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DFG-Graduiertenkolleg schreibt Baugeschichte neu

01.08.2023

Forschende der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg haben das Spannungsfeld zwischen Kunst und Technik historischer Bauten erkundet.

 

Monument von Unten fotografiern

 

Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) hat gemeinsam mit der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Institut für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner ein neunjähriges Graduiertenkolleg erfolgreich abgeschlossen. Thema der Forschung war das Spannungsfeld zwischen Kunst und Technik historischer Bauten von der Antike bis in die Neuzeit.

Einzigartiger Ansatz an der Schnittstelle von Kunst und Technik

Innovativ an der Forschungsidee war die Positionierung an der Schnittstelle von Kunst und Technik. Der Fokus des Kollegs lag auf der Bedeutung und Bedeutungsgeschichte technischer und technologischer Zusammenhänge. Damit wurde ein völlig neuer Ansatz verfolgt, der in Deutschland einzigartig ist und international langsam aufgeholt wird.

Vielfältige Ergebnisse aus verschiedenen Epochen und Regionen

Die Ergebnisse des Projekts reichen von der Antike bis in die Neuzeit und erstrecken sich geografisch von Deutschland über Europa (Griechenland, Türkei, Russland, Frankreich) bis nach Asien (Indien, Israel) und Afrika (Ägypten). Insgesamt waren 61 Einzelprojekte von Promovierenden, Postdocs und Fellows am Kolleg beteiligt.

Bedeutung der Monumente als historische Quellen

Die Forschung legte einen besonderen Fokus auf konkrete Objekte wie Bauwerke, Konstruktionen und ganze Städte als historische Quellen. Diese Monumente ermöglichten wertvolle Einblicke in die Geschichte der Bautechnik und waren oft zuverlässiger als Schriftquellen.

Beispielhafte Forschungsarbeiten

Unter den herausragenden Forschungsarbeiten ist die Arbeit von Dr. Aleksandra Kosykh, die das Bauen mit Eisen im Russland des 18. Jahrhunderts untersuchte. Diese bislang wenig erforschte Thematik lieferte wichtige Erkenntnisse über frühe Konstruktionsregeln und Eisenherstellungsverfahren und gilt als Vorläufer für komplexe Eisenkonstruktionen des 19. Jahrhunderts.

Ein weiteres beeindruckendes Forschungsprojekt war die Arbeit von Dr. Verena Pfeffer-Kloss über die architektonisch kaum erforschten U-Bahnhöfe des Baudirektors Rainer Gerhard Rümmler in West-Berlin. Ihre Expertise führte dazu, dass viele der von ihr untersuchten Bauten mittlerweile unter Denkmalschutz stehen.

Neue Erkenntnisse und weitere Forschungsmöglichkeiten

Die Ergebnisse des DFG-Graduiertenkollegs haben dazu beigetragen, die Bautechnikgeschichte teilweise neu zu schreiben. Die vielfältigen wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen als Grundlage für weitere Forschungsprojekte an der BTU dienen und zur Beurteilung historischer Bauten beitragen. Insgesamt wurden 150 Publikationen in acht Sammelbänden veröffentlicht.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/technik-und-architektur-dfg-graduiertenkolleg-schreibt-baugeschichte-neu/


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