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Crème de la Crema

28.06.2016

Verwaltungszentrale in Modulbauweise

von Iris Darstein-Ebner

Die neue Verwaltungszentrale des Hamburger Traditionsunternehmens J.J. Darboven GmbH & Co. KG, bekannt u.a. durch die Marke IDEE KAFFEE, zeigt, was der Modulbau in puncto gebaute Corporate Identity leisten kann. Mit seiner attraktiven Fassade aus kaffeebraunen, weißen und cremegoldenen Aluminiumelementen macht der pünktlich zum 150. Firmenjubiläum fertiggestellte Neubau des hanseatischen Großrösters Lust auf eine gute Tasse Kaffee.

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J.J. Darboven ist ein international tätiges Unternehmen mit inzwischen 13 Tochterfirmen in neun europäischen Ländern sowie mehr als 1.100 Mitarbeitern weltweit. Unter der Leitung von Albert Darboven ist die Firma nach wie vor ein familiengeführtes Unternehmen, das immer wieder mit außergewöhnlichen Innovationen von sich reden macht. Pünktlich zum 150. Firmenjubiläum wollte die J.J.Darboven GmbH & Co. KG mit dem Neubau einer Verwaltungszentrale auf dem Firmengelände überraschen. Gleich neben dem im Bau befindlichen neuen massiven Pförtnerhaus und in Anbindung an bestehende Firmengebäude mit Rohkaffeeannahme, Silo und Rösterei sollte der dreigeschossige Bau mit insgesamt 2.360 Quadratmetern Grundfläche entstehen.

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Der Zeitplan für das Bauvorhaben war auch für die Ausführung in Modulbauweise durchaus sportlich. Die Auftragsvergabe erfolgte am 11.06.2015. Während in KW 44 die Modulproduktion im Werk in Morsbach begann, liefen auf der Baustelle vor Ort parallel die Gründungsarbeiten, die wegen des im Norden oft schwachen Baugrunds und im Baufeld verlaufender Versorgungsleitungen für das Bestandgebäude nicht ganz einfach waren. Eine Gründung auf Bohrpfählen und eine gasdichte Bodenplatte waren nötig.

Die Montage der Module begann in der KW 49, was abzüglich der Weihnachtsfeiertage, in denen die Baustelle ruhte, für Fertigstellung bis zur Übergabe in KW 9/2016 ein Zeitfenster von lediglich 12 Wochen Bauzeit vor Ort bedeutete. „Wir hatten einen engen Terminplan, der mit konventionellem Bauen nicht einzuhalten gewesen wäre. Die Idee mit ALHO zu arbeiten, hatte unser Eigentümer Albert Darboven. Die Kürze der Bauzeit und die hohe Kostensicherheit beim Bauen mit Raummodulen hat uns überzeugt, obwohl wir noch keinerlei Erfahrung mit der Bauweise hatten“, sagt Lukas Werner, Bereichsleiter Produktion, Technik, Logistik, Qualitätswesen bei der J.J.Darboven GmbH & Co. KG. Albert Darboven ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Heute kann ich mir nicht vorstellen, beim Bau eines Verwaltungsgebäudes jemals eine andere Lösung als ein Modulgebäude von ALHO zu wählen.“

Fixe Kosten, fixe Termine – dank Modulbau
Schnelligkeit und Terminsicherheit, Qualität und Kostensicherheit – das sind die Vorteile des Modulbaus, die bei einem Bauvorhaben wie diesem am meisten ins Gewicht fallen und die dem Bauherrn Nutzen bringen. Die Modulbauweise beruht auf einer orthogonalen Rasterung, entstanden aus den einzelnen Raummodulen. „Dennoch schränkt diese Art zu entwerfen und zu bauen den Gestalter nicht ein“, beteuert der mit der Entwurfsplanung für das Bürogebäude betraute Architekt Andreas Haus aus Herborn, der für und mit ALHO schon zahlreiche Gebäude geplant hat. Denn auch wenn der Grundriss auf einem festen Modulraster basiert, ist dieses absolut variabel und bietet alle denkbaren Freiheiten. Und dies unabhängig voneinander in jedem Geschoss, da jedes Modul eine freitragende, in sich statisch stabile Stahlskelettstruktur besitzt, die mit Böden, Decken und Wänden in Leichtbauweise komplettiert wird. Nahezu jeder Entwurf für ein Massivgebäude lässt sich ebenso in Modulbauweise umsetzen. So sieht man auch dem attraktiven Verwaltungsriegel in Hamburg die auf Stahlrahmen basierende Bauweise nicht an.

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Kaffeebraun, Orange und Gold – das sind die Hausfarben des Familienunternehmens. Diese Farben in die Gestaltung des Bürogebäudes einfließen zu lassen, war eine kreative Herausforderung für die Planer.Ein vorgesetzter Portalrahmen in leuchtendem Orange markiert an der Stirnseite den Eingang des Gebäuderiegels. Durch diesen gelangt man ins Foyer und das mit seinen bodentiefen Fenstern lichtdurchflutete Treppenhaus. Im Zentralbereich des Gebäudes liegen der Straße zugewandt die repräsentativen Besprechungsräume. Hier ist die Fassade als Pfosten-Riegel-Konstruktion gestaltet, die den Gebäuderiegel optisch unterteilt. Zum Firmengelände hin liegen Aufzug sowie im ersten Obergeschoss der Zugang zu einer überdachten Verbindungsbrücke, die den Neubau mit einem Bestandsgebäude verbindet. Die Fassade präsentiert sich ganz im Sinne der Corporate Architecture: Das erste und zweite Obergeschoss sind mit Alu-Kassetten in Kaffeebraun gestaltet. Die Fensterlaibung greift das Gold, einzelne Akzente an den Fensterelementen das Orange des Logos auf, das in luftiger Höhe an der Fassade prangt.

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Geht nicht gibt’s nicht
Im Idealfall – wie hier in Hamburg – wird die Entscheidung für die Modulbauweise von Beginn an getroffen, so dass Bauherr, Architekt und Modulbauer bereits in einer relativ frühen Phase der Planung Hand in Hand arbeiten und entscheiden können. Dennoch gab es am Standort einige Besonderheiten, welche die Planer vor knifflige Herausforderungen stellte und den Planungsaufwand deutlich erhöhten. Neben einem sehr umfangreichen Raumprogramm für unterschiedliche Abteilungen musste die bauliche Anbindung über die Glasbrücke an das Bestandsgebäude mit differierenden Geschosshöhen gelöst werden. Auch die geologisch schwierigen Baugrundbedingungen auf dem Grundstück erforderten Lösungen weit ab vom Standard.

Um einen Modulbau erfolgreich zu realisieren, gilt es für Bauherrn Architekten und Modulbauer, gemeinsam ein Raster zu finden, das ästhetischen, wirtschaftlichen und technischen Anforderungen gleichermaßen Rechnung trägt. Kommunikation ist dabei das A und O und umso wichtiger, dass zwischen allen Beteiligten die „Chemie“ stimmt.

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Bei den familiengeführten Unternehmen Darboven und ALHO war das offensichtlich der Fall: „Auch zwischenmenschlich war die Zusammenarbeit mit ALHO sehr angenehm, extrem kooperativ und lösungsorientiert. Trotz hohem Termindruck wurde auch auf kurzfristig geäußerte Änderungswünsche eingegangen, auch wenn dies teilweise für alle Beteiligte eine enorme Mehrbelastung bedeutete“, so Lukas Werner. Auch Albert Darboven lobt die gute Zusammenarbeit: „Insbesondere hervorzuheben ist, wie die Planer auf all unsere Gestaltungswünsche eingingen, den wesentlichen Kern herausarbeiteten und dann in eine moderne Lösung umsetzten.“

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Beispiele hierfür sind der Fußboden im Foyer, der in einem Spezialverfahren bedruckt den Eindruck vermittelt, als bestünde er aus dem Holz alter Kaffeefässer. Oder das Büro des Firmenchefs, das sich 1:1 rekonstruiert im Neubau wiederfindet. „Im Ergebnis ist ein sehr individuelles Gebäude entstanden, zugeschnitten auf die Bedürfnisse und Wünsche unseres Hauses“, resümiert der Bauherrnvertreter. „Und obwohl wir mit einer standardisierten Bauweise gearbeitet haben: Die Aussage „geht nicht“ kommt bei ALHO nicht vor“.

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Fotos: ALHO Holding GmbH

  Quelle: www.pro-publica.de


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