zurück

Bauwerksabdichtung mit Radonbarriere im Landratsamt Annaberg-Buchholz

03.04.2013

Sika_01online.jpg

Das Landratsamt Erzgebirgskreis in Annaberg-Buchholz ist einer der größten Landkreise in Sachsen. Auf einer 3.200 Quadratmeter großen Fläche entsteht derzeit ein sechsgeschossiger Neubau, der künftig Büro- und Besprechungsräume sowie einen Sitzungssaal beherbergen soll.

Fotos: Sika Deutschland GmbH

Das Landratsamt Erzgebirgskreis inAnnaberg-Buchholz ist mit über 360.000 Einwohnern einer der größten Landkreise in Sachsen. Zwischen den Städten Chemnitz und Zwickau gelegen, umfasst er nahezu das gesamte sächsische West- und Mittelerzgebirge – von der Kammregion an der deutsch-tschechischen Staatsgrenze bis an den Übergang zum Erzgebirgsbecken. Im Rahmen seines Modernisierungs- und Standortkonzepts sieht das Landratsamt an der Paulus-Jensius-Straße neben der Sanierung des bestehenden Verwaltungsgebäudes aus den 1930er Jahren außerdem einen sechsgeschossigen Erweiterungsbau mit Tiefgeschoss vor. Im Neubau sollen barrierefreie Büro- und Besprechungsräume sowie ein Sitzungssaal für den Kreistag des Erzgebirgskreises und seiner Gremien untergebracht werden.

Sika_02online.jpg

Wichtig beim Neubau: Das Tiefgeschoss musste gegen eindringende Feuchtigkeit sowie insbesondere vor dem gesundheitsschädlichen, radioaktiven Radon im Baugrund geschützt werden.

Natürliche Gefahr im Baugrund

Beim Neubau galt es, ganz besondere Herausforderungen zu meistern: Das Tief-geschoss des Gebäudes musste langfristig nicht nur gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt werden, sondern auch vor dem gesundheitsschädlichen Radon im Baugrund. Dieses natürliche, radioaktive Gas kommt vor allem in Gebieten mit hohem Uran- und Thoriumgehalt vor. In Deutschland betrifft dies insbesondere die Mittelgebirgsregionen wie Schwarzwald, Fichtelgebirge, Bayerischer Wald und das Erzgebirge. Das Gas kann über Risse und Fugen im Erdreich in Gebäude eindringen. Besonders prädestiniert dafür sind Böden mit einer hohen Porosität, wie brüchiger Fels oder Grobkies. Die Zerfallsprodukte aus Radongas sind äußerst gesundheitsgefährdend, ab einer gewissen Konzentration können sie sogar schwere Krankheiten wie Lungenkrebs auslösen.

Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen für den Menschen nennen Experten neben der erforderlichen Be- und Entlüftung eine sichere Bauwerksabdichtung. Dabei gilt die Beachtung einer fachgerechten Planung und Bauausführung – bis ins Detail. Bei dem Erweiterungsbau des Landratsamts entschieden sich der Bauherr und die Planer für die hochleistungsstarke Abdichtungslösung SikaProof A der Sika Deutschland GmbH. Die Abdichtungsbahn SikaProof A gewährleistet dank ihrer innovativen Grid-Seal-Technologie nicht nur eine dauerhafte und hinterlaufsichere Abdichtung gegen Feuchtigkeit, sie fungiert auch als eine sichere Barriere gegen freigewordenes Radon.

Zudem besitzt das Abdichtungssystem von Sika Deutschland einen weiteren ent-scheidenden Vorteil in der Anwendung: Dank der hohen Kälteflexibilität lässt sich SikaProof A selbst bei schwierigen Witterungsverhältnissen verarbeiten. So konnte der Großteil der Abdichtungsarbeiten beim Erweiterungsbau des Landratsamts bereits im Frühjahr 2012 realisiert werden und witterungsbedingte Verzögerungen im Bauablauf fielen aus. Die Grundsteinlegung für den Neubau erfolgte im Oktober 2011 nach den Planungen der C&E Consulting und Engineering GmbH aus Chemnitz. Die Fertigstellung ist für Juli 2013 geplant. Den Auftrag der Bauwerksabdichtung übernahm die Chemnitzer Niederlassung der Tricosal Bauabdichtungs GmbH Stuttgart.

Sika_03online.jpg

Die erdberührten Flächen erhielten zunächst eine Sauberkeitsschicht aus Magerbeton. Es folgten eine Wärmedämmung und die rissüberbrückende Dichtungsbahn SikaProof A zur Bauwerksabdichtung mit Hinterlaufschutz und Radonbarriere.

Zuverlässiger Schutz durch Abdichtung mit SikaProof A

Für die Untergrundvorbereitung erhielt die insgesamt 3.200 Quadratmeter große Fläche des Tiefgeschosses zunächst eine Sauberkeitsschicht aus Magerbeton. Für den wirksamen Schutz des Bauwerks vor Radon und Feuchtigkeit wurde im nächsten Schritt die FPO-Frischbetonverbundfolie SikaProof A auf die Schutzunterlage ausgelegt. SikaProof A besteht aus einer mehrlagigen Abdichtungsmembran aus hochflexiblen Polyolefinen. Auf der Betonageseite ist die Membran mit einem Vlies aus Polypropylen kaschiert und bei der Betonage penetriert der Frischbeton das Vlies und füllt es mit Zementleim. Aufgrund einer flächigen Verkrallung verbindet sich der Frischbeton beim Erhärtungsprozess dauerhaft mechanisch mit dem Bauwerk und umschließt die Betonkonstruktion sicher wie eine dichte Haut. Diese Grid-Seal-Technologie garantiert einen vollständigen Hinterlaufschutz sowie höchste Rissüberbrückung. Konkret bedeutet dies, dass das Wasser im Falle einer Beschädigung der Membran innerhalb eines kleinen Teilbereichs gehalten wird und die Dichtungsbahn nicht hinterwandern kann. Gleichzeitig schützt SikaProof A das Gebäude und die Menschen darin wirksam vor dem gesundheitsgefährdenden Radongas – dies bestätigt auch eine eigens von Sika Deutschland durchgeführte Prüfung für diese Anwendung.

SikaProof A ist in mehreren Ausführungen erhältlich: Die Maße der Dichtungsbahn sind den jeweiligen Einsatzbereichen entsprechend der Wasserbeanspruchung der erdberührten Teile – also Bodenfeuchte und Druckwasser – angepasst. Für die Abdichtung des Neubaus in Annaberg-Buchholz kam SikaProof A-12 zum Einsatz. Mit einer Gesamtdicke von 1,60 m und einer Breite von 2,00 m eignet sich die Frischbetonverbunddichtungsbahn SikaProof A-12 für einen Druckwasser-Wert von < 20 m.

Sika_04online.jpg

Die Frischbetonverbundlösung von Sika Deutschland wird vor den Bewehrungs- und Betonarbeiten auf die Schalung am Boden und an den Außenwänden ausgelegt.

Bauwerk dichtgeklebt

Die Wandelemente des Neubaus in Fertigteilbauweise wurden mit einer vorkonfektionierten Dichtungsbahn SikaProof A ausgestattet. Daher galt es, im Nachgang sämtliche Detailausbildungen wie Boden- und Wandfugen sowie Spannstellen mit dem Tricoflex Abklebesystem – ebenfalls aus dem Hause Sika Deutschland – zu schließen. Die beiden Systeme Tricoflex und SikaProof A sind optimal aufeinander abgestimmt. Die Abdichtung des Ortbeton-Anschlusses an das Bestandsgebäude erfolgte mit Hilfe von Unterfangungen und Tricoflex DFT-Klebeprofilen. Die Rohrdurchführungen wurden zusätzlich mit thermisch geformten Dichtmanschetten umschlossen.

Dank der sorgfältigen und fachgerechten Ausführung aller Arbeitsgänge ist der Neubau des Landratsamts Erzgebirgskreis nun wirksam und langfristig geschützt –vor Feuchtigkeit und vor Radongas im Baugrund. Noch wichtiger ist, dass sich Mitarbeiter und Besucher sicher sein können, dass das radioaktive Gas keine Chance hat, in das Gebäude einzudringen.

  Quelle: www.seifert-pr.de


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare