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Debatte um Torfabbauverbot: IVG äußert Bedenken gegenüber Niedersächsischer Regierung

04.12.2023

Der Industrieverband Garten (IVG) kritisiert die Niedersächsische Landesregierung bezüglich des geplanten Torfabbauverbots und warnt vor negativen Folgen.

 

Torfgewinnung Torfabbau Torf

 

Kontroverse um CO2-Emissionsverlagerung

Die Niedersächsische Landesregierung hat in ihrer Stellungnahme zu einer Anfrage betont, dass das geplante Verbot des Torfabbaus keine Verlagerung von CO2-Emissionen, bekannt als "Carbon-Leakage", nach sich ziehen werde. Diese Einschätzung wird jedoch vom IVG, der die deutsche Substratbranche vertritt, angezweifelt. Der Verband warnt vor möglichen Versorgungsengpässen und hebt die Wichtigkeit von sicheren und bezahlbaren Substraten hervor.

Kritikpunkte des IVG

Philip Testroet, Referatsleiter beim IVG, bemängelt, dass die Landesregierung sich auf veraltete Daten stütze und die Emissionen aus der Torfgewinnung übertrieben darstelle. Er unterstreicht die potenziellen "Carbon-Leakage-Effekte" durch Produktionsverlagerungen und Torfimporte sowie das Herunterspielen drohender Arbeitsplatzverluste. Laut Testroet könnte eine Verschiebung der Emissionen ins Ausland stattfinden, ohne einen globalen Umweltnutzen zu erzielen. Er schlägt eine schrittweise Reduzierung des Torfabbauvolumens unter Fokus auf hochwertige Ersatzstoffe als effektivere Strategie vor.

Zukünftige Torfversorgung und Abhängigkeiten

Die Niedersächsische Landesregierung deutet in ihrer Antwort auf die Anfrage hin, dass langfristige Abtorfungsgenehmigungen eine fortlaufende Torfversorgung sichern könnten. Der IVG jedoch zeigt auf, dass die jährliche Torfabbaumenge in Niedersachsen rückläufig ist und bis 2032 stark abnehmen wird. Dies könnte eine verstärkte Abhängigkeit von Torfimporten oder Produktionsverlagerungen zur Folge haben. Der Verband fordert die Entwicklung von Alternativen wie hochwertigen Komposten und die Sicherung alternativer Lieferketten.

Reaktion des IVG auf das geplante Verbot

Testroet kritisiert, dass nach anfänglichen Anhörungen keine weiteren Gespräche mit der Industrie geführt wurden. Er verweist auf ein Rechtsgutachten, das die Verfassungswidrigkeit des Verbots bestätigt, und fordert mehr Flexibilität im Hinblick auf die Umsetzung des Verbots. Der IVG behält sich rechtliche Schritte gegen das Torfabbauverbot vor und appelliert an politische Fraktionen, die Zeitachse des Verbots zu überdenken.

  Quelle: https://www.soll-galabau.de/aktuelle-news/ansicht-aktuelles/datum/2023/11/21/ivg-kritisiert-aussagen-der-niedersaechsischen-land


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