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Baustelle Eisackunterquerung: die Vereisung der ersten Hauptröhre hat begonnen

18.03.2021

Brenner Basistunnel

Nachdem der erste Verbindungstunnel erfolgreich unter dem Fluss Eisack ausgebrochen wurde, beginnt nun die nächste Vereisungsphase, um anschließend den ersten der beiden Haupttunnel unter dem Eisack vorzutreiben.

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Vier Schächte um die insgesamt vier Tunnelröhren unter dem Fluss auszubrechen: zwei Hauptröhren und zwei Verbindungstunnel.

In der Gemeinde Franzensfeste sind die Arbeiten auf der Baustelle der Eisackunterquerung, das südlichste Baulos des Brenner Basistunnels, voll im Gange. Bereits im Herbst 2020 konnte das aufwändige Vereisungsverfahren erfolgreich abgewickelt werden. Anschließend wurde der erste Verbindungstunnel unter dem Eisack ausgebrochen. Jetzt wird der Boden unter dem Fluss erneut künstlich vereist, sodass in Kürze die Vortriebsarbeiten für den ersten Haupttunnel unter dem Eisack starten können.

Vereisungsverfahren für die Eisackunterquerung
Da die neue Tunneltrasse den Fluss Eisack kreuzt, wurden auf der Baustelle Eisackunterquerung auf beiden Seiten des Flusses zwei Schächte (mit jeweils einer Tiefe von ca. 25 m) ausgehoben. Um die Tunnelröhren unter dem Fluss zu errichten, wird ausgehend von den Schächten das sich im Boden befindliche Wasser vereist, indem man eine Kühlflüssigkeit darin zirkulieren lässt (dies erfolgt mittels spezieller Wärmetauscher).

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Beginn der Vereisungsphase.

Fotos: www.bbt-se.com

In einem ersten Schritt wird hierfür flüssiger Stickstoff (natürliches Gas) in einen geschlossenen Kreislauf unter dem Flussbett injiziert – der Kühlstoff hat eine Temperatur von -196° C und wird anschließend in gasförmigen Zustand in die Atmosphäre zerstreut. Im darauf folgenden Schritt gilt es, die Temperaturen mit Hilfe von Salzlake auf einem Niveau zwischen -30°C und -35°C aufrechtzuerhalten, sodass der Boden gefroren bleibt, um den Vortrieb unter dem Fluss zu ermöglichen. Dieses komplexe Verfahren ist notwendig, um den Eisack in seinem ursprünglichen Flussbett zu belassen. Der große Vorteil dieser Vereisungsmethode ist, dass es zu keinen Umweltbelastungen beim zweitlängsten Fluss Südtirols führt. Die Natur- und Fischfauna bleibt in ihrer Vielfalt erhalten.

Baufortschritt
Zum Stand März 2021 sind vier Hauptbaulose in Bau: Mauls 2-3, Eisackunterquerung (in Italien); Tulfes-Pfons, Sillschlucht (in Österreich).Bis dato wurden 138 km der insgesamt im Projekt vorgesehenen 230 km errichtet. Davon 47 km Haupttunnel, 51 km Erkundungsstollen sowie 40 km sonstiger Tunnelbauwerke wie Zufahrtstunnel oder Logistikstollen.

  Quelle: www.bbt-se.com


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