Die Bundesregierung hat ein neues Bau-Paket vorgestellt, um die Krise in der Bauwirtschaft anzugehen und bezahlbaren Wohnraum zu fördern.
Die Bundesregierung hat auf dem Wohnungsbaugipfel ein neues Bau-Paket präsentiert, das als Antwort auf die Krise in der Bauwirtschaft dient. Dieses umfasst verschiedene Maßnahmen, darunter die Senkung der Grunderwerbssteuer, die Beschleunigung von Baugenehmigungen und die vorübergehende Aussetzung des neuen Baustandards EH40. Die rasche Umsetzung dieser Maßnahmen ist dringend erforderlich, um die Bauindustrie zu unterstützen und das Problem der Wohnungsnot nachhaltig anzugehen. Trotzdem gibt es Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit dieses Pakets bei der Bewältigung der
Herausforderungen im Baugewerbe.
Umsetzung der Ergebnisse des Wohnungsbaugipfels liegt nun bei den Bundesländern
Nach dem Wohnungsbaugipfel liegt es nun in der Verantwortung der Bundesländer, die beschlossenen Maßnahmen umzusetzen. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), begrüßt das Maßnahmenpaket und betont die Bedeutung eines möglichen Zinsverbilligungsprogramms zur Unterstützung liquider Investoren. Es ist jedoch zu beachten, dass die Wirksamkeit dieser Maßnahmen von ihrer zügigen Umsetzung durch die Bundesländer abhängt. Hierzu gehören insbesondere die Senkung der Grunderwerbssteuer und die Beschleunigung von Baugenehmigungen.
Druck für eine schnelle Umsetzung der Ergebnisse
Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) drängt auf eine rasche Umsetzung der Ergebnisse des Wohnungsbaugipfels im Bundeskanzleramt. Wolfgang Schubert-Raab, Vizepräsident des ZDB, betont, dass die geplanten Maßnahmen in die richtige Richtung gehen, aber noch nicht ausreichen. Die Beseitigung von Unklarheiten und die Umsetzung der Maßnahmen müssen bis zum Jahresende erfolgen. Ähnlich äußert sich Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), der die verbesserte Förderkulisse und Maßnahmen zur Senkung der Baukosten als dringend notwendig ansieht. Eine enge Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen ist erforderlich, um die beschlossenen Maßnahmen schnell umzusetzen.
Keine Einführung des Baustandards EH40
Die Aussetzung der Einführung des Baustandards EH40 auf dem Wohnungsbaugipfel wird positiv aufgenommen, jedoch als alleinige Maßnahme nicht ausreichend angesehen. Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle, erklärt, dass der Rückgang der Baugenehmigungen und des Bauvolumens nicht auf EH40 zurückzuführen ist, sondern auf steigende Zinsen und kostenintensive energetische Anforderungen. Um die Wohnungsnot zu bekämpfen, müssen diese Trends umgekehrt werden. Es bleibt die Frage, ob das Maßnahmenpaket der Bundesregierung frischen Wind in den Wohnungsbau bringt.
Herausforderungen bleiben bestehen: Maßnahmen reichen nicht aus
Robert Feiger, Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), zeigt sich zwar grundsätzlich positiv über das Maßnahmenpaket der Bundesregierung, kritisiert jedoch, dass es nicht ausreicht, um den Wohnungsbau anzukurbeln. Es fehlt an Durchschlagskraft und Tempo bei vielen Maßnahmen, um die Bauwirtschaft aus der Krise zu führen. Thomas Drinkuth, Leiter der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG), betont, dass die angekündigte Vereinfachung der Bauvorhaben erst entwickelt werden muss, bevor ihre Wirksamkeit beurteilt werden kann. Ähnliche Ansichten äußern Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (bbs), sowie Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung mittelständischer Bauunternehmen (BVMB). Sie sehen die auf dem Wohnungsbaugipfel beschlossenen Maßnahmen als einen ersten Schritt auf dem langen Weg aus der Krise, halten jedoch weitere Maßnahmen für erforderlich, um den Wohnungsbau anzukurbeln. |
