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Bauhauptgewerbe im 1. Halbjahr 2013:

26.08.2013

• Wetterkapriolen behindern Aufholprozess: Umsätze im Juni nur auf Vorjahresniveau - Halbjahresbilanz mit 5 % im Minus

• Die Nachfrage nach Bauleistung aber weiterhin ungebrochen: Auf­tragsplus im Juni von nominal 11 % - Halbjahresbilanz: + 2,1 %

Der Aufholprozess nach dem langen, kalten Winter und den Überschwem­mungen in Teilen Deutschlands ist auch im Juni noch nicht in Fahrt gekom­men - der Grund war weiterhin das Wetter: 21 % aller im Rahmen des ifo-Konjunkturtests befragten Bauunternehmen meldeten eine Behinderung der Bautätigkeit aufgrund schlechter Witterung (im Vorjahr 2 %). Der baugewerbli­che Umsatz erreichte deshalb im Juni - wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt - nur das Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats (- 0,3 %). Die Wetter­kapriolen haben der Bauindustrie damit endgültig einen Strich durch die Rech­nung gemacht: Für das erste Halbjahr ergibt sich ein Umsatzminus von 5 %.

Für das zweite Halbjahr ist der Verband aber zuversichtlich - schließlich ist die Nachfrage nach Bauleistungen weiter ungebrochen: Die Bauunternehmen meldeten für den Juni ein Auftragsplus von nominal 11 % (real: + 9,2 %), für die ersten sechs Monate ergibt sich ein Plus von 2,1 % (real: + 0,3 %). Ob die Zeit aber ausreicht, um den Auftragsstau bis Ende des Jahres abzuarbeiten, und die Branche damit die Umsatzverluste ausgleichen kann, ist allerdings inzwischen fraglich. Hinzu kommt, dass die positive Auftragsentwicklung auch auf einige größere Projekte zurückzuführen ist, deren Durchführung und Abrechnung sich bis ins nächste Jahr hinziehen kann.

Das schwache Umsatzergebnis im Juni ist überwiegend auf den Wirtschaftsbau zurückzuführen: Der Umsatz lag um 2,2 % unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats (Jan.-Juni: - 5,3 %). Die Auftragslage ist zwar noch gut - die Bauunternehmen meldeten für den Juni sogar ein Auftragsplus von 17,6 % (Jan.-Juni: + 1,2 %). Ob dies allerdings so bleibt, ist fraglich, da die Neubaugeneh­migungen im Wirtschaftshochbau (veranschlagte Baukosten) in den ersten sechs Monaten rückläufig waren (- 7,5 %).

Unverändert positiv ist die Entwicklung im Wohnungsbau: Der Umsatz lag im Juni witterungsbedingt zwar nur um 0,4 % über dem Niveau von Juni 2012 (Jan.-Juni: - 4,1 %), die Auftragseingänge sind aber weiterhin im Plus (+ 11,5 %, Jan.-Juni: + 4,2 %). Auch die Genehmigungen sind im ersten Halb­jahr stark gestiegen: Die Zahl der neuen Wohnungen lag insgesamt um 10,8 % über dem Vorjahreswert - im Mehrfamilienhausbau sogar um 21,7 %.

Die gute Auftragslage im Öffentlichen Bau in den vergangenen Monaten ist im Juni endlich auch im Umsatz angekommen: Dieser stieg um 1,1 % (Jan.-Juni: ‑ 5,9 %). Auch für den Auftragseingang meldeten die Bauunternehmen - den drit­ten Monat in Folge - ein Plus (Juni: 3,6 %, Jan.-Juni: + 2 %). Zudem lagen die Neubaugenehmigungen im Öffentlichen Hochbau (veranschlagte Baukosten) in den ersten sechs Monaten deutlich über dem Vorjahresniveau (+ 51,6 %).

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.

  Quelle: Hauptverband der DeutschenBauindustrie e.V.


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