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Baugenehmigungen weiter rückläufig – Politik muss handeln

06.09.2023

Stagnierende Baugenehmigungen werfen die Frage auf, ob die Politik die Bauwirtschaft unterstützt oder ausbremst.

 

Kräne bei einer Baustelle

 

Die Halbjahreszahlen sprechen eine klare Sprache: Die Baugenehmigungen verzeichnen anhaltend rückläufige Werte. Doch wie wird sich die Situation weiterentwickeln? Die Verantwortung liegt in der Hand der Politik: Wird die Bauwirtschaft gefördert oder ausgebremst? Die Ablehnung des Bundesfinanzministers bezüglich Abschreibungserleichterungen stößt dabei auf Kritik, denn stabile Rahmenbedingungen sind essentiell für eine gestärkte Baukonjunktur.

Sinkende Baugenehmigungen: Herausforderung für die Bauwirtschaft

Die Baugenehmigungszahlen verzeichnen seit längerer Zeit negative Werte. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), betont, dass seit über einem halben Jahr ein zweistelliger Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohnungen zu verzeichnen ist. Im Juni 2023 lag dieser Rückgang bei 28,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neue Wohngebäude erhielten von Januar bis Juni insgesamt 111.540 Genehmigungen – ein Rückgang von 31 Prozent im Jahresvergleich. Der Einbruch beträgt sogar 53 Prozent bei Zweifamilienhäusern. Die Baukonjunktur steht somit vor großen Herausforderungen.

Politische Weichenstellung für die Bauwirtschaft

Die Politik ist nun gefordert, die Weichen zu stellen – entweder für eine Abwärtsbewegung der Bauwirtschaft oder für einen Aufschwung der Baukonjunktur. Die Bedingungen für Bauvorhaben müssen verbessert werden. Vereinfachte energetische Anforderungen und Zinsstützen sind gefragt. Fehlen Impulse, droht der Wohnungsbaubranche ein Personalabbau, warnt Pakleppa. Die Konsequenzen für die Zukunft sind beunruhigend.

Düstere Aussichten für die Baukonjunktur

Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), bezeichnet die Bilanz des ersten Halbjahres 2023 als düster. Nach neun Monaten mit rückläufigen Zahlen verzeichnete der Wohnungsbau im Juni einen erneuten Rückgang um 28 Prozent. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2023 27 Prozent weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahr. Die klare Ablehnung des Bundesfinanzministers für Abschreibungserleichterungen sorgt für Unverständnis. Ein drastischer Schub für die Bauwirtschaft ist nun am 25. September gefragt. Maßnahmen wie die Ausweitung des Zinsverbilligungsprogramms der KfW, eine Senkung der Grunderwerbssteuer und Investitionszulagen für öffentliche Wohnungsgesellschaften könnten die Baukonjunktur stimulieren und die Baugenehmigungen erhöhen. Verlässliche Rahmenbedingungen sind für private Haushalte von großer Bedeutung, um das Wachstum der Baugenehmigungen anzukurbeln.

  Quelle: https://www.meistertipp.de/aktuelles/news/baugenehmigungen-weiter-ruecklaeufig-politik-muss-handeln/


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