelliert an die Politik


„Die deutschen und europäischen Sanktionen gegen Russland sind richtig und werden von der deutschen Bauwirtschaft nachdrücklich unterstützt,“ konstatierte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa und mahnte zugleich: „Die Sanktionen führen aber auch zu Belastungen der heimischen Bauwirtschaft, die getragen werden müssen. Die Folgen des russischen Krieges auf die Bautätigkeit in Deutschland werden von Tag zu Tag sichtbarer. Es ist daher ein Gebot der Vernunft, die negativen Auswirkungen auf heimische Betriebe und Arbeitsplätze so gering wie möglich zu halten.“


„Unsere Mitgliedsunternehmen erhalten aktuell nur noch wenige Angebote für Stahlmatten, Träger, Stabstahl und Bleche. Auch Rohre und Aluminiumprodukte sind betroffen. Die Hersteller von Leitplanken für Straßen haben ihre Lieferungen eingestellt,“ erläuterte Herr Pakleppa.


„Vor dem Hintergrund dieser Situation brauchen wir unbürokratische Maßnahmen zur Sicherung der Bautätigkeit in Deutschland. Notwendig ist die sofortige Einführung von Stoffpreisgleitklauseln, auch für laufende Verträge, um wichtige Bauaufgaben fortführen zu können. Wir brauchen daher schnell vertragsspezifische Lösungen, um der aktuellen Destabilisierung durch die Rohstoffkosten entgegen zu wirken. Schlussendlich müssen wir uns aber, wie bei Gas, von der Abhängigkeit von wenigen Anbietern befreien. Dieses muss dringend in einer nationalen Rohstoffstrategie münden,“ so Herr Pakleppa abschließend.


Auch die Sorge bei Energiekosten ist hoch


Die deutsche Wirtschaft muss sich bereits seit Monaten mit enorm gestiegenen Energiepreisen auseinandersetzen. Diese Sorgen der Betriebe werden durch die aktuellen Aktivitäten von Russland noch verstärkt. Für schnelle und durchgreifende Maßnahmen, um die Energienebenkosten zu senken, spricht sich daher der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) aus und begrüßt eine Bundesratsinitiative aus Niedersachsen. Die Beschlüsse des Koalitionsausschusses der Bundesregierung bieten hier wichtige Entlastungen, die vor allem die Verbraucher in den Blick nehmen. Für die Wirtschaft ist das Ende der EEG-Umlage ein wichtiges Signal, kann aber nur ein erster Schritt sein.


"Auch der deutsche Gartenbau, insbesondere der Unterglas-Anbau mit seinem hohen Energiebedarf, ist massiv von den Kostensteigerungen im Energiesektor betroffen", erläutert ZVG-Präsident Jürgen Mertz.

  Quelle: www.baulinks.de und www.verbaende.com


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