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Bayern erarbeitet sechs Maßnahmen für klimafreundliches Bauen

22.09.2022

Bis 2040 will das Land klimaneutral sein


Als erstes Bundesland hat sich Bayern zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden – fünf Jahre früher als der Bund. Um Bayern als Innovationsstandort für digitales, klimafreundliches und kreislaufgerechtes Bauen weiter voranzubringen, hat die bayerische Baubranche jetzt sechs Sofortmaßnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes und des Abfallaufkommens am Bau vorgeschlagen.


Die sechs Maßnahmen


Die bayerische Bauwirtschaft hat dafür einen Maßnahmenkatalog für eine digitale und ökologische Transformation der Bauwirtschaft erarbeitet, der am 13. September 2022 an den Bayerischen Bauminister Christian Bernreiter übergeben wurde. Neben der übergeordneten Forderung nach regenerativer Energiebereitstellung regen die Partner aus der bayerischen Bauwirtschaft folgende Sofortmaßnahmen an:
Die BIM-Methode soll für alle geeigneten staatlichen Bauprojekte angewendet werden. Die Digitalisierung wird als „Enabler“, die Phase der Pilotprojekte sei vorbei.


Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) soll vorangebracht werden. Bei öffentlichen Bauvorhaben seien die Wiederverwendung von Bauteilen, ausgebauten Baustoffen und Bodenaushub sowie der Einsatz von güteüberwachten Sekundärbaustoffen zu priorisieren. Die Nichtbeachtung müsse vergabewirksam und förderschädlich sein. Für eine Kreislaufwirtschaft notwendige Infrastrukturen seien bayernweit einzurichten.
Lebenszyklusbasiertes Planen soll eingefordert werden. Bei staatlichen Bauvorhaben werden CO2-Emissionen und Lebenszykluskosten die Kenngrößen bei Planung und Vergabe.


Mit Innovationen soll Nachhaltigkeit und Marktführerschaft erreicht werden. Nur durch Suffizienz, Effizienz und Konsistenz sei die Erreichung der Klimaziele nicht zu schaffen, daher seien der soziokulturelle und der betriebliche Fortschritt sowie technologischen Wandel entscheidend. Diesen müssten beschleunigt werden.


Klima angepasste Städte und Siedlungen sollen gefördert werden (z.B. durch Schwammstadtprinzip). Städtebauförderung und Dorferneuerung müssten von der Ausgestaltung der blauen und grünen Infrastruktur abhängig sein.
Klima-Begeisterung soll durch Bildung gemeinsam erzeugt werden. Information, Bildung und Ausbildung sind der Schlüssel eines resilienten, klimagerechten und aufgeklärten Wandels. Nur offen und informativ könnte die Gesellschaft friedlich und demokratisch zu einer mit individuellen Einschränkungen verbundenen Transformation aktiviert werden.


Stimmen der Akteure


„Wir sind bereit, tatkräftig die dringend notwendige digitale und ökologische Transformation der Bauwirtschaft voranzutreiben und freuen uns, dass Herr Staatsminister Bernreiter persönlich die von uns vorgeschlagenen Sofortmaßnahmen entgegengenommen und mit uns diskutiert hat. Unser gemeinsames Ziel ist es, Bayern klimaneutral zu machen. Unserer Branche kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Die Bayerische Staatsregierung kann sich auf unsere Unterstützung verlassen“, sagt Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, im Namen der an dem Maßnahmenkatalog beteiligten Häuser.


Minister Bernreiter betont: „Die digitale und ökologische Transformation der bayerischen Bauwirtschaft ist aktuell eines der wichtigsten Themen. Ich begrüße ausdrücklich die Initiative, die unterschiedlichen Akteure des Bauwesens dazu an einem Tisch zu vereinen und gemeinsam in die Zukunft zu denken. Die Überlegungen können einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung des Ziels der Staatsregierung leisten, bis 2040 klimaneutral zu sein. Digitalisierung ermöglicht uns eine neue Dimension des Planens und Bauens. Klimaschutz und Digitalisierung gehen da Hand in Hand, ökologische und ökonomische Belange werden zusammengebracht. Die Kernforderungen betreffen damit zentrale Zukunftsfragen unserer Gesellschaft und ihrer baulichen Infrastruktur. Deshalb greife ich die Initiative gerne auf und lasse konkrete Umsetzungsmöglichkeiten im Detail prüfen. Gemeinsam wollen wir Bayern zum Marktführer digitalen und ökologischen Bauens machen.“

  Quelle: www.presseportal.de


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