zurück

Bauwirtschaft profitiert: Dekarbonisierung erhöht Gebäudewert

30.10.2023

Die Bauwirtschaft sieht vielversprechende Chancen in der Dekarbonisierung, da Immobilieninvestoren verstärkt die Risiken einer kohlenstoffarmen Wirtschaft berücksichtigen.

 

Aussenfassade Gebäude Büro

Bild: Adobe.


Trotz einer eher verhaltenen Baukonjunktur eröffnen sich vielversprechende Aussichten für die Bauwirtschaft. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die meisten Immobilieninvestoren bereits jetzt die Risiken im Umgang mit einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in Betracht ziehen. Erste Berichte deuten darauf hin, dass aufgrund zu hoher CO2-Emissionen Immobilienverkäufe scheitern. Die erfolgreiche Dekarbonisierung steigert den Wert von Gebäuden und beeinflusst somit Entscheidungen im Immobiliensektor.

Dekarbonisierung gewinnt in der Immobilienwirtschaft an Bedeutung

Auch in der Immobilienwirtschaft wird die Dekarbonisierung zunehmend wichtiger und bietet der Bauindustrie ein großes Potenzial für Aufträge. Laut einer Umfrage des European Urban Land Institute (ULI Europe) berücksichtigen 89 Prozent der Immobilieninvestoren bei ihren Entscheidungen die Risiken des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Dies zeigt, dass Umweltbedrohungen von einem wachsenden Teil der Branche ernst genommen werden. Die Umfrage, an der 225 Entscheidungsträger im Immobiliensektor teilnahmen, ergab, dass über 60 Prozent der Befragten angaben, dass die Risiken im Zusammenhang mit der Energiewende ihre Investitionsentscheidungen beeinflusst haben. In einigen Fällen sind aufgrund dieser Risiken sogar geplante Akquisitionen nicht zustande gekommen, wie von 61 Prozent der Befragten angegeben. 54 Prozent planen die Veräußerung von Vermögenswerten. Lisette van Doorn, Geschäftsführerin von ULI Europe, betont, dass Übergangsrisiken bereits einen bedeutenden Einfluss auf Investitionsentscheidungen haben und neue Herausforderungen in einem ohnehin schwierigen Markt darstellen.

Dekarbonisierung beeinflusst den Business Case positiv

Der Business Case für die Dekarbonisierung ist klar: 64 Prozent der Umfrageteilnehmer erkennen die Vorteile der Berücksichtigung von Übergangsrisiken, um die Anforderungen der Investoren zu erfüllen. Etwa 62 Prozent haben aufgrund einer Bewertung des Risikos zu einem niedrigeren Preis abgeschlossen, da der höhere Investitionsbedarf den Preis nach unten drückte. 65 Prozent gaben an, dass das Übergangsrisiko zu einem erhöhten Kapitalbedarf führen würde, und 44 Prozent glauben, dass es sogar zu einem Verkauf führen könnte. Van Doorn erklärt, dass hohe Zinssätze und Inflation den Investmentmarkt in Europa verlangsamt haben und Unklarheit darüber herrscht, wie viel in der Branche derzeit unternommen wird, um Übergangsrisiken in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Die Ergebnisse der Umfrage zur Dekarbonisierung deuten jedoch darauf hin, dass viele in der Branche diese Zeit nutzen, um ihre Portfolios zu überprüfen und sich auf eine erneute Marktaktivität vorzubereiten.

Unterstützung für die Dekarbonisierung

Das ULI C Change-Programm wurde speziell ins Leben gerufen, um die Dekarbonisierung der bebauten Umwelt zu fördern. Eine der Prioritäten war die Offenlegung der Übergangsrisiken, bei denen zwölf wesentliche Risiken für Immobilieninvestitionen identifiziert wurden. Ein Risiko, das in den Richtlinien erwähnt wird, betrifft die Bepreisung von CO2-Emissionen, die jedoch nur von acht Prozent der Befragten in Betracht gezogen wird.

  Quelle: https://www.meistertipp.de/aktuelles/news/bauwirtschaft-profitiert-dekarbonisierung-erhoeht-gebaeudewert/


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare