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Den Verbrauch drosseln

09.11.2022

Die Stadt Hamburg will fast ein Drittel Heizenergie in öffentlichen Gebäuden einsparen.

Angesichts der Energiekrise ist nicht nur maßvolles Handeln gefragt, auch Investitionen in innovative Technologien können helfen, der angespannten Lage am Energiemarkt entgegenzutreten. Die zentrale gewerbliche Immobiliengesellschaft der Stadt Hamburg, die Sprinkenhof GmbH, setzt daher in rund 50 eigenbewirtschafteten öffentlichen Gebäuden auf intelligente Thermostate und einen zentralgesteuerten hydraulischen Abgleich an ca. 10.000 Heizkörpern. Durch die Kombination der Maßnahmen sollen in den Gebäuden bis zu 30 Prozent bzw. 15 Gigawattstunden an Heizenergie pro Jahr eingespart werden. Das entspricht in etwa dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 1.800 Wohnungen mit einer Fläche von 60 qm.

Für die Umsetzung hat Sprinkenhof die Firmen myWarm (hydraulischer Abgleich) und das Hamburger Unternehmen vilisto (intelligente Thermostate) beauftragt. Seit August 2022 werden alle Heizkörper in den ca. 50 Liegenschaften kurzfristig und mit minimalem Aufwand umgerüstet. Die technische Umsetzung wird im laufenden Betrieb ohne nennenswerte Störung der Arbeitsabläufe umgesetzt. Bis Ende Dezember 2022 wird bereits rund die Hälfte hydraulisch abgeglichen und mit den selbstlernenden Thermostaten ausgestattet sein.

Beitrag zum Energiesparen

„Neben langfristigen Projekten im Sinne unseres städtischen Klimaplans geht es angesichts der bevorstehenden kalten Jahreszeit jetzt auch um kurzfristig wirkende Sofortmaßnahmen. Unseren öffentlichen Unternehmen und auch den öffentlichen Gebäuden kommt bei den Herausforderungen der Energiekrise eine Vorbildfunktion zu – sie haben allein schon durch ihre Größenordnung eine entsprechend starke Hebelwirkung und können bedeutende Energiemengen einsparen. Das jetzt anlaufende Projekt ist enorm vielversprechend und kann einen wichtigen Beitrag zum Energieeinsparen leisten“, so Finanzsenator Dr. Andreas Dressel.

Die von Sprinkenhof initiierten und mit 4 Mio. Euro finanzierten Maßnahmen gehen Hand in Hand mit den Empfehlungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Energieeffizienzstrategie 2050 als auch der im September und Oktober in Kraft getretenen Energieeinsparverordnungen des Bundes. Diese sehen unter anderem für öffentliche Gebäude ab 1.000 m2 Nutzfläche einen verpflichtenden hydraulischen Abgleich und die Senkung der Heiztemperatur auf maximal 19 Grad Celsius vor.

Bedarfsgerechte Prüfung

Der hydraulische Abgleich durch myWarm ermöglicht die gleichmäßige Erwärmung aller Heizkörper in allen Räumen und verhindert so einen Mehrverbrauch durch Über- oder Unterversorgung. Parallel dazu erkennen die intelligenten Thermostate der Firma vilisto automatisch, ob und wann ein Raum genutzt wird und beheizen diesen bedarfsgerecht. Das ist deshalb so wichtig, da Gewerbeflächen, wie Büros oder Schulen meist durchgängig beheizt aber bis zu 80 Prozent der Zeit überhaupt nicht genutzt werden, beispielsweise nach Feierabend, am Wochenende oder an Homeofficetagen.

„Mit unserem Vorstoß auf neue Technologien zu setzen, können wir in den rund 50 Gebäuden kurzfristig auf die Energiesparverordnung des Bundes reagieren und es unseren Mieter*innen ermöglichen, energieeffizient und intelligent zu heizen. So können wir beispielsweise die 19-Grad-Vorgabe zentral steuern ohne Aufwand für unsere Nutzenden. Wir sind überzeugt, dass der anhaltenden Energiekrise nur durch gemeinsames Handeln entgegenzutreten ist. Daher stellen wir uns der Verantwortung und bauen mit den Maßnahmen auch langfristig die Klimafreundlichkeit in unserem Bestand aus“, sagt Sprinkenhof Geschäftsführer Jan Zunke.

Vorbildfunktion in der Energiekrise

Die im Projektumfang enthaltenen Immobilien umfassen Büro- und Verwaltungsgebäude, Feuer- und Rettungswachen, Polizeikommissariate, Kultureinrichtungen, Gewerbehöfe und Hochschulimmobilien mit einer Fläche von rund 1.000 bis 40.000 m². Dazu gehören beispielsweise das Hamburger Rathaus, die Rathäuser Altona, Bergedorf und Harburg, das Planetarium, das Deutsche Schauspielhaus, die Hamburger Kunsthalle oder das Gerichtsgebäude am Sievekingplatz.

„Im Bezirksamt Altona gehen wir gerne voran. Deswegen freue ich mich, dass das Altonaer Rathaus als eines der ersten Gebäude mit der neuen Heizungstechnologie ausgestattet worden ist. Als öffentliche Verwaltung wissen wir ganz genau, dass wir in puncto Energiesparen eine Vorbildfunktion haben – und dieser nicht nur wegen der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs nachkommen müssen. Es ist uns ebenso wichtig, dass wir mit der intelligenten Heizungssteuerung einen Beitrag für den Klimaschutz leisten“, so Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona.

  Quelle: https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/16595610/2022-10-20-fb-heizenergieverbrauch/


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