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Baustoffrecycling: Erfolgsgeschichte am Scheideweg

22.05.2015

Deutsche Bauindustrie und Entsorgungswirtschaft zum Baustoffrecycling:
• Umfrage belegt deutlich erhöhten Aufwand bei Deponierung von Bauschutt und Bodenaushub
• Erfolgsgeschichte Kreislaufwirtschaftsträger Bau muss fortgeführt werden

Geeignete Verwertungs- und Beseitigungsmöglichkeiten für Bauschutt zu finden, wird immer schwieriger. Bei einer aktuellen Umfrage unter rund 100 Bauunternehmen gaben 80 % aller Befragten an, der Aufwand, eine geeignete Entsorgungsmöglichkeit zu finden, habe sich deutlich erhöht. Zudem seien die Transportwege zu den Deponien länger geworden. Die Folgen seien höhere Kosten für den Kunden und mehr klimaschädliche CO2-Immissionen. „Die vom HDB und dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) erhobenen Zahlen belegen, dass es bereits erhebliche Entsorgungsengpässe bei mineralischen Bauabfällen gibt. Wir brauchen jetzt die Ausweitung der Deponiekapazitäten für gering und mäßig belasteten Bauschutt in Deutschland“, erklärten der Präsident des BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., Peter Kurth, und der Hauptgeschäftsführer des Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB), RA Michael Knipper, bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse im Rahmen einer gemeinsamen Tagung zur Deponiebewirtschaftung in Berlin, zu der auch Vertreter aus Bundes- und Landesministerien, der Bau-, Abbruch- und Recyclingwirtschaft sowie der nationalen und europäischen Verbänden gekommen waren.

„Wir befürchten seit langem, dass bei den mineralischen Bauabfällen Recyclingquoten von über 90 % zukünftig nicht mehr zu erwarten sind. Eine Halbierung ist unter den gegebenen Umständen nicht ausgeschlossen. Fehlende politische Regelungen und regionale Engpässe, führen bereits heute dazu, dass immer mehr Boden und Bauschutt deponiert werden muss. Das Thema mineralische Abfälle wird deshalb ein Schwerpunktthema der Verbandsarbeit werden. Aktuell unzureichende Bedarfsplanungen und Genehmigungen für erweiterte und neue Deponiestandorte dürfen nicht weiter hingenommen werden“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth.

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Präsident des BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., Peter Kurth.

Foto: © BDEPresse

„Vor dem Hintergrund zunehmender Widerstände gegen neuen Deponieraum brauchen Vorhabenträger zudem für die Planung und in Genehmigungsverfahren von Deponien unterstützende politische Signale auf nationaler und europäischer Ebene“, ergänzte HDB-Hauptgeschäftsführer Michael Knipper. „Die Bauwirtschaft braucht angemessene und praxisorientierte Rahmenbedingungen und Regelungen, um die Erfolgsgeschichte Kreislaufwirtschaftsträger - Bau fortzuschreiben. Wir benötigen harmonisierte Bewertungsgrundlagen und ein durchgängiges Gesamtkonzept im Rahmen der Mantelverordnung, das bereits bei der Planung und Ausschreibung beginnt, den selektiven Rückbau auf der Baustelle adressiert und Verwertungsbedingungen schafft, die auch dem Ressourcenschutz gerecht werden, bei klarer Definition von Verantwortlichkeiten“, forderte Knipper.

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Hauptgeschäftsführer des Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB), RA Michael Knipper.

Foto: www.bauindustrie.de

Aufschluss über Aufkommen und Verbleib mineralischer Bauabfälle hatte zuletzt der Monitoringbericht der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau geliefert. Nach Ansicht der Verbände spiegele dieser jedoch auf Basis der verfügbaren Zahlen von 2012 einen Erfolg wider, der unter den gegebenen Bedingungen nicht gehalten werden könne. Dies belege auch die aktuelle Umfrage unter 100 Unternehmen der Bau-, Abbruch- und Recyclingwirtschaft von ZDB und HDB.

  Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.


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