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Bauüberhang derzeit besonders hoch

14.09.2022

Und das nicht nur in Großstädten


Der Bauüberhang - also die Zahl genehmigter Wohnbauvorhaben, die noch nicht fertiggestellt wurden - war Ende 2021 in deutschen Großstädten verglichen mit ländlichen Gebieten besonders hoch. Spitzenreiter waren Berlin mit 65.800 Wohnungen, München mit 36.600 Wohnungen und Hamburg mit 26.500 Wohnungen. Das berichtet das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) auf Basis einer Auswertung für die kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland. Der gesamte Bauüberhang in Deutschland lag im Jahr 2021 bei 846.500 Wohnungen, wobei die Dominanz der städtischen Räume bei in der Auswertung offensichtlich ist. Mit 205.000 Wohnungen entfiel fast ein Viertel des Bauüberhangs auf die vierzehn Städte mit über 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Hinter den drei Spitzenreitern Berlin, München und Hamburg positionierten sich Frankfurt am Main mit einem Bauüberhang von 15.800 Wohnungen, Leipzig mit 10.500 Wohnungen und die Region Hannover mit 9.400 Wohnungen. Insgesamt standen die städtischen Räume mit 588.300 Wohnungen für 69.5 Prozent der Bauüberhänge. In ländlichen Räumen war der Bauüberhang mit 258.100 Wohnungen deutlich geringer.


Hohe Überhangswerte im Umland München, Berlin und Rhein


Bei den Bauüberhängen pro Einwohner gab es hohe Überhangswerte laut BBSR auch im Umland von München und Berlin sowie entlang der Rheinschiene. Berlin liegt hier keineswegs mehr an der Spitze. Die Zahl der genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen pro 10.000 Einwohner lag in der Hauptstadt bei 179,7. Höher ist der Wert beispielsweise im Kreis Kitzingen mit 213 unfertigen Wohnungen pro 10.000 Einwohner im Regierungsbezirk Unterfranken und in Neu-Ulm mit 201,4 Wohnungen je 10.000 Einwohner.


Einen relativ niedrigen Bauüberhang pro 10.000 Einwohner haben zum Beispiel der Landkreis Saalfeld-Rudolfstadt (22,8 Wohnungen/10.000 Einwohner) im südlichen Thüringen und der sächsische Kreis Görlitz mit 25,2 Wohnungen/10.000 Einwohner. Im westlichen und südwestlichen Deutschland stechen beispielsweise die niedersächsische Stadt Osnabrück (17,2 Wohnungen/10.000 Einwohner), Krefeld in Nordrhein-Westfalen (10,4 Wohnungen/10.000 Einwohner). Positiver Spitzenreiter ist die rheinland-pfälzische Stadt Speyer mit 0,2 Wohnungen/10.000 Einwohner heraus.


Gründe für den Überhang


Höhere Preise für Bauleistungen und Arbeitskräftemangel am Bau seien zwei der Bremsen für den Wohnungsneubau, sagt BBSR-Wohnungsmarktexperte Alexander Schürt. Darüber hinaus nennt er längere Bauzeiten aufgrund eines erhöhten Anteils des Geschosswohnungsbaus als Grund. Auffällig ist auch der Anteil jüngerer Bauvorhaben. Ende 2021 entfielen insgesamt 41 Prozent des Bauüberhangs auf Wohnungen, die im selben Jahr genehmigt wurden.

  Quelle: www.meistertipp.de


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