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Carbonbeton als Best-Practice-Beispiel für den Leichtbau in Deutschland

04.04.2019

HANNOVER MESSE:

Weniger Gewicht, weniger Energie und weniger CO2-Emissionen gehören zu den wichtigsten Zielen des Leichtbaus. Deutschland hat das Potenzial dieser Schlüsseltechnologie erkannt.

Zur Bewältigung der globalen Herausforderungen – Ressourceneinsparung und Energieeffizienz auf der einen Seite sowie Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auf der anderen Seite – bedarf es innovativer Beispiele aus der Praxis.

„Die Ressourcen werden von Jahr zu Jahr knapper. In der Zukunft werden nur noch Produkte auf dem weltweiten Markt erhältlich sein, die mit sehr viel weniger Ressourcen produziert werden können. Wenn Deutschland zu den Ländern gehören will, welches in Zukunft noch eigene Produkt herstellen und exportieren möchte, muss es jetzt zwangsläufig auf den Leichtbau setzen. Hier führt kein Weg daran vorbei“, so Frank Schladitz, Vertreter des Vorstandes im weltweit größten Bauforschungsprojekt C³-Carbon Concrete Composite e. V.

Über 160 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickeln im Rahmen des C³-Projektes einen neuen Materialverbund aus Carbonfasern und Hochleistungsbeton, den sogenannten Carbonbeton. Durch den Einsatz von nichtrostenden Carbonfasern kann die Lebensdauer bestehender Bauwerke erheblich verlängert und von Neubauten deutlich erhöht werden. Zudem ermöglicht der Verbundwerkstoff nicht nur eine neue Formsprache, sondern spart auch bis zu 80 Prozent Material und Energie. Bauen mit Carbonbeton ist effektiver, effizienter und je nach Einsatzbereich bereits heute deutlich kostengünstiger als das Bauen mit Stahlbeton. Das Interesse am Leichtbau und vor allem an Carbonbeton wächst überwältigend. Carbonbeton wird bereits heute u. a. beim Neubau von Fußgängerbrücken, Bahnsteigsystemen, einzelnen Wand- und Deckenkonstruktionen aber auch bei der Sanierung von Brücken und Industriebauten eingesetzt.

Für das Jahr 2020 plant Sachsen die erste Straßenbrücke aus Carbonbeton. Zudem entsteht bis zum Jahr 2021 das erste komplette Gebäude aus Carbonbeton in Dresden. Auf etwa 200 Quadratmetern soll die Carbonbetonbauweise eindrucksvoll dargestellt und die massentaugliche Anwendung nachgewiesen werden. Leichtbauen und Carbonbeton sind kein Widerspruch, sondern die Schlüsseltechnologie für die nachhaltige Entwicklung im Bereich des Bauwesens.

Das Bundeswirtschaftsministerium sieht Leichtbau als eine „Querschnittstechnologie, die eine enge Vernetzung und Kooperation der relevanten Branchen, Materialien und Technologien entlang der Wertschöpfungskette über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes erfordert.“

Die erfolgreiche Umsetzung der Carbonbetonbauweise dient dabei als das Best-Practice-Beispiel für den Leichtbau in Deutschland.

  Quelle: www.tu-dresden.de


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