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Dauerhaft sicher und hell:

22.07.2021

Oberflächenbeschichtung aus WhisperGrip mit GRAUZIT im Ambergtunnel

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Im Ambergtunnel wurde der WhisperGrip hergestellt aus einem Reaktionsharz und dem hellen GRAUZIT.

Mehr Sicherheit bei weniger Energiekosten – diese Ziele verfolgte die ASFINAG bei der Sanierung der Fahrbahndecke im 3,1 km langen Ambergtunnel in Richtung Innsbruck auf der A14 in Voralberg (Österreich). Unter anderem sollte die Fahrbahnoberfläche dauerhaft wieder die nötige Griffigkeit erhalten. Die Wahl fiel auf WhisperGrip, eine Oberflächenbeschichtung mit Reaktionsharz, die auf Asphalt- und Betonbelägen funktioniert. Eingestreut wurde GRAUZIT, ein dauerhaft polierresistenter und zugleich heller Splitt.

WhisperGrip erfüllt Anforderungen
WhisperGrip ist eine Oberflächen-Reaktionsharz-Beschichtung der griproad GmbH. „Wir verwenden für unsere Beschichtung nur Gesteinskörnungen, die ihre Griffigkeit für lange Zeit erhalten. Weil Granite aufgrund der geringeren Polierresistenz oft nicht gewünscht werden, setzen wir vor allem auf Grauwacke. Sie hat gleich zwei Vorteile: Ihre Polierresistenz (PSV) liegt mit 62 sehr hoch, und sie kann problemlos mit einem hellerem Gestein gemischt werden“, erläutert René Ring, Geschäftsführer der Kölner griproad GmbH, die gemeinsam mit dem Systempartner MC-Bauchemie den WhisperGrip vor über 30 Jahren entwickelt hat.

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Der von griproad entwickelte Fließpinsel verteilt das Harz gleichmäßig auf der Fahrbahn. Anschließend schieben die Mitarbeiter das Material manuell bis an die Ränder, die zuvor abgeklebt werden.

GRAUZIT – langfristig griffig
Mit dem GRAUZIT der Heinz Schnorpfeil Baustoff GmbH & Co. KG hatte der Griffigkeits-Spezialist das passende Gestein gefunden. Dieser Baustoff in der Körnung 2/3 besteht aus Grauwacke und einem äußerst polierresistenen, hellen Quarzit. Bei dem verwendeten Mischungsverhältnis von 1:1 weist der GRAUZIT einen mittleren PSV von über 58 auf. Diese Eigenschaft, kombiniert mit dem kubischen Bruchbild und dem Schlagzertrümmerungswert von SZ 15,2 (LA 13) verleiht der Fahrbahn im Ambergtunnel eine dauerhaft hohe Griffigkeit.

Aufhellung im Tunnel schafft Sicherheit
Im Tunnel gibt es keine natürlichen Abwitterungs- und Reinigungsprozesse. Darum war bei dem Projekt ein helles Gestein gefordert. Der verwendete Quarzit ist ohne chemische Aufheller oder Pigmentierung von Natur aus sehr hell und eignet sich daher ideal in der Kombination mit Grauwacke für die Oberflächenbehandlung mit Reaktionsharz. Mit seiner mittleren Leuchtdichte von q0 = 0,113 cd/m² lx liegt der verwendete GRAUZIT zudem weit über den für Tunnelaufhellungen geforderten 0,09 cd/m² lx der Helligkeitsklasse A.Das helle Gestein wirkt sich mehrfach positiv aus: Die Helligkeit steigert das subjektive Sicherheitsgefühl der Verkehrsteilnehmenden. Außerdem sinkt durch die Reflexionseigenschaften der Energieaufwand für die Beleuchtung um bis zu 30 Prozent im Vergleich zu dunklen Fahrbahndecken. So konnte auch im Ambergtunnel die Beleuchtung im Zuge der Sanierung sparsamer dimensioniert werden.

Mineralstoff aus Deutschland
Die Mineralstoffe für den GRAUZIT werden in Deutschland gewonnen und hochwertig abgesiebt. „Im Vergleich zu anderen Lösungen, bei denen die Materialien zum Teil aus Asien angeliefert werden müssen, ist der Transportaufwand und damit der CO2-Fußabdruck deutlich geringer“, ergänzt Maurice Feiden, Vertriebsleiter der Schnorpfeil Baustoff GmbH, zum Thema Ressourcenschonung.

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Das Konzept WhisperGrip funktioniert auf Asphalt und auf Beton. In jedem Fall muss die Fahrbahn vor dem Auftrag sauber und leicht aufgeraut sein.

Zwei Wochenenden
Der Auftrag der Oberflächenbeschichtung erfolgte im Mai 2021 in zwei Abschnitten. Im Vorfeld wurden die Markierungen entfernt und die Fahrbahndecke kugelgestrahlt. Damit wurde eine optimale Grundlage für die Aufnahme des Harzes hergestellt. Wichtig für die Qualität der Beschichtung ist auch der gleichmäßige Harzauftrag. Dazu nutzt griproad eine Anlage, die das Harz automatisiert drucklos, aerosolfrei und oszillierend mit einem "Fließpinsel" auf die Unterlage gießt. Über den Vorschub und die Förderleistung der Pumpen wird die Auftragsmenge pro m² vorgegeben. Sie variiert abhängig von der Rautiefe der Unterlage und dem Größtkorn der Gesteinskörnung üblicherweise zwischen 1.200 und 1.600 g/m².

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Aufbereitung der zweiten Fahrspur, nachdem die erste Spur beschichtet und markiert wurde.

Mit einem Walzensplittstreuer wurde dann der GRAUZIT in einer Körnung von 2-3 mm in den frischen Reaktionsharzfilm eingestreut. Die Gesteinskörnung sinkt in den Harzfilm und wird im Anschluss mit einer leichten Gummiradwalze angedrückt. Nach ca. 2 - 4 Stunden ist das Reaktionsharz soweit ausgehärtet, dass die überschüssige, nicht gebundene Gesteinskörnung aufgenommen werden kann.

Kurze Bauzeit
Das Projekt auf der österreichischen A 14 hat gezeigt, dass mit dieser Bauweise schnell und mit sehr wenig Verkehrsbehinderung saniert werden kann. Dazu tragen auch die kurzen Rüstzeiten und der Antransport ohne Tieflader bei. Grundsätzlich sind Tagesleistungen von 12.000 m² möglich, im Tunnel sind ca. 6.000 – 8.000 m² pro Tag realistisch.

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Die Brandlast, die mit WhisperGrip und GRAUZIT in den Tunnel eingebracht wird, ist etwa 7-9 mal geringer als bei einer vergleichbaren Deckschicht aus SMA oder Gussasphalt.

Fotos: Schnorpfeil

Qualität bestätigt
Zwei Wochen nach Abschluss der Arbeiten bestätigte die Eigenüberwachung mit dem SRT-Pendel die Qualität: Es wurden im Mittel 84 SRT-Einheiten erreicht, gefordert waren mindestens 65. "Wir sind ausgesprochen zufrieden mit dem Ergebnis und schätzen, dass diese Strecke für die nächsten 10 - 15 Jahre diese hohe Griffigkeit beibehält", sind sich Maurice Feiden und René Ring einig.

  Quelle: www.schnorpfeil.com


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