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Baugewerbeverband und Handwerkskammern fordern verlässliche Rahmenbedingungen

26.07.2023

Die hessische Bauwirtschaft sieht sich sowohl durch externe Faktoren wie die Corona-Pandemie als auch durch hausgemachte interne Probleme gefährdet.

 

Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammer

Bildquelle: Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammer

 

Externe Faktoren wie die Corona-Pandemie, Lieferschwierigkeiten und Materialengpässe, der Ukraine-Krieg, die Energiepreisexplosion und die starke Inflation haben die Baubetriebe in Hessen stark unter Druck gesetzt. Trotzdem haben sich die meisten Betriebe bisher gut behaupten können. Allerdings gefährden nun hausgemachte interne Faktoren den weiteren wirtschaftlichen Erfolg der Bauwirtschaft, warnen der hessische Baugewerbeverband und die hessischen Handwerkskammern.

Auftragsrückgang und fehlende Planungssicherheit

Die Aufträge aus Privatwirtschaft, Gewerbe und staatlichen Institutionen brechen ein, was nicht nur auf gestiegene Baupreise und Bauzinsen zurückzuführen ist. Die Verunsicherung der Auftraggeber und fehlende Planungssicherheit für die Baubetriebe tragen maßgeblich dazu bei. Die Handwerksbetriebe werden mit einer Vielzahl von Beratungsanfragen zu Heizungsanlagen, Wärmepumpen und energetischer Sanierung überhäuft, können jedoch keine verlässlichen Antworten geben, da die Politik hier keine klaren Vorgaben liefert. Der resultierende Stau an Beratungen führt derzeit nicht zu Aufträgen, da alle abwarten, welche Regelungen und Förderungen zukünftig gelten werden.

Fachkräftemangel und ungenutztes Potenzial

Obwohl die Baubetriebe versuchen, ihre qualifizierten Mitarbeiter zu halten, wird dies auf lange Sicht nicht gelingen, da es in nahezu allen Branchen einen akuten Fachkräftemangel gibt und genügend Arbeit vorhanden ist. Das Ziel, in Deutschland 400.000 Wohnungen zu bauen, wird krachend verfehlt, während gleichzeitig 400 marode Großbrücken saniert und die Infrastruktur auf Verschleiß genutzt werden müssen. Es fehlen konkrete Bauaufträge von öffentlichen Institutionen.

Investitionen in die Infrastruktur

Besonders wichtig ist der Blick in den Untergrund, da in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen in Glasfasernetze, erneuerte und verstärkte Strom- und Fernwärmenetze sowie in die Sanierung von Abwasser- und Frischwassernetzen notwendig sind. Es ist paradox, dass in vielen Kommunen aufgrund des Klimawandels der Wassernotstand ausgerufen wird, während wertvolles Frischwasser durch marode Wasserleitungen unwiederbringlich verloren geht. Es besteht ein massiver Investitionsstau sowohl bei Abwasser- als auch bei Frischwassernetzen.

Bauwirtschaft als Konjunkturlokomotive

Wenn die Politik ihre Hausaufgaben erledigt, steht die Bauwirtschaft und das Bauhandwerk bereit, ihren Beitrag zu leisten. Bau und Ausbau können die Konjunkturlokomotiven für das Handwerk und die gesamte gewerbliche Wirtschaft sein, wenn sie die Möglichkeit dazu erhalten und Aufträge kommen, ohne dass langwierige Genehmigungsverfahren und komplizierte Bauauflagen alles blockieren.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/hessen-baugewerbeverband-und-handwerkskammern-fordern-verlaessliche-rahmenbedingungen-und-invest


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