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24.06.2013

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WorldSkills-Training am Wettbewerbsplan: Juror Martin Gaissmaier mit dem deutschen Landschaftsgärtner-Team Reinhold Irßlinger und Manuel Kappler (v. l. n. r.;)

Am 29. Juni machen sich die beiden Deutschen Meister Manuel Kappler und Reinhold Irßlinger auf den Weg nach Leipzig zu den WorldSkills (Berufsweltmeisterschaften), die dort vom 2. bis 7. Juli 2013 auf dem Messegelände stattfinden. „Die beiden Jungs sind hochmotiviert und bestens vorbereitet. Allerdings erwartet uns eine harte Konkurrenz“, erklärt Teambetreuer, Experte und internationaler Juror Martin Gaissmaier. Mitte Juni haben die beiden Baden-Württemberger an der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V. in Heidelberg ihre handwerklichen Fähigkeiten mit dem offiziell bekannten Testprojekt unter den Argusaugen von Ausbilder Peter Emmerich trainiert und verfeinert.

Über 1.000 Wettkämpfer aus 53 Ländern werden in Leipzig erwartet. Das gesamte deutsche Team ist so groß wie noch nie: 42 Auszubildende und junge Fachkräfte, alle nicht älter als 22 Jahre, treten für Deutschland in 37 von insgesamt 46 verschiedenen Wettbewerben an. Ein dreitägiges Treffen aller deutschen Teilnehmer und ihrer Experten Anfang Juni in Leipzig diente nicht nur dem gegenseitigen Kennenlernen, sondern auch dem Austauschen von Tipps sowie der Weitergabe organisatorischer und technischer Informationen. Medientraining, Coaching und Lifekinetic, ein spezielles Konzentrationstraining, standen ebenso auf dem Programm wie eine Stadterkundung mittels Tablet und GPS.

Insgesamt treten 16 Teams im Skill der Landschaftsgärtner, der die Nummer 37 trägt, an. Nachdem Spanien kurzfristig absagte, ist nun Thailand zum ersten Mal mit von der Partie.

Unser Team
Mitte Juni haben sich Manuel Kappler (20 Jahre), von der Fahr GmbH aus Dornstetten, und Reinhold Irßlinger, von Widenhorn Gärten am See aus Sipplingen, eine Woche intensiv mit der Wettbewerbsbaustelle beschäftigt. Für Peter Emmerich, Ausbilder an der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V., ist es nun schon das vierte Team, das er in den fachlichen Vorbereitungen zu den WorldSkills unterstützt. Neben der Schulung der handwerklichen Fähigkeiten bei den Steinarbeiten kümmert sich Emmerich zudem um die Ausstattung des Teams mit besten Werkzeugen, wobei er von einigen Sponsoren aus Baden-Württemberg engagiert unterstützt wird. Organisatorische Details, den Wettbewerbsverlauf, aber auch Vorgehensweise und Strategie, sprachen die Jungs mit ihrem Teambetreuer Martin Gaissmaier, der einen Tag in Heidelberg vor Ort war, ab. „Manuel und Reinhold haben sich in den letzten Wochen zu einem tollen Team entwickelt. Sie werden ihr Bestes geben, ich werde sie unterstützen, wo ich nur kann und dann werden wir sehen, auf welchem Platz wir landen“, erklärt Gaissmaier. Am 29. Juni machen sich die Jungs auf die Reise nach Leipzig und werden im Vorfeld sicherlich noch einiges von dieser Stadt zu sehen bekommen.

Hinter den Kulissen
Am Freitag, den 21. Juni 2013, startete die Hauptphase des Aufbaus. Für den Wettbewerb der Landschaftsgärtner organisiert dies Workshop Supervisor Mathias Forster, der vor zehn Jahren die Silbermedaille bei den WorldSkills 2003 in St. Gallen gewann. „Das Gastgeberland Deutschland hat hierfür zusammen mit einem Landschaftsarchitekten die Wettbewerbsaufgabe entwickelt, die der hinterlegten technischen Beschreibung entsprechen muss und deshalb Mauerbau, Pflasterfertigkeit, Wassertechnik sowie Pflanzenverwendung prüfen muss“, erklärt Forster. Die Berechnung der korrekten Massen für die benötigten Materialien obliegt dem Supervisor ebenso, wie das rechtzeitige zur Verfügungstellen der Werkstoffe während des Wettbewerbes. Die Feinabstimmung erfolgte zusammen mit dem Chefexperten Henrik Bos aus Finnland und dem stellvertretenden Chefexperten Simon Hugi aus der Schweiz. Hauptsponsor des Berufswettkampfs „Skill 37: Landscape & Gardening“ ist der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). Drei Monate vor dem Wettbewerb gehen die Unterlagen an die teilnehmenden Länder. Im Forum der WorldSkills Leipzig finden alle Experten die sehr gut bebilderten Materialien und können hierzu jederzeit ihre Fragen stellen. Jetzt stehen der Aufbau der Wettbewerbsflächen und die logistische Koordinierung an, damit dann am 1. Juli alles fertig ist. „Es macht mir sehr viel Spaß, die vielen Nationalitäten kennen zu lernen, sich auszutauschen, sich mit verschiedensten Aufgabenstellungen auseinanderzusetzen und Englisch zu sprechen“, erklärt Forster, der dieses Ehrenamt beim BGL mit unglaublich viel Engagement lebt. „Der Anspruch an die deutsche Gründlichkeit ist hoch und die Messlatte liegt ziemlich weit oben, aber wir werden diesen Ansprüchen trotz mancher Widrigkeit gerecht werden“, ist sich Forster sicher. Am 1. Juli dürfen die Teams das Wettbewerbszelt sowie die Maschinen und Materialien offiziell begutachten und werden in den Ablauf des Wettbewerbs eingewiesen. Die Werkzeugkiste, die ein maximales Innenvolumen von 0,72 Kubikmeter besitzen darf, kann ausgeräumt und der Inhalt für den ersten Einsatz am Mittwoch, den 3. Juli, vorbereitet werden. An elektronischen Werkzeugen dürfen eine Stichsäge, eine Kappsäge sowie ein Akkuschrauber verwendet werden.

Das Wettbewerbsprojekt
Der Wettbewerbsgarten zeigt Elemente eines modernen deutschen Hausgartens, wie zum Beispiel ein Hochbeet mit Kräutern, eine gepflasterte Terrasse mit einer Sitzbank sowie ein Wasserspiel. Durch einen Hainbuchen-Bogen gelangt man über einen Weg aus Schrittplatten zu einer geschwungenen Holzliege, die zusammen mit dem davor stehenden Baum an das Logo der deutschen Landschaftsgärtner erinnert. In der üppigen Pflanzung finden sich neben Hortensien und Buchskugeln jede Menge Stauden und auch Nutzpflanzen, die zusammen mit Küchenkräutern, einem Obstbaum, einer Hecke und einem Holzsichtschutz ein harmonisches Gesamtwerk bilden, das alle wichtigen Elemente des deutschen Gartenliebhabers berücksichtig. Der Naturstein, ein Muschelkalk, wird in Süddeutschland abgebaut, das für Bank und Liege zu verwendende Kiefernholz kommt aus der Mitte Deutschlands. Die Stauden und Gehölze stammen aus Norddeutschland. Die Auswahl heimischer Materialien spiegelt auch den aktuellen Trend wider, mehr nachhaltige Werkstoffe in der Gartengestaltung zu verwenden.

Fachliche Details
Der Startpfiff zum Wettbewerb wird am Mittwoch, den 3. Juli, pünktlich um 8.30 Uhr für alle 16 Teams ertönen. Dann heißt es, sich ranhalten, denn für die vielfältigen Aufgaben stehen lediglich 22 Stunden zur Verfügung. Davon werden am ersten, zweiten und dritten Wettbewerbstag jeweils sechs ein viertel Stunden gearbeitet. Somit bleiben am vierten Tag nur noch drei ein viertel Stunden bis zum Schlusspfiff um 13.30 Uhr. „Wir wissen, dass uns der Faktor Zeit von Anfang an im Nacken sitzt und das ist eine große Herausforderung“, sind sich Reinhold und Manuel einig. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Natursteinmauer des Kräuterhochbeetes, aber auch die Pflasterfläche ist nicht nur relativ groß, sondern sehr anspruchsvoll. Um das Kleinsteinpflaster zieht sich ringsherum eine Reihe Großpflaster, das an so manchen Winkel geschickt anzupassen ist. Die Einfassung des Wasserbeckens und die Sockel von Bank und Liege werden aus Muschelkalksteinen mit gesägten Lager- und Stoßfugen gebaut, dabei ist die Vorderseite zu bossieren und die Ecksteine sind bruchrau herzustellen. Sieben Schrittplatten über eine Anhügelung, die Platzierung mehrerer Findlinge und eine üppige standortgerechte Pflanzung sind weitere Aufgaben. Nach dem ersten Tag wird bereits die Mauer des Hochbeetes bewertet, am nächsten Tag dann das Wasserspiel mit Einfassung. Pflaster und Holzarbeiten sind für den dritten Tag geplant. Das gesamte modulare Bewertungssystem besteht aus subjektiven und objektiven Kriterien und wird erst kurz vor dem Wettbewerb final festgelegt. Zudem muss der Wettbewerbsplan gegenüber dem Testprojekt noch um mindestens 30 Prozent von den Experten verändert werden, so ist es im Reglement vorgeschrieben.

Fast live dabei
Das Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa) stellt neben der Finanzierung auch die Internetplattform www.landschaftsgaertner.com sowie den Facebook-Auftritt www.facebook.com/dielandschaftsgaertner zur Verfügung, auf denen ab dem 3. Juli täglich über den Wettbewerbsverlauf berichtet wird. Aktuelle Bilder vom Team und dem Baustellenfortschritt inklusive informativer Texte werden so zur spannenden Nacht- oder Morgenlektüre im Netz und lassen alle an der Anspannung und Anstrengung des Teams teilhaben. Mehr Informationen zu den WorldSkills Leipzig 2013 finden Sie unter: www.worldskillsleipzig2013.com oder auch unter www.skillsgermany.de.

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Schauen zuversichtlich Richtung WorldSkills: Juror Martin Gaissmaier mit den Teammitgliedern Reinhold Irßlinger und Manuel Kappler sowie Ausbilder Peter Emmerich (v. l. n. r.)

Fotos: AuGaLa

  Quelle: www.galabau.de


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