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Corona und Schwarzarbeit setzen handwerkliche Baubetriebe unter Druck

25.09.2020

Investitionen der öffentlichen Hand dringend erforderlich

Die aktuelle Corona-Krise setzt gerade die kleinen und mittelständischen Baubetriebe unter erheblichen Druck.

So die einhellige Auffassung der Vertreter aus den hessischen Handwerkskammern und dem Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. nach ihrem Gespräch in Kassel.

In der gemeinsamen Sitzung unter Leitung der Präsidenten Frank Dittmar vom hessischen Baugewerbeverband und Heinrich Gringel von der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern wurde deutlich, dass eine Steigerung der Bauinvestitionen und eine intensivere Bekämpfung von Schwarzarbeit erforderlich ist.

„Die Handwerkskammern in Hessen haben im Jahr 2019 selbst 1.188 Strafanzeigen wegen Schwarzarbeit gestellt, ein Großteil davon im Bau- und Ausbaugewerbe. Leider fehlen bei den mit der Verfolgung befassten Stellen in den Kommunen aber die erforderlichen Personalressourcen, obwohl die Aufwendungen hierfür bei erfolgreicher Verfolgung mehr als ausgeglichen würden“, machte Heinrich Gringel deutlich.

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v.l.n.r.: Handwerkskammerpräsident Wiesbaden Stefan Füll / Handwerkskammerpräsident Frankfurt Bernd Ehinger / Handwerkskammerpräsident Kassel Heinrich Gringel / Präsident Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. Frank Dittmar.

Foto: Handwerkskammer Kassel

„Die Corona-Krise hat im Bausektor erneut einen heftigen Preiskampf angefacht, da die Ausschreibungen von neuen Aufträgen stark zurückgegangen sind. Und bei den wenigen Ausschreibungen sind erneut die Firmen im Vorteil, die Löhne und Preise drücken“, berichtete Verbandspräsident Dittmar.

Auch wenn der Baubereich nach Aussage des Verbandes bisher „mit einem blauen Auge“ durch die Corona-Krise gekommen ist, sind die Erwartungen für 2021 und folgende eher gedämpft: „Der Baubereich ist in der Regel zeitverzögert von konjunkturellen Einbrüchen betroffen, da wir jetzt noch Aufträge aus „Vor-Corona-Zeiten“ abarbeiten können. Um die Konjunkturlokomotive Bauwirtschaft am Leben zu erhalten und den Investitionsstau weiterhin abbauen zu können, muss jetzt gehandelt werden.

Wir wünschen uns – auch im Hinblick auf die Kommunalwahl 2021 – dass für eine auskömmliche Finanzausstattung der Kommunen gesorgt wird, sodass die dringend notwendige Modernisierung der Infrastruktur wieder geplant und umgesetzt werden kann“, verdeutlichte Dittmar.

Beide Organisationen appellierten abschließend an Bund, Land und Kommunen, ausreichende Haushaltsmittel für Investitionen sicherzustellen für die Instandhaltung und den Ausbau des Straßennetzes, für ÖPNV, aber auch für eine leistungsfähige öffentliche Verwaltung.

  Quelle: www.bgvht.de


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