Sie löschen Brände, trainieren Kinder im Sportverein und helfen Menschen in Not: Ehrenamtliche Helfer sind in Deutschland unverzichtbar. Oft sind es Berufstätige, die neben dem Job noch die Zeit finden, sich zu engagieren. Auf Hilfe von ihrem Arbeitgeber sollten sie dabei aber nicht zählen. Nur 18 Prozent aller Arbeitnehmer bekommen Unterstützung für ehrenamtliche Tätigkeiten außerhalb der Arbeitszeit.
Woher kommt diese zurückhaltende Einstellung? In Zeiten des Fachkräftemangels sind viele Unternehmen darauf bedacht, dass ihre Belegschaft sich voll auf ihren Job konzentriert. Ablenkung in Form eines umfangreichen Ehrenamtes ist nicht willkommen. Wer wegen seines freiwilligen Engagements zu oft fehlt, oder zu müde zum Arbeiten ist und Fehler macht, dem kann der Arbeitgeber sogar das Ehrenamt einschränken.
Ob in der Feuerwehr, im Sportverein oder in der Flüchtlingshilfe – ohne Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, wären viele Dinge in Deutschland unmöglich. Das wissen natürlich auch die Arbeitgeber in Deutschland – und dennoch unterstützen nur 18 Prozent das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiter.
Grafik: randstad/txn
Von allen Arbeitnehmern in Deutschland haben etwa 24 Prozent ein Ehrenamt inne. Das ist deutlich weniger als in der gesamten Bevölkerung, von der sich knapp 44 Prozent gemeinnützig engagieren „Wer ein Ehrenamt neben dem Job ausüben will, ist oft auf sich allein gestellt“, so Carlotta Köster-Brons, CSR-Spezialistin bei Randstad Deutschland. „Dabei haben Unternehmen verschiedene Möglichkeiten, ihre Mitarbeiter zu unterstützen – beispielsweise durch Sponsoring, fachliche Unterstützung oder Anerkennung in Form eines Bonus.“
Auch mit bezahltem Urlaub speziell für ehrenamtliche Tätigkeiten können Mitarbeiter angeregt werden, sich zu engagieren. 16 Prozent aller befragten Arbeitnehmer bekommen tatsächlich bis zu zwei Tage Urlaub für genau diesen Zweck. „Das ist ein Anfang“, so Carlotta Kösterbrons von Randstad weiter, „aber die Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft. Unser internes Programm zur Förderung ehrenamtlicher Mitarbeiterprojekte wird rege genutzt. Der Wille auf Arbeitnehmerseite ist da, aber die Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt ist noch zu selten gegeben.“ |
