zurück

China investiert in Verkehrswegebau

12.12.2013

Vom 25. bis 28. November 2014 findet in Shanghai die bauma China, Internationale Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte, statt – ein momentan nicht ganz einfacher, aber nach wie vor vielversprechender Markt: Staatliche Infrastrukturinvestitionen gehören derzeit zu den „Wachstumsbeschleunigern“ der Bauwirtschaft im Reich der Mitte.

Im ersten Halbjahr 2013 wurden in China umgerechnet über 160 Milliarden Euro (1.346 Milliarden RMB) in Tiefbau- und Infrastrukturmaßnahmen investiert. Nach Angaben des National Bureau of Statistics of China war dies im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Steigerung von über 21 %.

Der größte Teil des Geldes floss in den Straßenbau. Bernd Schaaf von der deutschen Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing Germany Trade & Invest (GTAI) berichtet, „dass die Aktivitäten sich hier zusehends in den Westen des Landes verlagern“. Das passt genau zur Langzeitplanung der chinesischen Regierung: Von der boomenden Küstenregion im Osten soll die Wirtschaftsdynamik ins Hinterland gebracht werden, um die großen Disparitäten zwischen Stadt und Land abzumildern. „Voraussetzung dafür ist ein gewaltiger Ausbau der Verkehrs- und Infrastruktur“, betont Schaaf.

Laut dem aktuellen Fünfjahrprogramm (2011 bis 2015) sollen bis zum Jahr 2015 bis zu 65.000 km an neuen Straßen im Reich der Mitte gebaut werden. Hinzu kommen im selben Zeitraum landesweit 30.000 km an neuen Eisenbahnstrecken mit einem akkumulierten Investitionsvolumen von 2,8 Billionen RMB. Auch der Bau von Flughäfen steht auf der Agenda: Der aktuelle Konjunkturbericht von GTAI (Stand: Oktober 2013) zeigt, dass hier die Investitionen im ersten Halbjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr um annähernd 27 % auf 53 Milliarden RMB gestiegen sind.

bauma china_2012_hr_4728.jpg

Foto: www.messe-münchen.de

Trotz dieser riesigen Baumaßnahmen ist der chinesische Baumaschinenmarkt aktuell kein Selbstläufer, wie Sebastian Popp, beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zuständig für den Bereich Bau- und Baustoffmaschinen, weiß: „Bis zum Jahr 2011 erlebte das Land einen konjunkturell überhitzten Bauboom“. Fast alle chinesischen Baumaschinenhersteller hätten darauf mit einem deutlichen Ausbau ihrer Kapazitäten reagiert. „Infolge der Politik der Zentralregierung zum Abkühlen der Konjunktur hat sich die Nachfrage nach Baumaschinen im Jahr 2012 stark reduziert. Nun sieht sich die Branche deutlichen Überkapazitäten und riesigen Flotten junger Maschinen im Markt gegenüber“, so Popp.

Für die in China produzierenden internationalen Hersteller stellen Überkapazitäten laut dem VDMA-Fachmann in der Regel allerdings kaum ein Problem dar. Die größere Herausforderung bestehe vielmehr darin, einem Over-Engineering zu widerstehen: „Im immer wettbewerbsintensiveren Markt kommt es mehr denn je darauf an, auf den chinesischen Bedarf abgestimmte Maschinen und Anlagen zu liefern“. Chancen bieten dabei gerade anspruchsvolle Infrastrukturprojekte, so der GTAI-China-Experte Schaaf: „Zu denken ist hier zum Beispiel an Tunnelvortriebsmaschinen im Eisenbahn- und U-Bahn-Bau oder Spezialmaschinen für den Berg-, Hoch- oder Tiefbau“.

Neue Technologien und Maschinen in diesen Bereichen werden die Aussteller der bauma China 2014 präsentieren. Auch im kommenden Jahr wird beim wichtigsten Branchenevent Asiens das gesamte Gelände des Shanghai New International Expo Centres mit insgesamt 300.000 Quadratmetern zur Verfügung stehen.

  Quelle: www.messe-münchen.de


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare