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Brückensanierung in Baden-Württemberg

10.03.2022

Die Bauwirtschaft begrüßt die Entscheidung des Verkehrsministers, Brücken verstärkt zu sanieren


Seit Jahren kritisiert die Bauwirtschaft Baden-Württemberg den teils schlechten Zustand der Brücken im Land und warnt vor massiven Folgeschäden wegen nicht rechtzeitig durchgeführter Sanierungsmaßnahmen. Deshalb reagiert der Verband positiv auf die aktuellen Aussagen von Verkehrsminister Winfried Hermann, wonach es in den nächsten 15 Jahren erheblicher Sanierungsanstrengungen sowie einen deutlichen Zuwachses an finanziellen und personellen Ressourcen bedarf, um die Brücken landesweit in einen leistungsfähigen und zuverlässigen Zustand zu versetzen. Das Verkehrsministerium nennt nach einem entsprechenden Gutachten einen Sanierungsbedarf in Höhe von 480 Mio. Euro allein bei den Landesstraßenbrücken.


Thomas Möller kommentiert

„Es ist richtig und wichtig, dass es endlich mehr Geld und Personal für die Sanierung und den Ersatzneubau von Brücken geben soll. Wir hoffen, dass diesen Ankündigungen nun auch schnell Taten folgen, damit unserem Land nicht Ähnliches droht wie in NRW“ warnt der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Dort wurde kürzlich an der A45 eine marode Brücke komplett gesperrt und muss demnächst abgerissen werden, weil die Wartung und Instandhaltung der Brücke jahrzehntelang vernachlässigt wurde. „Solche untragbaren Zustände scheint es in Baden-Württemberg derzeit Gott sei Dank nicht zu geben. Soweit wir informiert sind, leisten unsere hiesigen Regierungspräsidien, die für die regelmäßigen Brückeninspektionen zuständig sind, gute Arbeit und wissen um ihre Verantwortung. Dennoch gibt es auch aus der Straßenbauverwaltung seit Jahren Warnrufe, dass die bisherigen Mittel bei Weitem nicht ausreichen. Auch fehlt es offenkundig an qualifizierten Brückenbauingenieuren, die die notwenigen Maßnahmen planen und durchführen können.“


Die Situation in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg gibt es ca. 4.000 Brücken an Bundes- und rund 3.300 Brücken an Landesstraßen. Davon weisen laut Gutachten aktuell etwa 650 Bauwerke erhebliche Defizite auf und sind dringend sanierungsbedürftig. Ein Großteil dieser Brücken stammt aus den 1960er bzw. 1970er Jahren und ist nicht für den zunehmenden Schwerlastverkehr konzipiert. Wird nicht rechtzeitig gegengesteuert, drohen zuerst oft Geschwindigkeitsbegrenzungen und zu guter Letzt auch Brückensperrungen.

Was passiert, wenn wichtige Brücken aufgrund ihres maroden Zustands nicht mehr befahrbar sind, beschreibt Möller mit eindringlichen Worten: „Es kommt zu kilometerlangen Umwegen, regelmäßigen Staus in den betroffenen Gemeinden durch den Ausweichverkehr und deutlich mehr CO2-Ausstoß. Darunter leiden nicht nur die Anwohner, sondern auch die regionale Wirtschaft. Das Funktionieren der Verkehrsinfrastruktur in diesen Kommunen ist dadurch komplett in Frage gestellt. Soweit dürfen wir es nicht kommen lassen. Deshalb begrüßen wir alle zusätzlichen Gelder, die frühzeitig in die Brückenerhaltung gesteckt werden.“

  Quelle: www.regiotrends.de


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