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Bauindustrie: Umsatzplus im Jahr 2022?

27.12.2021

Im laufenden Jahr sah sich die Bauindustrie besonders mit Störungen der Lieferkette und Baumaterialien konfrontiert. Im Laufe des nächsten Jahres soll sich die Lage nach Angaben von Branchenvertretern jedoch entspannen.

Angesichts nachlassender Lieferschwierigkeiten blickt die deutsche Bauwirtschaft zuversichtlich ins neue Jahr. “Alles in allem bleibt die Bauwirtschaft weiterhin Stützpfeiler der Konjunktur in Deutschland", sagte Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Bauwirtschaft (ZDB). Die hohen Auftragsbestände weisen im nächsten Jahr einen nominalen Umsatzanstieg von 5,5 % auf 151 Milliarden Euro aus. Bei einer Preisentwicklung der Bauleistungen von etwa 4 % beträgt die tatsächliche Erhöhung 1,5 %.

Auch die Branche will den Personalbestand erhöhen. Sie werden voraussichtlich um rund 10.000 Mitarbeiter auf insgesamt 915.000 Mitarbeiter wachsen. Für dieses Jahr erwartet die Branche ein Umsatzplus von 500 Millionen Euro auf 143,5 Milliarden Euro.

Hohe Materialpreise bringen Betriebe um Gewinne

Anders als andere Branchen konnte, die Baubranche laut Quast zwar in diesem Jahr weiterarbeiten, kämpfte aber mit den "Nebenwirkungen der Pandemie". Dies sind unterbrochene Lieferketten, fehlende Baumaterialien und höhere Einkaufspreise. Es hätte "vielen Firmen den Ertrag verhagelt".

"Mittlerweile scheinen wir aber den Gipfel der Dynamik bei den Preisen erreicht zu haben - leider auf hohem Niveau", fügte er hinzu. Bauholz ist doppelt so teuer wie vor einem Jahr. Mit neuen Verträgen versuchen sie jedoch, die gestiegenen Preise weiterzugeben. Insgesamt rechnen Baufachleute damit, dass die Lieferkettenprobleme im zweiten Quartal 2022 wieder nachlassen.

Allerdings erwartet die Branche keine nennenswerten Preissenkungen. "Wir befürchten, dass sich der Preisanstieg nicht mehr vollständig zurückentwickelt", sagte Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. "Das wird dauerhaft ein Problem sein und die Baupreise treiben", fügte er hinzu.

Wohnungsbau wächst weiter

Im Wohnungsbau wird der Umsatz im Jahr 2022 nominal um 7 % auf 59,3 Mrd. Euro steigen, nach einem nominalen Plus von 2 % auf 55,4 Mrd. Euro. Im Wirtschaftsbau rechnet die Branche mit einem nominalen Umsatzwachstum von 6 % auf 53,3 Milliarden Euro. In diesem Jahr wird nur noch ein nominaler Anstieg von einem Prozent auf 50,3 Milliarden erwartet. Im öffentlichen Bausektor rechnet die Branche für dieses Jahr mit einem Umsatzrückgang von 3 %. Hinzu kommen die fehlenden Investitionen der Stadt, betonte Quast. Er wies darauf hin, dass die kommunalen Spitzenverbände auch im Jahr 2022 von einem Rückgang der kommunalen Bauinvestitionen um knapp 9 % ausgehen.

Bauwirtschaft berücksichtigt Anforderungen des Koalitionsvertrages

Aus Sicht der Bauwirtschaft schätzt Hübner die Gemeinschaftsvereinbarung insgesamt "positiv" ein und die Anforderungen vieler Branchen wurden erfüllt. Das Ziel, jährlich rund 400.000 neue Wohnungen zu bauen, sei sehr ambitioniert. Hübner wies jedoch darauf hin, dass dazu nicht nur Kapazitäten aufgebaut werden müssen, sondern auch ausreichend bezahlbares Bauland.

"Hier wird in unseren Augen von den Kommunen oftmals Schindluder betrieben", fügte er hinzu. Gelände werden umgewidmet und zu einem hohen Preis an Projektleiter verkauft. Wenn viele Wohnungen gebaut werden sollen, sollte nicht gleichzeitig über Mietpreisbremsen und Mietendeckel diskutieren werden. Dies schrecke Investoren ab und ohne private Investoren werde es nicht funktionieren. Insgesamt rechnet die Branche, dass dieses Jahr insgesamt 310.000 neue Wohnungen und im kommenden Jahr rund 320.000 neue Wohnungen gebaut werden.

  Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de


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