Die Bauwirtschaft zeigt sich grundsätzlich zufrieden mit den Zielen des Koalitionsvertrags, fordert jedoch zügige Umsetzung, um die ambitionierten Pläne nicht zu gefährden.
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Positives Echo, aber Dringlichkeit bleibt
Die Bauwirtschaft begrüßt die Ziele des neuen Koalitionsvertrags, insbesondere die geplanten Maßnahmen zur Förderung von Wohnungsbau, Bürokratieabbau und Klimaschutz. Branchenverbände wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und IG BAU sehen die Einrichtung eigenständiger Ministerien für Bauen und Verkehr als ein wichtiges Signal für die Zukunft der Branche. Allerdings bleibt der Applaus verhalten, da die Umsetzung der Vorhaben entscheidend für ihren Erfolg ist.
Forderung nach zügiger Umsetzung
Trotz positiver Rückmeldungen bleibt die Forderung nach einer schnellen Umsetzung der Maßnahmen im Vordergrund. Vor allem die Einrichtung des Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaschutz sowie klare Fortschritte bei der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes werden gefordert. Ohne konkrete und schnelle Schritte, so die Branche, könnten die ambitionierten Pläne ihre Wirkung verfehlen.
Wohnungsbau als zentrales Anliegen
Im Fokus steht insbesondere der soziale Wohnungsbau. Die IG BAU verlangt eine verlässliche Finanzierung, um das Ziel von 100.000 neuen Sozialwohnungen jährlich zu erreichen. Hierfür wären jährlich mindestens elf Milliarden Euro nötig. Die Branche erwartet außerdem eine praxisorientierte Handhabung der Förderprogramme, um dem rückläufigen Nachfragewachstum entgegenzuwirken.
Investitionen in Verkehrsinfrastruktur und Verbraucherschutz
Die Sanierung von Straßen und Brücken wird ebenfalls als wichtiges Thema angesehen. Der ZDB fordert gezielte Investitionen aus dem Sondervermögen. Zudem plädiert der Bauherren-Schutzbund für mehr Verbraucherschutz, etwa durch bessere Eigenkapitalhilfen für Wohneigentum und Maßnahmen gegen Risiken bei Bauträgerinsolvenzen.
Klimaziele als Schlüssel für die Zukunft
Die Bauwirtschaft zeigt breite Zustimmung zu den im Koalitionsvertrag formulierten Klimazielen. Besonders die Ausbaupläne für erneuerbare Energien und Speicher sowie das Ziel einer 90-prozentigen CO₂-Einsparung bis 2040 werden positiv bewertet. Für die Branche sind diese Ziele ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Baupolitik.
Rechtzeitige Umsetzung ist entscheidend
Die Koalitionsvorhaben bieten eine Vielzahl richtiger Ansätze. Entscheidend wird jedoch die schnelle und koordinierte Umsetzung sein, damit die versprochenen Impulse im Bereich Infrastruktur und Wohnungsbau tatsächlich Wirkung entfalten können. |