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Das neue World Conference Center Bonn

20.03.2017

IBB – Immo Bau Bonn GmbH gewinnt mit variantenreichem Innenausbau die bronzene Trophäe der 10. Rigips Trophy 2015 I 2016

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Das neue Hauptgebäude des World Conference Center in Bonn bietet eine Bruttogeschossfläche von rund 30.000 m² und beherbergt Tagungs-, Veranstaltungs- und Aufenthaltsräume unterschiedlichster Größe und Nutzungsart. Für deren Innenausbau wurde das Team der IBB Immo Bau Bonn GmbH im Rahmen der 10. Rigips Trophy 2015 I 2016 mit der Trophäe in Bronze ausgezeichnet.

Fotos: Benedikt Frings-Ness

Seine „Premiere“ feierte das neu errichtete World Conference Center in Bonn am 1. Juni 2015. An diesem Tag trafen sich hier rund 5.500 Experten und begannen mit den Vorbereitungen zum Weltklimagipfel in Paris. Kurz zuvor war das neue Hauptgebäude des Gesamtkomplexes mit einer Bruttogeschossfläche von rund 30.000 m² fertiggestellt worden. Darin untergebracht sind Tagungs-, Veranstaltungs- und Aufenthaltsräume unterschiedlichster Größe und Nutzungsart. Für deren Innenausbau wurde das Team der IBB Immo Bau Bonn GmbH im Rahmen der 10. Rigips Trophy 2015 I 2016 mit der Trophäe in Bronze ausgezeichnet. So variantenreich sich die modernen Räume heute präsentieren, so abwechslungsreich gestalteten sich die Arbeiten für das Team um die IBB-Gesellschafter Peter und Petra Fußhöller.

Das während der Bauphase als „Bauteil A“ bezeichnete Hauptgebäude bildet zusammen mit dem ehemaligen Plenarsaal der Bundesregierung sowie dem historischen Wasserwerk am Ufer des Rheins die wesentlichen Elemente des World Conference Center Bonn – kurz WCCB. Betritt man das neue Hauptgebäude durch den Eingang am Platz der Vereinten Nationen, so gelangt man zunächst in das größtenteils glasüberdachte Foyer. Von hier aus erschließen sich der große Hauptsaal „New York“ mit einer Grundfläche von circa 2.600 m², der kleine Hauptsaal „Genf“ mit etwa 660 m² sowie die kleineren Konferenzräume „Nairobi“, „Wien“, „Bangkok“ und „Addis Abeba“. Alle Räume sind – zum Teil mehrfach – durch Trennwandsysteme teilbar und für unterschiedliche Tagungs- und Veranstaltungsformen nutzbar. Die raumakustische Planung übernahm das renommierte Akustikbüro Müller-BBM. Die von den Experten errechneten Sollnachhallzeiten lagen zwischen TSoll = 0,80 s in den kleineren Tagungsräumen und TSoll = 1,80 s im Foyerbereich.

„Die für das große Foyer angestrebte Nachhallzeit sollte vor allem durch raumakustisch wirksame Lochdeckenflächen erreicht werden“, erläutert Peter Fußhöller. „Diese konnten sowohl rund um das als ,Kristall’ bezeichnete Glasdach sowie unter den diversen Galerien und Emporen eingebaut werden. Insgesamt entstand so eine Fläche von mehr als 2.900 m².“ Umgesetzt wurden die Akustikdecken nach Rigips-System AD10RTA als Unterdecken mit höhenversetzter Metall-Unterkonstruktion. Die Grund- und Tragprofile (CD 60/27) wurden hierfür mittels Nonius-Abhängern zwischen 500 mm und 2.000 mm tief von den Stahlbetondecken abgehängt. Die Beplankung erfolgte mit „Rigitone 12/25“-Lochplatten.

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Foto: Benedikt Frings-Ness

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Betritt man das Hauptgebäude durch den Eingang am Platz der Vereinten Nationen, so gelangt man zunächst in das größtenteils glasüberdachte Foyer. Von hier aus erschließen sich der große Hauptsaal „New York“ mit einer Grundfläche von circa 2.600 m², der kleine Hauptsaal „Genf“ mit etwa 660 m² sowie weitere Konferenzräume.

Foto: IBB

Bestand rund um den „Kristall“ die Herausforderung vor allem darin, in einer Höhe von bis zu 13 m zu arbeiten, so galt es für das Ausbauteam von IBB unter den Emporen und Galerien unzählige Aussparungen und Öffnungen etwa für Lautsprecher und Leuchten sowie für vier große Rauchgasventilatoren mit fast 2.000 mm Durchmesser sauber zu integrieren. Gleichzeitig sollten die großen Deckenflächen durch technisch notwendige Schattenfugen optisch perfekt gegliedert werden. „Einige Emporenbereiche vor dem Saal ,New York’ besitzen einen gebogenen Grundriss, bei dem die Schattenfugen mit besonders viel Augenmaß erstellt werden mussten, zumal dort die Deckenflächen in unterschiedlichen, in zwei verschiedene Richtungen laufende Neigungen zwischen 2º und 50º aufwiesen“, so Peter Fußhöller.

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Die für das große Foyer angestrebte Nachhallzeit von TSoll = 1,80 s sollte vor allem durch raumakustisch wirksame Lochdeckenflächen erreicht werden. Diese konnten sowohl rund um das als „Kristall“ bezeichnete Glasdach sowie unter den diversen Galerien und Emporen eingebaut werden. Insgesamt entstand im Foyer so eine Fläche von etwa 2.900 m².

Foto: IBB

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Bestand rund um den „Kristall“ die Herausforderung vor allem darin, in einer Höhe von bis zu 13 m zu arbeiten, so galt es für das Ausbauteam von IBB unter den Emporen und Galerien unzählige Aussparungen und Öffnungen etwa für Lautsprecher und Leuchten sowie für vier große Rauchgasventilatoren mit fast 2.000 mm Durchmesser sauber zu integrieren.

Foto: Benedikt Frings-Ness

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Foto: IBB

Höhenausgleich und optimale Raumakustik im Verbindungstunnel
Auf unterschiedliche Neigungen der zu erstellenden Akustikdeckenflächen traf das Ausbau-team auch in einem unterirdisch verlaufenden Tunnel, der das Foyer mit dem alten Plenarsaal verbindet. Aufgrund der unterschiedlichen Höhenquoten der beiden Gebäude finden sich in der gesamten Tunnelanlage mehrere Steigungen und daraus resultierende Plateaus und Rampen. „Die Lochdecken sollten analog zum Bodenverlauf abgehängt werden. Die Schwierigkeit bestand unter anderem darin, die aus der Streckmetalldecke im Untergeschoss des Foyers hervorgehenden Leuchtenkanäle in die ,Rigitone’-Decken flächenbündig zu integrieren und fortzuführen. Hierfür wurde die gesamte, circa 500 m² große Deckenfläche aus vielen voneinander unabhängig wirkenden Vielecken zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengesetzt“, erinnert sich der Trockenbauprofi. Dabei war insbesondere darauf zu achten, dass trotz der großen Anzahl an Lichtkanälen die Unterkonstruktionen der einzelnen Deckenfelder überbrückend miteinander verbunden wurden, sodass die Decke aufgrund ihrer variierenden Neigungen keine Spannungen aufbauen oder ungewollte Verformungen ausbilden konnte.

Schallschutzschotts im XXL-Format
Eine optimale Raumakustik war auch für den großen, über zwei Geschosse gehenden Hauptsaal gefordert, in dem insgesamt knapp 3.600 Zuhörer Platz finden. Mit einer Gesamthöhe von 16 m ergibt sich dort ein akustisch wirksames Raumvolumen von rund 38.000 m³, für das eine Nachhallzeit von TSoll = 1,30 s angestrebt war, realisiert mit unterschiedlichen Materialien: Stoff, Holz, Metall, Gips und Gipsfaser, wie Peter Fußhöller in der Beschreibung einer baulichen Besonderheit berichtet: „Unter der Decke finden sich mehrere Beleuchter-Gänge, die so genannten ,Catwalks’. Da der große Saal durch zwei mobile Trennwände in kleinere Säle unterteilbar gemacht werden sollte, musste eine schallschutztechnische Lösung für diese circa drei Meter hohen Gänge gefunden werden. Unsere Aufgabe bestand darin, oberhalb der Laufschiene der mobilen Trennwände bis zur Rohdecke des Saals eine Schallschutzabschottung herzustellen, die in vertikaler sowie teilweise in horizontaler Ausführung verlaufen sollte.“

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Einige Emporenbereiche vor dem Saal „New York“ besitzen einen gebogenen Grundriss, bei dem Schattenfugen mit besonders viel Augenmaß erstellt werden mussten, zumal dort die Deckenflächen in unterschiedlichen, in zwei verschiedene Richtungen laufende Neigungen zwischen 2º und 50º aufwiesen.

Foto: IBB

Umgesetzt wurde die Konstruktion nach Berechnungen des Akustikbüros aus einer einseitigen Beplankung der Unterkonstruktion mit drei Lagen „Rigidur H“-Gipsfaserplatten (3 x 12,5 mm) sowie der Einbringung einer 100 mm dicken Mineralwollelage. Zum Schutz vor mechanischen Einwirkungen und Abrieb der Dämmung wurde die Unterkonstruktion dann mit einem schwarzen Akustikvlies vollflächig überspannt und anschließend mit einem verzinkten Lochblech geschlossen. Die gesamte Unterkonstruktion wurde in die Stahlgitterbinder des großen Saaldaches eingestellt. „Die Beplankung erfolgte von Hängegerüsten aus, sodass die drei Lagen ,Rigidur H’-Gipsfaserplatten vollflächig an den Stahlgitterträgern vorbeilaufen können, um unterhalb der Gänge circa 600 mm horizontal an die Laufschienen der mobilen Trennwände anzuschließen. Diese Vorsatzschalen-Konstruktion hat eine Gesamthöhe von circa 3.700 mm und dient mit einer Fläche von mehr als 580 m² als wirksames Schallschutzschott“, so Peter Fußhöller weiter.

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Vom Untergeschoss des Foyers verbindet ein Tunnel das neue Hauptgebäude mit dem Plenarsaal am Rheinufer. Aufgrund der unterschiedlichen Höhenquoten von Hauptgebäude und altem Plenarsaal finden sich in der gesamten Tunnelanlage mehrere Steigungen und daraus resultierende Plateaus und Rampen. Die Lochdecken wurden analog zum Bodenverlauf abgehängt.

Foto: Benedikt Frings-Ness

„Club Lounge“ mit robusten Wand- und Brüstungskonstruktionen

Solche schallschutztechnischen sowie raumakustischen Lösungen und Details finden sich in sämtlichen Räumen des WCCB – vom privaten Besprechungsraum über die Dolmetscherkabinen bis hin zu den Konferenzräumen. Ähnlich multifunktional wie diese sollte auch ein zweigeschossiger Raum mit integrierter Empore und innenliegender Treppe als „Club Lounge“ für diverse Veranstaltungen und Empfänge genutzt werden können. Alle sichtbaren Wandoberflächen wurden dort als bis zu sieben Meter hohe Vorsatzschalen realisiert. Gemäß Rigips-System VS12RB wurde hierfür eine Unterkonstruktion aus „RigiProfil MultiTec UW 100“ als Boden- und Deckenanschluss und „RigiProfil MultiTec CW 100“-Wandprofilen errichtet. Das gesamte Ständerwerk wurde dabei jeweils auf einem Drittel seiner Höhe mittels Laschen mit der dahinterliegenden Betonwand verbunden. Für optimalen Schall- und Wärmeschutz sorgt eine 80 mm dicke Mineralwolledämmung, die Beplankung erfolgte zweilagig mit „Rigips Bauplatten RB“.

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Eine optimale Raumakustik war für den großen, über zwei Geschosse gehenden Hauptsaal „New York“ gefordert, in dem insgesamt knapp 3.600 Zuhörer Platz finden. Mit einer Gesamthöhe von 16 m ergibt sich dort ein akustisch wirksames Raumvolumen von rund 38.000 m3, für das eine Nachhallzeit von TSoll = 1,30 s angestrebt wurde.

Fotos: Benedikt Frings-Ness

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Foto: IBB

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Die Beplankung der so genannten „Catwalks“ an der Saaldecke erfolgte mit drei Lagen „Rigidur H“-Gipsfaserplatten und einer 100 mm dicken Steinwolleeinlage. Diese Vorsatzschalen-Konstruktion hat eine Gesamthöhe von circa 3.700 mm und dient mit einer Fläche von mehr als 580 m² als wirksames Schallschutzschott.

Foto: Benedikt Frings-Ness

Eine Ausnahme von diesem Konstruktionsaufbau stellt die Brüstungsbekleidung von Treppe und Empore inklusive des integrierten Handlaufs dar. „Diese Bereiche haben wir in Anlehnung an das System IW22RB als Doppelständerwerk sowie an den Brüstungsbereichen mit zusätzlichen, statisch relevanten Rechteckrohrprofilen konstruiert. Die hintere Ständerreihe im Bereich des Handlaufs besteht vollständig aus 100 mm UA-Profilen. Die Verlaschung der beiden Ständerreihen erfolgte ober- und unterhalb der Handlauf-Ausnehmung auf gesamter Raumhöhe, um somit die vordere Schalenlast vollständig in die dahinterliegende Konstruktion einzuleiten. Besonderes Augenmerk legten die Architekten zudem auf alle Anschlussdetails in der ,Club Lounge’. Diese sollten grundsätzlich mit einer Schattenfuge getrennt werden“, so Peter Fußhöller.

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Foto: Benedikt Frings-Ness

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Leistungsfähige schallschutztechnische und raumakustische Lösungen finden sich in sämtlichen Räumen des WCCB – vom privaten Besprechungsraum über die Dolmetscherkabinen bis hin zu den Konferenzräumen.

Foto: IBB

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Multifunktional sollte auch die „Club Lounge“ für diverse Veranstaltungen und Empfänge genutzt werden können. Alle sichtbaren Wandoberflächen in diesem zweigeschossigen Raum mit integrierter Empore wurden als bis zu sieben Meter hohe Vorsatzschalen realisiert. Eine Ausnahme von diesem Konstruktionsaufbau stellt die Brüstungsbekleidung von Treppe und Empore inklusive des integrierten Handlaufs dar. Diese Bereiche wurden als Doppelständerwerk sowie im Brüstungsbereich mit zusätzlichen Rechteckrohrprofilen konstruiert. Die hintere Ständerreihe im Bereich des Handlaufs besteht vollständig aus 100 mm UA-Profilen.

Fotos: IBB

„Raum der Stille“ mit goldener Kuppel
Aus dem typischen Kontext eines Konferenz- und Tagungszentrums heraus sticht der so genannte „Raum der Stille“, der im Untergeschoss an das Foyer angrenzt. In diesem bewusst religionsneutral gehaltenen Raum sollen Besucher und Tagungsteilnehmer Momente der Ruhe und Einkehr finden. Dazu trägt vor allem das Zusammenspiel von Licht und akustisch wirksamen Flächen bei. Den Mittelpunkt der Raumdecke bildet eine gewölbte, goldene Kuppel, die zusammen mit darunter befindlichen Aufkantungen für die indirekte Beleuchtung komplett aus „Rigidur H“-Gipsfaserformteilen erstellt wurde. „Durch den Einsatz von Gipsfaserspanten für die jeweiligen Segmente der Kuppel war eine absolute Passgenauigkeit der Formteile gegeben und mit der flächigen Verklebung und Verstiftung der Spanten mittels Holzdübeln konnte eine absolut rissfreie Zusammenfügung der einzelnen Elemente erfolgen.“

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Besonderes Augenmerk legten die Architekten zudem auf alle Anschlussdetails in der „Club Lounge“. Diese sollten grundsätzlich mit einer Schattenfuge getrennt werden.

Fotos: Benedikt Frings-Ness

Unabhängig von der Größe des Projekts war es vor allem die Vielfalt der ausgeführten Lösungen, die die Jury der Rigips Trophy überzeugte. Vom großen Konferenzsaal über die kleineren Sitzungszimmer bis zum „Raum der Stille“ – jeder Raum des World Conference Center erhielt auf seine Größe und Nutzungsart abgestimmte Konstruktionen und eine entsprechend geplante Raumakustik. Dass dabei trotz aller Vielfalt eine durchgängige Ästhetik geschaffen wurde, spricht für das handwerkliche Können des Trockenbauteams der IBB sowie für dessen enge Abstimmung mit den beteiligten Planern.

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Aus dem typischen Kontext eines Konferenz- und Tagungszentrums heraus sticht der so genannte „Raum der Stille“: In diesem bewusst religionsneutral gehaltenen Raum sollen Besucher und Tagungsteilnehmer Momente der Ruhe und Einkehr finden. Dazu trägt vor allem das Zusammenspiel von Licht und akustisch wirksamen Flächen bei. Den Mittelpunkt der Raumdecke bildet eine gewölbte, goldene Kuppel, die zusammen mit darunter befindlichen Aufkantungen für die indirekte Beleuchtung komplett aus „Rigidur H“-Gipsfaserformteilen erstellt wurde.

Foto: Benedikt Frings-Ness

  Quelle: www.rigips.de


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