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Bauunternehmer treten auf die Einstellungsbremse

09.06.2023

Der Rückgang der offenen Stellen für Baufacharbeiter im Bauwesen spiegelt die Einstellungsbremse in der Branche wider

 

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Die Bundesagentur für Arbeit (BA) verzeichnete im Mai 2023 einen erneuten Rückgang der offenen Stellen im Bauwesen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der offenen Stellen für Facharbeiter mit bauhauptgewerblichen Berufen um 16,5 Prozent auf 15.420. Dies ist bereits der achte Rückgang in Folge. Insbesondere im Hochbau haben Bauunternehmen ihre Einstellungsbemühungen reduziert, wobei die Zahl der offenen Stellen um 19,8 Prozent gesunken ist.

Rückgang der Baugenehmigungen und Auftragseingänge

Die Situation im Wohnungsbau spiegelt sich in diesen Zahlen wider, da die Baugenehmigungen im ersten Quartal dieses Jahres um 26 Prozent und die Auftragseingänge sogar um 36 Prozent gesunken sind. Dennoch kann von einer allgemeinen Trendwende auf dem Bauarbeitsmarkt (noch) nicht gesprochen werden, da die Zahl der offenen Stellen nach wie vor auf einem hohen Niveau liegt. Laut einer Umfrage des ifo-Instituts leiden jedoch immer noch 32 Prozent der befragten Bauunternehmen unter Fachkräftemangel, wobei es je nach Bausparte Unterschiede gibt. Im Wohnungsbau liegt der Fachkräftemangel mit 26 Prozent erwartungsgemäß niedriger.

Rückgang der offenen Stellen in vorgelagerten Branchen

Der Blick auf die vorgelagerten Branchen lässt darauf schließen, dass sich die Einstellungsbremse weiterhin bemerkbar machen wird. Die Bauträger und Grundstückserschließungsunternehmen haben die Zahl ihrer offenen Stellen um 37,1 Prozent reduziert, und auch die offenen Stellen für Architekten sind um 27,4 Prozent zurückgegangen. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, kommentiert dies und weist darauf hin, dass vereinzelt Bauunternehmen sogar Personal entlassen mussten.

Anstieg der arbeitslosen Baufachkräfte

Im Mai meldete die BA 14.170 arbeitslose Baufachkräfte mit bauhauptgewerblichen Berufen, was einem Anstieg von 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies ist der dritte Anstieg in Folge.

Ausblick und Maßnahmen der Bauunternehmen

Müller erwartet, dass die Beschäftigungsdynamik der letzten Jahre vorerst enden wird. Seit dem Tiefpunkt im Jahr 2009 haben Bauunternehmen fast 500.000 Personen eingestellt, was abzüglich der Rentenabgänge einem Plus von knapp 222.000 entspricht. Für das laufende Jahr wird mit einer Stagnation der Beschäftigtenzahl im Bauhauptgewerbe gerechnet. Die Bauunternehmen werden vor allem versuchen, den Abgang in die Rente auszugleichen. Der Fokus liegt immer noch darauf, den Personalstand zu halten, wie 72 Prozent der Befragten in einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages angegeben haben. Angesichts der weiterhin vorhandenen Meldungen über Fachkräftemangel ist dies verständlich.

  Quelle: https://www.lifepr.de/inaktiv/hauptverband-der-deutschen-bauindustrie-ev/bauunternehmer-treten-auf-die-einstellungsbremse/boxid/


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