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Bole für‘s Bad

01.04.2020

Erlebniswelt „Rulantica“: Die Welt des Wassers in einer Muschel

Der Ort Rust im baden-württembergischen Ortenaukreis ist weit über die Grenzen bekannt für den Europa-Park – ein Freizeit- und Themenpark der Superlative. Gigantisch ist auch das neueste Projekt, das im November 2019 eröffnet wurde: Die Wasserwelt „Rulantica”, die sich auf einer Resort-Erweiterung mit insgesamt 45 Hektar Fläche befindet. Der Innenbereich des Wasserparks befindet sich in einer 20 m hohen Halle, deren äußere Form an eine Muschel angelehnt ist. Die freie und offene Grundrissgestaltung der Nebengebäude realisierte die pbr Planungsbüro Rohling AG mit punktförmig gestützten Flachdecken. Um die Gefahr des Durchstanzens zu vermeiden, nutzen die Planer die Durchstanzbewehrung Schöck Bole für Decken und Fundamente.

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Die Wasserwelt „Rulantica” ist die neueste Resort-Erweiterung im Europa-Park.

Foto: Europa-Park

 „Rulantica“ statt Mallorca – das könnte demnächst die Antwort auf die Frage nach dem nächsten Urlaubsziel sein. Dabei handelt es sich um eine Wasserwelt, die seit über 20 Jahren von der Unternehmerfamilie Mack geplant ist. Das Architektur- und Ingenieurbüro pbr aus Osnabrück realisierte die Entwurfsidee und koordinierte die Baustelle in Rust. Im Jahr 2017 war Baubeginn, im November 2019 wurde die Indoor-Wasserwelt im Europa-Park auf einem 45 Hektar großen Gelände zwischen der Gemeinde Rust und der A5 eröffnet. Der 32.600 m² große Indoorbereich besteht aus einer muschelförmigen Halle und ein- bis zweigeschossigen Nebengebäuden, in denen sich das Foyer, Gastronomieangebote sowie die Umkleideräume befinden.

Muschel als Herzstück
Für das 11.000 m² große, fächerförmige Dach der Indoorhalle entwarf die pbr AG ein Dachtragwerk als Holzbinder. Fünf Fachwerkträger, mit einer Trägerlänge von jeweils 87 m und 85 t schwer, bilden den Unterbau. 17 t Technik für die Zu- und Abluft, Trassen für Strom-, Wasser-, EDV- und Medialeitungen sowie Laufstege für Wartungsarbeiten während des Badebetriebs sind in jedem Träger verbaut. Die Holzkonstruktion liegt an der Außenseite auf 20 m hohen Betontürmen an der Innenseite der Halle auf einem ca. 650 m² großen Betonplateau auf, das lediglich auf drei runden Stützen frei auskragend aufliegt und von massiven Überzügen gehalten wird. Die Schrägdecken zwischen den Betontürmen wurden teilweise vor Ort als Fertigteil in einer Feldwerkstatt betoniert. Eine Glasfassade schließt die Halle in der Vertikalen und gibt den Blick auf den 8.000 m² großen Außenbereich und einen 500 m² großen beheizten Außenpool frei.

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Um eine hohe Gestaltungsfreiheit im Gebäudekern zu gewährleisten und die Räume bestmöglich zu nutzen, entschieden sich die Planer bei den Nebengebäuden für Flachdecken.

Durchstanzbewehrung
Um eine hohe Gestaltungsfreiheit im Gebäudekern zu gewährleisten und die Räume bestmöglich zu nutzen, entschieden sich die Planer bei den Nebengebäuden für Flachdecken. Hier werden die Lasten nicht über Unterzüge in die Stützen abgetragen, sondern punktförmig. „Der Schalaufwand ist gering, die Raumausnutzung ist hoch, die Geschosshöhen können reduziert werden und der Ausbau wird nicht behindert”, erläutert Dirk Heiderich die Vorteile dieser Bauweise. „Den Bereich um die Stützen mussten wir natürlich mit zusätzlichen Bewehrungen verstärken, damit die Decke richtig aufgelagert ist und das Durchstanzen vermieden wird.“ In den erforderlichen Stützbereichen der 25 bis 45 cm starken Decken hat Rendler Bau die Schöck Bole verbaut, ebenso in den Stützbereichen der 45 cm starken Bodenplatten.

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Der Bereich um die Stützen in den beiden Nebengebäuden, in denen neben der Gastronomie auch das Foyer und die Umkleideräume untergebracht sind, wurde mit der Schöck Bole verstärkt, damit die Decke richtig aufgelagert ist und das Durchstanzen vermieden wird.

Fotos: Schöck Bauteile GmbH

Einbaufertige Lösung gegen Durchstanzen
Das für diese Konstruktion kritische Problem des Durchstanzens kann wirtschaftlich und sicher mit der Durchstanzbewehrung Schöck Bole gelöst werden. Die Schöck Bole besteht aus Doppelkopfbolzen, deren richtige Lage durch Distanzstäbe gesichert ist. Die verschiedenen Typen der Schöck Bole erlauben einen einfachen und zeitsparenden Einbau je nach Situation. „Wir haben bei diesem Bauvorhaben ausschließlich die Schöck Bole Typ O genutzt, die im Gegensatz zum Typ U nach dem Verlegen der unteren und oberen Deckenbewehrung eingebaut wird”, erklärt Heiderich den Einbau. Die vorgefertigte Leiste mit den Abstandshaltern, die eine sichere Betondeckung gewährleisten, wird von oben in die Bewehrungslage eingefädelt und danach mit Bewehrungsdraht befestigt. So bleibt die Bole beim Verdichten des Betons mit der Rüttelflasche genau an der vorgesehenen Position und gewährleistet ihre spätere Funktion.

  Quelle: www.anselmoellers.de


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